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Der magische Reiter reiter1

Der magische Reiter reiter1

Titel: Der magische Reiter reiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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geschehen, und ihr war kein Schaden daraus erwachsen. Niemand war zu sehen außer den Krähen, die aufstoben, als sie Pferd von der Scheune wegführte. Sie stieg auf, und die Hatz ging weiter.
    An diesem Nachmittag kam ein Wald in Sicht. Es war nicht der dichte Wald des Grünen Mantels, sondern ein junges Gehölz mit schlanken Birken, Eichen und Ahornbäumen. Sie wuchsen an einer Stelle, an der sich einst das Feld eines Bauern befunden haben musste – eine Mauer aus Feldsteinen säumte den Pferdepfad und verschwand in dem Hain.
    Karigan näherte sich ihm gleichermaßen erleichtert wie von Vorahnungen erfüllt. Das Gehölz bot Schutz, konnte aber auch Feinden Deckung bieten. Eine Windbö strich durch die Blätter, die einander Geheimnisse zuflüsterten.
    Eine Gestalt in Grün tauchte vor ihr auf, und sie erstarrte. Die Gestalt verschmolz mit dem Unterholz und verschwand. F’ryan Coblebay? Wenn er auftauchte, pflegten schlimme Dinge zu geschehen. Karigan fuhr sich mit der Zunge über die trockenen, rissigen Lippen.

    Die Sonne stand hoch und strahlend am Himmel, gleißte auf die Blätter herab und verwandelte sie in Smaragdgeschmeide. Das Gehölz lockte sie mit seinem Schatten, der Linderung von den sengenden Strahlen der heißen Sonne versprach, die auf sie herabschienen, seit sie Norden verlassen hatte. Sie konnte sich keinen unheilvolleren Ort als dieses Wäldchen vorstellen. Sie holte tief Luft und ritt hinein.
    Der Schatten brachte erfrischende Kühle. Es war, als hätte sie an einem heißen Sommernachmittag den Weinkeller ihres Vaters betreten. Eine Biene summte an ihrem Ohr vorbei, und sie atmete tief den Duft der vermoderten Waldstreu und des Erdreichs ein, so ganz anders als der Duft des immergrünen Nordwalds, den sie hinter sich gelassen hatte.
    Blätter raschelten, als stürme ein angreifender Bär durchs Unterholz. Karigan griff nach ihrem Säbel und blickte sich wild um. Als sie die Ursache des Tumults erblickte, lachte sie nervös auf. Ein rotes Eichhörnchen! Ein Eichhörnchen, das in der Waldstreu herumstöberte!
    Die Fantasie war mit ihr durchgegangen, doch was versetzte Pferd in solche Unruhe? Er tänzelte zur Seite, und seine Ohren zuckten vor und zurück.
    »Was stimmt denn nicht?« Sie hatte längst gelernt, seinem Instinkt zu vertrauen.
    »Hallo, Grüne.«
    Karigan fuhr herum. Immerez und der Reiter im grauen Mantel saßen dort reglos auf ihren Pferden. Sie schrie innerlich auf.
    Immerez entrollte seine Peitsche. Karigan zog Pferd herum, um zu fliehen, doch zwei Reiter erschienen zwischen den Bäumen und versperrten ihr den Weg. Sarge und Thursgad! Woher waren sie gekommen? Immerez beugte sich zu dem
Reiter im grauen Mantel hinüber, dem Schattenmann, und lauschte auf etwas, das ihm zugeflüstert wurde. Sein einziges Auge blieb fest auf Karigan gerichtet, und seine Hände tätschelten beim Lauschen die Peitsche. Karigans Hand fuhr zum Säbel, doch nicht schnell genug.
    »Treibt sie ins Sonnenlicht hinaus, Jungs!«, rief Immerez.
    Die Soldaten griffen sie in einer Woge aus mirwellischem Scharlachrot an, die Schwerter gezückt. Ihre Hengste rammten Pferd, bissen und stießen ihn. Karigan hatte alle Mühe, sich im Sattel zu halten, als er sich halb aufbäumte und buckelte, doch die bloße Übermacht von zwei gegen einen war zu viel, und auf einmal stellte sie fest, dass sie in die Sonne blinzelte. Sie griff nach ihrer Brosche und wünschte sich unsichtbar. Die helle Welt wurde matt und schwer, und der Schattenmann verschwand außer Sicht.
    Immerez lachte. »Wie ich sehe, funktioniert Grünenmagie im hellen Tageslicht nicht so gut.«
    Karigan keuchte auf, als sie an sich und Pferd herunterblickte. Sie waren zu körperlich. Und aus irgendeinem Grund hatten Immerez und der Schattenmann gewusst, dass das geschehen würde. Sie ließ die Unsichtbarkeit fahren – da sie annahm, dass es sie nur erschöpfen würde. Der Schattenmann tauchte wieder auf. Was hatte das zu bedeuten?
    Sie lenkte Pferd herum, doch Immerez und seine Männer drängten sich um sie. Der Schattenmann hielt sich abseits und sah aus den Tiefen seiner Kapuze zu.
    Steinbeerblüte. Wenn du einen Freund brauchst … Bevor sie den Gedanken beenden konnte, fauchte Immerez’ Peitsche schon an ihrem Gesicht vorbei, schlang sich um ihren Oberkörper und schnalzte gegen ihren linken Arm. Sie schrie auf. Die Lederschnur straffte sich, und Immerez grub
seine Sporen in die Flanken seines Pferds. Es machte einen Satz, und Karigan wurde aus dem

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