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Der magische Reiter reiter1

Der magische Reiter reiter1

Titel: Der magische Reiter reiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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bei den vielen Erdriesen, die dieser Tage über die Grenze zu uns kommen?«
    Die Menge warf Lorilie fragende Blicke zu, doch sie zögerte nicht mit ihrer Antwort. »O ja, König Zacharias setzt die Steuergelder sinnvoll ein. Er befestigt die Mauern um Sacor. Er verstärkt die Verteidigungsanlagen des Schlosses. Sicher wird das auch die Menschen im restlichen Sacoridien vor den Erdriesen schützen.«
    Das konnte nur die halbe Geschichte sein, dachte Karigan, doch was war, wenn es zutraf? Vielleicht hatten die Mirweller ja recht. Vielleicht brauchte Sacoridien wirklich einen neuen König. Aber Lorilie Dorran wollte überhaupt keinen König. Was wollte sie an seine Stelle setzen? Sich selbst? Karigan
verlagerte ihr Gewicht im Sattel und lenkte Pferd zu einer Bresche, die sich plötzlich zwischen ein paar Menschengruppen auftat. Es fiel ihr im Traum nicht ein, sich auf die Seite der Mirweller oder auf die von Lorilie Dorran zu schlagen.
    »Die Männer des Königs werden uns Sacorider beschützen! «, rief ein anderer Mann.
    Lorilie begegnete seinem Einwand mit Gelächter. »Wie sie die Familien an der Grenze beschützt haben? Unten auf der Nordstraße wurde eine ganze Einheit niedergemetzelt. Verstehst du das unter Schutz?«
    Die Argumente flogen eine Zeit lang hin und her; Lorilie verstand es, die Gefühle ihrer Zuschauer dorthin zu leiten, wo sie sie haben wollte. Sie schlug mit der Faust in die offene Handfläche, um ihren Worten Nachdruck zu verleihen. Sie bediente sich entsprechender Gesichtsausdrücke, um Trauer oder Wut zu zeigen, und ihre Stimme klang abwechselnd flehend und fordernd. Sie verhöhnte jede Art des Königtums sowie jene, die dem König dienten, wie die Grünen Reiter, und beschuldigte die Klasse der Wohlhabenden, die Tyrannei des Königs zu unterstützen. Die Kaufleute gingen, von Spott überhäuft davon. Lorilie war eine meisterhafte Rednerin, und bald hatte sie die Menge dazu gebracht, drohend die Fäuste über dem Kopf zu schütteln und wie ein Mann zu brüllen: »Nur ein Land ohne König ist ein freies Land! Monarchie ist Tyrannei!«
    Karigan versuchte, Pferd durch die dichte Menge zu bugsieren, und wurde mit Flüchen bedacht, weil sie den Leuten den Blick versperrte. »Also, wenn ihr mich durchlasst«, sagte sie, »habt ihr wieder freie Sicht.« In der Ferne erspähte sie die Holzbrücke, die über den Terrigut führte; wenn sie ihn erst
überquert hatte, würde der Hauptteil der Stadt Norden hinter ihr liegen.
    Da erhob sich eine einzelne Stimme über dem Gebrüll: »Sie ist eine Grüne Reiterin!«
    Karigan erstarrte. Zwei Männer schoben sich durch die Menge und deuteten in ihre Richtung. Abrams Baumdiebe. Zorniges Gemurmel machte die Runde, obwohl die Leute nicht genau feststellen konnten, auf wen die Holzfäller deuteten. Es gab niemanden mit grüner Kleidung.
    Karigan musste schnell handeln, bevor der Zorn des Mobs, denn um einen Mob handelte es sich jetzt, sich auf sie richtete. Wenn den Leuten klar wurde, auf wen die Holzfäller deuteten, würden sie sie in Stücke reißen. Sie warf einen raschen Blick nach vorn und sah eine Frau in einer hellgrünen Jacke. Es war die stämmige Person, die sie gestern Abend im Gefällten Baum gesehen hatte, als Clatheas ihr aus den Karten die Zukunft geweissagt hatte. Karigan deutete auf sie und schrie: »Da ist sie! Da ist die Grüne!«
    Ein Ausdruck der Bestürzung und dann der Angst huschte über das Gesicht der Frau. Als die Menge auf sie zuströmte, lenkte Karigan Pferd zwischen den wütenden Menschen hindurch, bis jemand sie am Stiefel packte und aus dem Sattel zu ziehen versuchte. Es waren die beiden Holzfäller.
    » Du bist die Grüne!«, schrie einer sie an. Zum Glück konnte das bei all dem Lärm sonst niemand hören. »Ich weiß noch genau, wie dieser Troll dich eine Grüne Reiterin nannte.«
    Karigan klammerte sich verzweifelt an Pferds Mähne fest und keuchte auf, als sie Stück für Stück aus dem Sattel gezerrt wurde. Ein gut gezielter Tritt von Pferd beendete jedoch den Kampf, und einer der Holzfäller fiel aufheulend unter die Füße der Menge.

    Karigan trieb Pferd an, sich schneller in Richtung Brücke zu bewegen, ungeachtet der Menschen, die ihnen in die Quere kamen. Pferd trampelte sie nicht nieder, sondern schob sie beiseite. Als sie den Mob hinter sich gelassen hatte, galoppierte sie über die Brücke. Pferds Hufe trommelten auf den Holzbohlen, während der Fluss unten reißend und schäumend dahinschoss und Gischt heraufschickte,

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