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Der magische Reiter reiter1

Der magische Reiter reiter1

Titel: Der magische Reiter reiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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befohlen, so viele Reiter wie möglich zu versammeln, jeden aufzustöbern, der noch in der Stadt war und sich nicht auf einem Botenritt befand. Wenn jemand gerade aufbrechen wollte, sollte er ihn aufhalten und alle Reiter veranlassen, die Pferde zu satteln, sich zu bewaffnen und einsatzbereit zu machen. Es sah jedoch nicht danach aus, als stünden viele Reiter zur Verfügung.
    Ein Räuspern unterbrach ihre Gedanken. »Hauptmann, Ihr wünscht mich zu sehen?«
    Laren wandte sich zu Crowe um. Er war in lange kobaltblaue Gewänder gekleidet und stützte sich auf seinen Amtsstab. Der stechende Blick seiner schwarzen Augen und die Art, wie er den Kopf geneigt hielt, ließen ihn entschieden einer Krähe ähneln.
    »Burgvogt, ich danke Euch, dass Ihr so kurzfristig zu einem Treffen bereit wart.«
    »Und ob das kurzfristig war. Der König hatte mir den heutigen Tag freigegeben.«
    Crowe musste sie für eine Närrin halten, wenn er glaubte, dass sie ihn wegen einer Belanglosigkeit herbestellt hätte. »Mir liegen Beweise vor, dass der König gerade heute einer besonderen Gefahr ausgesetzt ist.«
    »Was für Beweise?«
    »Karigan G’ladheon führte nicht nur eine Botschaft mit sich, sondern deren zwei. Die zweite war als Schreiben an einen Freund von F’ryan Coblebay getarnt.«

    »Karigan wer? «
    »Das Mädchen aus Selium, die …«
    »Ach, die. Ja, fahrt fort.«
    Laren schrie über die Verzögerung innerlich auf. »Das Schreiben kündet von Ärger durch den Bruder des Königs, dass er vorhabe, den Thron mit Gewalt an sich zu reißen, mit Hilfe von Mirwell, am Tag der alljährlichen Frühlingsjagd des Königs. Es war darin auch von einem Eleter die Rede, dem man nicht trauen dürfe.«
    Crowe starrte sie ausdruckslos an. »Wo ist dieses Schreiben? Dürfte ich es wohl einmal sehen?«
    »Nein. Ich darf es Euch nicht geben. F’ryan Coblebays Freund hat es mir einzig unter der Auflage anvertraut, dass er unerkannt bleiben wird.«
    »Weshalb sollte ich Euren Informationen dann vertrauen?«
    Laren zählte insgeheim bis zehn, bevor sie antwortete, doch ihre Stimme klang noch immer schneidend. »Weshalb solltet Ihr den Informationen nicht vertrauen? Wir sprechen hier von einem der vertrauenswürdigsten Reiter, den ich jemals gekannt habe. Er starb in dem Bemühen, diese Botschaft zu überbringen. Ihr habt meine Loyalität nie in Zweifel gezogen, und Ihr wisst, dass ich die Wahrheit erkennen kann.«
    »Ah.« Crowes Augen verengten sich, und er nickte.
    »Wo ist der König, Crowe? Wo hält er die Jagd ab?«
    »Er wünschte, dass ich diese Information an niemanden weitergebe.«
    Weshalb reagierte Crowe so ausweichend? Sie strich mit den Fingern über ihre Brosche. Er sprach die Wahrheit, der König hatte ihm sicher gesagt, dass er über den Ort der Jagd Stillschweigen bewahren solle, doch es war, als versuche er, etwas vor ihr zu verbergen. »Burgvogt, ich denke, der König
würde das gewiss verstehen. Schließlich ist das hier ein Notfall. Sein Leben steht auf dem Spiel.«
    »Ich gehorche den Befehlen des Königs«, knurrte er, »nicht denen einer Grünen.«
    Laren legte ihre behandschuhte Hand um den Griff ihres Säbels. Sie war so schrecklich müde. Müde, weil sie Tag und Nacht mit zwei anderen über F’ryan Coblebays rätselhaftem Schreiben gebrütet hatte. Müde, müde, müde dieses Crowe und seiner unverschämten Worte. Müde des Umstands, dass alle Welt die Grünen Reiter als nutzlos und faul betrachtete, als Angehörige einer niederen Kaste, deren einzige Fähigkeit darin bestand, ein Pferd zu reiten und Botschaften zu überbringen. Und Crowe hielt sie hin, und sie hatte keine Ahnung, weshalb.
    »Der Eleter. Ist er hier?«
    »Ich weiß nicht. Ich folge ihm nicht auf Schritt und Tritt.«
    Lüge!
    »Hauptmann, könnte es sein, dass Ihr dem Schreiben zuviel Gewicht beimesst?«
    Laren öffnete den Mund zu einer Erwiderung, doch dann begriff sie: Er versuchte nur, sie weiter hinzuhalten, diesmal durch eine Auseinandersetzung. »Burgvogt, was verbergt Ihr? Ihr wisst, dass es töricht ist, mich zu belügen.«
    Crowe machte das Zeichen des Halbmonds, indem seine Finger ein C formten, das Symbol des Gottes Aeryc. »Pah! Kommt mir nicht mit Eurer dreckigen Magie. Ich habe nichts zu verbergen.«
    Und ob er das hatte, und er wollte sie schon wieder hinhalten. Beim Lärm von Schritten, die sich ihnen durch den Thronsaal näherten, blieb ihr die wütende Antwort im Hals stecken. Ihre Vertraute Patrici, noch staubig von der Straße, machte

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