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Der magische Reiter reiter1

Der magische Reiter reiter1

Titel: Der magische Reiter reiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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schnaubte und schüttelte den Kopf, so dass das Zaumzeug klirrte.
    Karigan grinste breit. »Das heißt wohl ja.« Mit einem Pferd käme sie schneller voran. Und es würde sich schon noch eine Gelegenheit ergeben, die grüne Uniform loszuwerden.
    »Karigan«, sagte Alton, »ich möchte … ich … also, es wäre mir eine Ehre … ich meine … «
    Im einen Augenblick sprach er wie ein hochnäsiger Adliger, im anderen konnte er überhaupt nicht mehr sprechen. Sie wünschte, er würde einfach damit herausplatzen, was er auf dem Herzen hatte.
    Mel verdrehte die Augen und wünschte sich offenbar das Gleiche. »Er will dich bis zum Fluss begleiten.«
    Alton errötete.
    »Oh!« Sie würde ihn vermutlich nicht mehr wiedersehen, und es wäre schön, unterwegs Gesellschaft zu haben, ihn zur Gesellschaft zu haben. »Warum nicht?«
    Alton atmete erleichtert auf. »Ausgezeichnet«, sagte er und wirkte schon wieder sehr selbstsicher.
    Karigan glaubte, Mel etwas wie »Männer!« murmeln zu hören. Die beiden Mädchen sagten sich Lebewohl, und Mel blieb einsam und elend im Schatten des Stalls zurück, während das Summen der Fliegen die Luft erfüllte.
    Anfangs ritten Alton und Karigan schweigend dahin, wobei er ihr heimliche Blicke zuwarf. Sie zogen unter dem Fallgitter hindurch zu den Burgtoren hinaus. Die Hufe der Pferde klangen hohl auf der hölzernen Ziehbrücke. Die beiden diensthabenden Wachen beobachteten sie verdrossen, als sie vorbeikamen. Das Verhältnis zwischen der Miliz und dem Botendienst, hatte sie gelernt, wurde dadurch belastet, dass
die Soldaten den Grünen Reitern fälschlicherweise unterstellten, ein tolles Leben zu führen.
    Ein Teil der Burgmauer, die draußen an die Stadt grenzte, war eingerüstet. Die Arbeiter machten gerade Pause; sie saßen müßig auf den Holzgerüsten und ließen einen Krug herumgehen. Alton krauste die Stirn.
    »Stimmt etwas nicht?«, fragte Karigan.
    »Mit dieser Mauer ist alles in Ordnung.«
    »Weshalb arbeiten sie dann daran?«
    »Sie befestigen sie wohl. Ha! Diese Mauer hält schon seit dem Langen Krieg stand, ohne dass auch nur ein Riss aufgetreten wäre. D’Yer haben sie erbaut. «
    »Der König scheint der Ansicht zu sein, sie müsse befestigt werden. «
    »Sieht so aus. Ich weiß nicht, was er glaubt. Es wäre ja nicht weiter schlimm, wenn sie nicht so nachlässig arbeiten würden. Er hätte D’Yere einsetzen müssen, wenn er will, dass die Arbeit richtig ausgeführt wird. Sicher, wir haben einen Teil unserer Kunstfertigkeit verloren, seit die Burg gebaut wurde, doch der Clan D’Yer stellt noch immer die besten Steinmetzen in ganz Sacoridien.« Er seufzte. »Ich nehme an, der König wollte den Einheimischen Arbeit verschaffen. «
    Ab den Toren folgten sie der gepflasterten Straße, die von der Burg in die Stadt führte. Die Pflastersteine, jahrtausendelang vom Ozean glattgeschliffen, stammten von den Küsten von König Zacharias’ eigener Provinz Hillander.
    Als sie die schräg abfallende Straße hinabritten, schaute Karigan über die Schulter zurück und sah die Burg zum ersten Mal wahrhaft als Ganzes, ein Anblick, der ihr während des Wilden Ritts verwehrt gewesen war. Sie erhob sich hoch oben auf einer Hügelkuppe. Erkertürme warfen tiefe Schatten über
die graue Granitfassade, klotzige Mauern verankerten die Burg im Boden. Sie wirkte unzerstörbar, unerschütterlich, fast so, als wäre sie aus dem Gestein der Erde selbst gemeißelt.
    Eine ganze Reihe von Höfen und Gärten und die Weide milderten den schroffen Eindruck, den die Burg machte. Kleinere Gebäude, die Unterkünfte des Berufsheers und der Grünen Reiter, Ställe und anderes mehr drängten sich zu ihren Füßen wie Kinder um die Beine der Mutter.
    Karigan dachte an die zerbrechlichen Menschen, die in der abweisenden Festung lebten. Sie dachte an Hauptmann Mebstone, die einen Liebesbrief auf Anzeichen für eine Verschwörung der Mirweller hin durchforstete. Sie dachte an die arme Mel, jung und allein, die zwischen diesen kalten Steinmauern gefangen war. Auch König Zacharias war gefangen, und er war ebenso allein wie Mel, weil er Pflichten erfüllen musste, die er nie hatte übernehmen wollen. Gefangene der äußeren Umstände, genau wie sie.
    Sie empfand Bedauern darüber, dass sie diese Menschen jetzt verließ, die so gut zu ihr gewesen waren, doch sie waren in große Ereignisse verstrickt, und sie fühlte sich erschöpft, so erschöpft. Sie hatte genug Intrigen und Gefahren durchlitten, dass es auf

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