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Der magische Reiter reiter1

Der magische Reiter reiter1

Titel: Der magische Reiter reiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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Generationen hinaus reichte, und es war an der Zeit, dass fähigere Hände dort weitermachten, wo sie aufgehört hatte. Wenn ich wieder zu Hause bin, wird alles gut werden. Sie empfand Bedauern darüber, dass sie ging, aber auch Erleichterung.
    Karigan und Alton ritten weiter hügelabwärts, und die Burg mit ihrem Rundhof verschwand hinter der schützenden Mauer, die sie in einem großen Kreis umschloss. Unter ihnen tauchten Häuser und Läden mit Zedernschindeldächern auf, die sich in einem wilden Durcheinander eine Anhöhe hinauf
erstreckten. Zwei weitere Steinmauern breiteten sich um sie herum wie Wachstumsringe aus. Als die Bevölkerungszahl der Stadt gestiegen war, hatte man neue Mauern errichtet, die sie nun umgaben und schützten.
    Sie passierten die zweite Mauer, die in den alten Bereich der Stadt führte. Die Straße wimmelte von Hausierern, die ihre Waren anpriesen. Musikanten spielten für Geld an den Straßenecken. Menschen allen Standes durchstreiften zu Pferde, in leichten Wagen und auf Karren die Straßen oder zerrten an Stricken, um Ochsen dazu zu bewegen, ihnen zu folgen. Leute blieben an Verkaufsständen stehen und betraten geduckt Höfe mit reichhaltigem Angebot.
    Eine kleinere Menschenmenge drängte sich vor einem Gebäude, vor dem eine Frau auf einem Oxhoftfass stand. Karigan zuckte überrascht zusammen, denn es war die Anführerin der Anti-Monarchie-Gesellschaft, Lorilie Dorran. Mit weit aufgerissenen Augen nahm sie das Getümmel der Stadt in sich auf, und trotz des armseligen Häufleins, das sich versammelt hatte, um ihr zuzuhören, sprach sie leidenschaftlich und fuchtelte mit der Faust wild in der Luft herum. Bis auf ein gelegentliches »Tyrannei« oder »Steuern« bekam Karigan nichts von der Rede mit. Lorilies Anhänger schoben sich durch die Menge und verteilten Flugblätter. Ein junger Mann hielt eines davon Alton unter die Nase.
    Alton überflog es und runzelte die Stirn. »Vergeudung guten Papiers ist das, mehr nicht.« Er zerknüllte es.
    »Was steht drin?«, fragte Karigan.
    »Es listet König Zacharias’ Verbrechen gegen das sacoridische Volk auf.«
    Es dauerte nicht lange, bis Lorilie Dorran und ihre Anhänger sich im wuselnden Durcheinander verloren, und Alton
deutete auf die andere Seite der Durchgangsstraße, wo ein Grüner Reiter sein Pferd gegen den Verkehrsstrom hügelaufwärts lenkte. Es war eine Frau, die sich zwischen Karren mit viel zu hoch aufgestapelten Weinkisten hindurchschlängelte und spielenden Kindern und einem mit zahlreichen Paketen beladenen Händler auswich. Sie hielt die Zügel nur mit einer Hand, um ihr Pferd zu führen, und presste dem Wallach sanft ihre Fersen in die Flanken.
    »Das ist Patrici«, sagte Alton, »Hauptmann Mebstones rechte Hand. Sie stammt aus den Grenzgebieten, in denen ihr Clan Pferde züchtet. Siehst du, wie sie mit Regenpfeifer umgeht? Ihr liegt der Umgang mit Pferden im Blut.«
    Patrici führte den Wallach in jede Lücke, die sich auftat, und ließ keine Gelegenheit ungenutzt, um schneller voranzukommen. Doch nur wenige Menschen machten Anstalten, ihr freiwillig aus dem Weg zu gehen.
    »Sie hat es eilig«, sagte Alton. »Ich frage mich, welche Botschaft sie wohl befördert. Sie muss wichtig sein. Dieses Gedränge kann einem wirklich den letzten Nerv rauben, wenn man schnell die Burg erreichen muss.« Er runzelte erneut die Stirn.
    »Was ist jetzt schon wieder?«, fragte Karigan.
    »Die Stadt wimmelt auf einmal von Bürgerlichen.«
    Karigan zügelte Kondor, ungeachtet des Verkehrs, der sich hinter ihr staute. Alton lenkte Nachtfalke um sie herum, um zu sehen, was sie dazu veranlasst hatte.
    »Willst du mir etwa erzählen, dass sie deiner Meinung nach nicht hierher gehören?«, fragte sie. »Wenn das nämlich der Fall ist, reite ich den Rest des Wegs lieber allein.«
    Alton errötete. »I-ich wollte dich nicht beleidigen. Es ist mir nur aufgefallen. Ehrlich.«

    »Hoffentlich«, sagte Karigan. »Erdriesen und Diebe haben diesen Leuten zugesetzt und sie ausgenutzt. Findest du nicht, dass sie ein Recht darauf haben, innerhalb der Mauern des Königs Zuflucht zu suchen?«
    »Also, ja, ich denke schon. Aber es sind so viele.«
    Karigan schüttelte den Kopf und trieb Kondor an Alton vorbei. Nachtfalke schloss sich ihr an.
    »Tut mir leid«, sagte Alton. »In deiner Nähe rede ich anscheinend nur dummes Zeug.«
    Alton hätte bewundernswert gut nach Selium gepasst, dachte Karigan. Die adligen Mädchen, die ihre Klassenkameradinnen gewesen

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