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Der magische Reiter reiter1

Der magische Reiter reiter1

Titel: Der magische Reiter reiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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vor ihrem Lordstatthalter die Hacken zusammen.
    »Taggern, sieh zu, dass Reiterin M’farthon mit niemandem in persönlichen Kontakt kommt, wenn man sie mit Proviant versorgt. Wenn möglich, wirf einen Blick in ihre Botentasche, dann schick sie umgehend wieder auf den Weg, sobald meine Antwort an den König fertig ist. Geleite sie aus dem Dorf hinaus. Ich erwarte Meldung. Hast du verstanden?«
    »Ja, mein Lord.«
    Als die Wache gegangen war, sagte Beryl: »Ich könnte selbst ein Auge auf die Reiterin haben, mein Lord.«
    »Ich brauche Euch für das Antwortschreiben an Zacharias. Eure Schrift ist lesbarer als meine.«

    Sie trat zu seinem massiven Schreibtisch, einem Ungetüm aus Kirschbaumholz mit Einlegearbeiten aus heller Eiche, das auf vier Beinen ruhte, die wie die Klauen eines riesigen Raubtiers geformt waren. Er selbst nutzte den Schreibtisch nie und schlug auch nur selten ein Buch aus seiner Bibliothek auf. Sie war im Laufe der Generationen zusammengetragen worden, größtenteils von einem Mirweller mit mehr Neigung zur Gelehrsamkeit.
    Tomastin II. vermutete, dass unter der Herrschaft dieses speziellen Vorfahren der Niedergang der Provinz begonnen hatte. Doch ihm gefiel die Atmosphäre dieses Raums mit seinem Kamin und den fellbezogenen Lehnsesseln. Beryl schien sich hinter dem Schreibtisch geradezu heimisch zu fühlen. Sie tunkte die Feder in das Tintenfass.
    »Eure Botschaft, mein Lord?«
    »Schreibt unserem verehrten König, dass wir seine Einladung annehmen.«
    » Wir, mein Lord?«
    Mirwell grinste breit. »Ja, wir. Ist Euch das Datum des Balls aufgefallen? Kurz vor der alljährlichen Jagd des Königs. «
    »Eben das beunruhigt mich.«
    »Was könnte den Sieg süßer machen, als zur Stelle zu sein, wenn er sich einstellt, eh?«
    Beryl brachte ihm die Botschaft zur Unterschrift. Er ergriff das Papier – und die Hand, die es hielt. Er streichelte ihre Hand. Die Innenseite war schwielig vom Gebrauch des Schwerts, doch der Handrücken war weich und glatt, nicht von den braunen Flecken oder dem blaugrünen Aderngeflecht verunstaltet, mit denen Frauen seines Alters gestraft waren.

    Sie blickte ihn betroffen an.
    »Eure Hand ist bezaubernd, meine Liebe.« Er ließ sie los und überflog das Schreiben, achtete nicht auf sie, als sie davonging und die Hände hinter dem Rücken verschränkte. Sie starrte Löcher in die Luft. »Wir werden in Sacor viel Spaß haben.«
    »Ja, mein Lord.« Ihre Stimme klang matt.
    Sie nahm die Botschaft, steckte sie in einen Umschlag und versiegelte sie mit rotem Wachs und dem Abdruck der beiden Streitäxte. Sie verließ die Bibliothek ein wenig zu hastig, fand Mirwell. Wir werden ja sehen, was bei dem Besuch in Sacor herauskommt.
    Er beugte sich über sein Intrige-Brett. Er musste eine Schatulle finden, in der er es verstauen konnte. Am besten ließ er D’rang nach einer suchen. Er nahm einen roten Statthalter und einen roten Soldaten und setzte sie in den Hof des grünen Königs.
    »Ich freue mich schon auf die Jagd.«

AUFRUHR

    Karigan trat in den wolkenverhangenen Morgen hinaus und führte Pferd durch die Gasse zur Hauptstraße. Der Stallbursche sah ihnen sehnsüchtig nach; wahrscheinlich hoffte er auf eine weitere Kupfermünze. Er hätte sie verdient, dachte Karigan. Pferd glänzte selbst an diesem trüben Tag. Sie konnte es sich nur einfach nicht erlauben, ihre Geldreserven noch weiter zu verringern, aber wenigstens hatte sie den Jungen für seine sorgfältige Arbeit ausdrücklich gelobt.
    Die Hauptstraße war noch immer morastig. Die Einheimischen gingen auf Holzbrettern, die vor den meisten Gebäuden und Läden ausgelegt waren, doch die Bretter nützten nichts, wenn man die Straße überqueren oder einen anderen Weg einschlagen musste. Die Frauen rafften ihre Kleider, und sie runzelten unablässig die Stirn, während sie durch den Schlamm wateten. Karigan verzog selbst das Gesicht, kaum dass ihr Fuß im Morast versank. Der Glanz von Pferds Fell würde nicht von langer Dauer sein.
    Sie stieg auf und ließ Pferd sich mit dem Schlamm abmühen, während sie nach einem Gemischtwarenladen suchte. Die Krämer öffneten gerade ihre Läden und klappten die Fensterläden zurück. Ein Schmied feuerte seine Esse an, und das Tosen der Flammen war weithin auf der Straße zu hören.
Norden war wie jede andere Stadt auch, die erwachte, nur dass es hier keinerlei Luxus gab. Sie vermisste die gepflasterten Straßen von Selium.
    Schließlich entdeckte sie einen Laden, dessen Regale überquollen

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