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Der magische Reiter reiter1

Der magische Reiter reiter1

Titel: Der magische Reiter reiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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des Schwarzen geschaffen wurde«, sagte Shawdell und schob es in die Scheide zurück. »Und deine Unerfahrenheit ist für mich eine Beleidigung. Ich gehe seit Hunderten von Jahren mit dem Schwert um und besitze Zugang zu Mächten, die außerhalb eures Eingreifens liegen. Ich habe den D’Yer-Wall niedergerissen .«
    Eine schwarze Kugel wie jene, die Karigan in ihrem Zimmer im Gefällten Baum in Norden gesehen hatte, bildete sich unmittelbar über Shawdells nach oben gerichteter Handfläche. Sie pulsierte und drehte sich und verschluckte das Licht. Er warf sie nach ihr.
    Karigan duckte sich seitlich weg, doch der Ball traf sie an der Schulter. Es war ein Gefühl, als berste ein Glasfenster, als flögen Splitter durch die Luft, als flögen sie durch sie hindurch. Jede Faser in ihrem Leib erbebte vor Schmerz, und sie brach zuckend auf dem Boden zusammen. Schwarze Feuerlohen hüllten sie ein; sie wollte aufschreien, doch kein Laut kam über ihre Lippen.
    »Das dürfte dich einstweilen beschäftigen«, sagte Shawdell zu ihr, »während ich mich um andere Dinge kümmere.« Er hob den Bogen auf und wandte sich dem Tal zu, nahm mit starrer Miene den Anblick in sich auf.

     
    Laren Mebstone und ihre Reiter waren an Tomastin Mirwell, seiner Adjutantin und der Wache vorbeigeprescht. Mirwell mochte diesen Hinterhalt ersonnen haben, doch im unmittelbaren Kampf stellte er keine ernstzunehmende Gefahr dar. Sie würde später mit ihm abrechnen, und zwar frohen Herzens. Die Erdriesen hingegen bedrängten König Zacharias und seine Wachen aufs Heftigste. Lediglich dem Geschick der Waffen war es zu verdanken, dass die schnaubenden, wild um sich schlagenden Ungeheuer noch nicht durchgebrochen waren.
    Dichter Nebel hatte sich auf der Anhöhe im Osten gebildet. Er wallte und waberte auf unnatürliche Weise. Dann erscholl als Antwort auf den Trompetenstoß aus Patricis Horn von weit her eine Notenfolge aus dem Nebel, der Schlachtruf der Grünen Reiter. Eine Gestalt wurde in dem Nebel sichtbar, anscheinend eine Reiterin auf einem sich aufbäumenden Pferd, und ihr langes Haar wogte um ihren Kopf, als sie das Horn wie zum Gruß hoch in die Luft hielt.
    Fliegt, Reiter, fliegt, erklang ein Chor ferner Stimmen.
    Was hatte Laren noch gleich über die Erste Reiterin gesagt?
    Sie wusste nicht, wie viel Zeit seitdem vergangen war, denn sie waren mit den Erdriesen beschäftigt gewesen. Der Schlamm färbte sich rot, und klobige Wesen duckten sich unter den wirbelnden Hufen der rasenden Botenpferde. Mehrere der Bestien fielen den Reitersäbeln zum Opfer. Dann fiel das Banner des Königs, wurde in Grund und Boden gestampft, und die Erdriesen sammelten sich und schlugen zurück. Sie knurrten durch ihre scharfen Fänge hindurch und droschen mit ihren Schwertern in Todesverachtung auf schwarze Schilde ein. Vor dem Langen Krieg hatte Mornhavon der
Schwarze diese Wesen zu blindwütigen Mordmaschinen herangezüchtet.
    Laren musste mit ansehen, wie einige ihrer Leute aus dem Sattel gerissen wurden und unter den Klingen der Erdriesen fielen. Die Bestien hackten auf die Pferde ein, bis sie zu Boden stürzten, und ihre Reiter kamen nicht mehr zum Vorschein. Grimmig kämpfte sie weiter, spaltete den dicken Schädel eines Erdriesen und durchschnitt die Kehle eines anderen. Ihr Säbel verklemmte sich in der schwarzen Brustplatte eines dritten, und als seine scharfe Klaue ihre Hose zerfetzte und sich tief in ihren Oberschenkel grub, stieß sie ihm den Säbel durchs Auge.
    Es schien Blut zu regnen, und Laren verlor die Übersicht, wie viele Feinde sie tötete. Einer griff nach Hüttensängers Zaumzeug, und sie schlug ihm die Klaue ab. Das Klirren von Metall auf Metall vermischte sich mit Stöhnen und gellenden Schreien. Laren hatte nur eines im Sinn: sich an die Seite des Königs vorzukämpfen und ihn zu verteidigen, und um dieses Ziel zu erreichen, drosch sie mit aller Kraft auf die Erdriesen ein.
    In einem entfernten Winkel ihres Verstands fragte sie sich, ob ihre ganze Ausbildung, all die Jahre im Botendienst, lediglich auf wildes Gemetzel hinausliefen, auf plumpes Stoßen und Hacken. Hier konnte sie keine der raffinierten Techniken einsetzen, die sie von den Waffenlehrern gelernt hatte, und auch ihr Gespür für den richtigen Augenblick war nutzlos. Ihr blieb nichts weiter übrig, als einfach draufloszuschlagen und einen Erdriesen nach dem anderen zu töten.
    Als plötzlich keiner mehr vor ihr stand, hielt sie inne und blinzelte überrascht. Die letzten Erdriesen

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