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Der magische Pflug

Der magische Pflug

Titel: Der magische Pflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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beste. In den anderen stecken nicht mehr viele Babyjahre.«
    »Da fällt mir etwas ein«, sagte Thrower. Nachdenklich hielt er inne.
    »Was fällt Euch ein?«
    »Ich bin viel im Norden gereist, Bruder Cavil, und in fast allen Städten in Hio und Suskwahenny und Irrakwa und Wobbish gibt es mindestens ein oder zwei Familien von Schwarzen. Nun wißt Ihr, und ich weiß es auch, daß die nicht im Norden an den Bäumen gewachsen sind.«
    »Alles Weggelaufene.«
    »Einige haben zweifellos rechtmäßig ihre Freiheit erlangt. Aber viele … bestimmt gibt es dort viele Entlaufene. Nun habe ich gehört, daß jeder Sklavenhalter von seinen Sklaven Haarlocken und Nagelabschnitte aufbewahrt und …«
    »Oh, ja, die nehmen wir uns schon im Augenblick der Geburt oder des Kaufs. Für die Sklavensucher.«
    »Genau.«
    »Aber wir können die Sklavensucher schlecht losschicken, um im Norden jeden Fuß Gelände abzusuchen, in der Hoffnung, irgendeinen bestimmten, entlaufenen Sklaven aufzuspüren. Das würde mehr kosten als der Sklave selbst.«
    »Ich habe den Eindruck, daß der Preis für Sklaven in letzter Zeit mehr gestiegen ist …«
    »Wenn Ihr damit meint, daß wir überhaupt keine mehr kaufen können, egal zu welchem Preis …«
    »Genau das meine ich, Bruder Cavil. Aber was, wenn die Sklavensucher nicht blindlings durch den Norden ziehen müßten, wenn sie sich nicht auf den Zufall allein zu verlassen brauchten? Was, wenn Ihr im Noren Leute anheuern würdet, die die Papiere durchgehen und den Namen und das Alter jedes Schwarzen notieren, den sie dort sehen? Dann könnten die Sucher doch mit Informationen bewaffnet losziehen.«
    Diese Idee war so gut, daß Cavil fast die Luft wegblieb. »An der Idee muß irgend etwas faul sein, sonst hätte das schon längst jemand getan.«
    »Oh, ich kann Euch sagen, warum es bisher niemand getan hat. Im Norden gibt es sehr viel Abneigung gegen Sklavenhalter. Auch wenn die Leute im Norden ihre schwarzen Nachbarn hassen, läßt ihr fehlgeleitetes Gewissen es doch nicht zu, bei irgendeiner Form von Sklavensuche mitzumachen. Wenn also irgendein Südstaatler in den Norden geht und dort nach einem entlaufenen Sklaven sucht, wird er schon bald feststellen, daß es sinnlos ist, es sei denn, er hat seinen Sucher dabei. Und das gilt natürlich selbst dann, wenn die Fährte schon verblaßt ist.«
    »Das stimmt. Die im Norden sind ein Haufen Diebe, die sich verschworen haben, einen Mann daran zu hindern, seine weggelaufene Ware wiederzubekommen.«
    »Aber was, wenn Ihr nun Nordstaatler hättet, die für Euch suchten? Was, wenn Ihr im Norden einen Agenten hättet, vielleicht einen Geistlichen, der andere für die Sache gewinnen könnte, der Menschen ausfindig machen könnte, denen man vertrauen kann? Gewiß, ein solches Unterfangen wäre teuer, aber wenn man bedenkt, daß man in Appalachee keinen einzigen neuen Sklaven mehr kaufen kann, glaubt Ihr dann nicht, daß die Leute bereit wären, für die Wiederbeschaffung ihrer Sklaven entsprechend zu bezahlen?«
    »Ob die bezahlen würden? Die würden Euch das Doppelte von dem geben, was Ihr verlangt! Im voraus würden die bezahlen, wenn sie nur die Hoffnung hätten, daß Ihr es tätet.«
    »Angenommen, ich würde zwanzig Dollar verlangen, um ihre entlaufenen Sklaven zu registrieren – Geburtsdatum, Name, Beschreibung, Art und Umstände der Flucht –, und ferner angenommen, ich würde tausend Dollar verlangen, wenn ich ihnen Hinweise gäbe, die zur Wiederergreifung des Sklaven führten?«
    »Fünfzig Dollar für das Registrieren, sonst glauben die nicht, daß Ihr es ernst meint. Und weitere fünfzig, wenn Ihr ihnen Informationen schickt, auch wenn sich herausstellen sollte, daß es nicht die gewünschten sind. Und dreitausend Dollar für jeden entlaufenen Sklaven, der gesund zurückgebracht wird.«
    Thrower lächelte fein. »Ich möchte keinen unlauteren Gewinn mit einem Werk der Rechtschaffenheit machen.«
    »Gewinn! Ihr werdet dort oben einen Haufen Leute bezahlen müssen, wenn Ihr gute Arbeit leisten wollt. Ich rate Euch eins, Thrower, setzt einen Vertrag auf und laßt Euch vom Drucker in der Stadt tausend Stück abziehen. Dann braucht Ihr nur umherzuziehen und in jeder Stadt in Appalachee einem Sklavenhalter davon zu erzählen, was Ihr vorhabt. Ich schätze, dann werdet Ihr schon nach einer Woche nachdrucken müssen. Wir sprechen hier nicht vom Gewinn, wir sprechen von einem wertvollen Dienst. Ja, ich möchte sogar wetten, daß Ihr selbst von jenen Leuten

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