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Der magische Reiter reiter1

Der magische Reiter reiter1

Titel: Der magische Reiter reiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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dann wieder Mirwell. Doch bevor er etwas sagen konnte, löste der Graue sich von der Steinmauer, als wäre er ein Teil davon gewesen. Mirwell schauderte unwillkürlich. Er nahm an, dass genau das der Fall gewesen war.
    »Sucht Ihr noch immer nach einem Spion?«, fragte der Graue mit seiner melodiösen Stimme, einer betörenden Stimme, die maßlose Hässlichkeit verbarg.
    Mirwell spürte den prüfenden Blick aus dem Dunkel unter der Kapuze. Er ließ sich Beryl gegenüber auf dem gepolsterten Stuhl nieder, gleich neben einem kleinen Tisch, auf dem sein Intrige-Spiel stand. Er hatte die Figuren genauso aufgestellt, wie sie gestanden hatten, bevor er seine Festung verlassen hatte. »Natürlich suche ich noch immer den Spion.«
    Die Kapuze wandte sich Beryl zu.
    »Spence? Ihr macht Scherze. Ich bringe ihr das allergrößte Vertrauen entgegen.«
    »Wer könnte Euch besser verraten?«
    Mirwell warf seiner Adjutantin einen bohrenden Blick zu. »Spence?«
    »Ich bin keine Spionin«, sagte sie. Ihre Miene blieb unbewegt.
    Plötzlich schoss in einer jähen Bewegung die Hand des Grauen vor und riss etwas von ihrem Waffenrock. Beryl fuhr
mit einem erstickten Aufschrei zurück, der eher wie ein Fauchen klang. Der Graue hielt den Gegenstand, den er ihr entrissen hatte, Mirwell hin.
    »Was seht Ihr hier?«, zischte er.
    »Nun ja, die Tapferkeitsmedaille, die sie erhielt, als sie in der Miliz des Königs diente.«
    »Seht sie Euch genauer an.«
    Mirwell kniff die Augen zusammen. Die Medaille, ein goldenes Oval, in das ein loderndes Holzscheit und ein Halbmond eingeprägt waren, waberte einen Moment lang, als wolle sie sich in etwas anderes verwandeln, dann nahm sie wieder ihre vertraute feste Gestalt an. Meine Augen, dachte Mirwell. »Ich sehe nichts Ungewöhnliches.«
    »Es ist die Brosche einer Grünen Reiterin«, sagte der Graue. »Weltliche können sie nicht richtig erkennen, doch ich kann es. Diese Spionin hat sie gut abgeschirmt, um es mir unmöglich zu machen, doch meine Magie ist stärker, erheblich stärker, und schließlich sah ich sie so, wie sie ist. Durch ein Verhör werdet Ihr vermutlich herausfinden, dass ich die Wahrheit spreche.«
    Mirwell strich sich mit den Fingern durch den Bart; er wusste nur zu gut, was für eine Art Verhör der Graue meinte. »I-ich weiß nicht recht.«
    »Mein Lord«, sagte D’rang, »wir haben sie drüben bei den Baracken der Grünen angetroffen, wie sie gerade mit jemandem sprach.«
    Der Graue knallte die Medaille auf den Tisch. »Sie ist eine Spionin. Das steht außer Frage. Wenn Ihr wollt, dass Eure Pläne erfolgreich sind, tötet sie. Wenn Ihr noch Zweifel habt, foltert sie. Findet die Wahrheit heraus.«
    Ich bin zu einem verliebten alten Narren geworden, dachte
Mirwell. Ich habe zugelassen, dass diese Frau mir unter die Haut geht. Ich bin schwach geworden. Vielleicht hatte er die Wahrheit die ganze Zeit gewusst. »Wir werden sie nicht töten, und wir werden sie auch nicht foltern.«
    Ein Ausdruck des Triumphs huschte über Beryls Gesicht, bevor es wieder ausdruckslos wurde.
    Mirwell nahm den grünen Spion von seinem Spielbrett und schüttelte ihn in der hohlen Hand, als wolle er würfeln. »Fesselt sie«, sagte er mit einem schweren Seufzer.
    Nun krauste Beryl die Stirn.
    D’rang fand einige Stricke und begann sie zu fesseln und zu knebeln. Beryl nahm es schweigend hin.
    »Ich will, dass alles einen normalen Eindruck macht«, sagte Mirwell, »sonst wird der König noch misstrauisch. Sie wird stets an meiner Seite sein, so wie der König es erwartet.«
    »Mein Lord«, sagte D’rang, »was ist, wenn sie versucht, die Leute des Königs zu warnen?«
    »Das ist wahr«, sagte Mirwell.
    Der Graue beugte sich über Beryl, und sie schrumpfte auf ihrem Stuhl zusammen. »Ich glaube, ich weiß einen Weg«, sagte er. »Ich werde Euch einige Worte beibringen, die Euch Macht über sie verleihen.«
    Mirwell schnippte den grünen Spion am roten Hof um. »D’rang, nimm mit dem Burgvogt Verbindung auf und frag ihn, ob er etwas über unsere Pläne gehört hat. Das ist der einfachste Weg, scheint mir, um herauszufinden, ob Spence uns verraten hat.«
    Der Graue legte seine Hände an Beryls Schläfen. Sie stemmte den Rücken gegen die Stuhllehne und krümmte sich.
    »Sucht auf jeden Fall Crowe auf«, sagte der Graue. »Wir sollten auf Nummer sicher gehen.«

    Beryl schrie auf, und obwohl es durch den Knebel gedämpft wurde, konnte Mirwell es bis in die Zehen hinein spüren.
     
    Der helle Silberschein des

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