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Der magische Reiter reiter1

Der magische Reiter reiter1

Titel: Der magische Reiter reiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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Lord.«
    Beryl rammte ihrem Pferd die Fersen in die Flanken, und es sprang mit erhobenen Vorderläufen geradewegs gegen Hüttensänger. Laren spürte ein Reißen im Schenkelknochen, und ein jäher Schmerz erinnerte sie an die blutige Wunde, die der Erdriese ihr zugefügt hatte. Hüttensänger bemühte sich, seinen Stand nicht zu verlieren.
    Abermals kam das Langschwert auf sie zu, wie eine Sichel geschwungen. Die Wucht des Angriffs zwang Laren, sich Hieb um Hieb weiter zurückzuziehen. Der erschöpfende Ritt und der Kampf gegen die Erdriesen hatten sie über alle Maßen ausgelaugt und ihre Reflexe verlangsamt. Ach, jeder einzelne Knochen im Leib tat ihr weh!

    Ein harter Schlag ließ Larens Nerven bis in die Zähne hinein vibrieren, und da wusste sie, dass Beryl sie bald besiegt haben würde. Die Spitze des Langschwerts zischte gefährlich dicht an ihrer Brust vorbei, und kaum hatte sie den Säbel zur Deckung zurückgenommen, wurde ihr klar, welchen Fehler sie begangen hatte, denn der Hieb war noch längst nicht abgeschlossen. Es handelte sich um eine fortgeschrittene Technik, die von Schwertmeistern »Kurve« genannt wurde. Große Kraft und Geschicklichkeit waren erforderlich, um die Wucht des Schwertstreichs umzulenken, wenn er an der Brust des Gegners vorbei war, und anschließend gegen dessen Hals zu führen.
    Laren duckte sich, allerdings nicht tief genug, und spürte ein Brennen auf der Kopfhaut, dann raubte ihr das eigene Blut die Sicht. Sie wischte es sich aus den Augen, doch da hatte Beryl ihr Pferd schon veranlasst, Hüttensänger noch einmal anzuspringen. Das arme erschöpfte Tier kippte um, und Laren rollte sich ab. Sie tastete nach ihrem Säbel, doch ein Stiefel trat auf ihre Hand.
    Laren blinzelte ihre Augen frei. Beryl stand mit erhobenem Schwert vor ihr. Über ihren eigenen keuchenden Atemzügen erklang Mirwells schallendes Gelächter.
     
    Karigan dröhnte der Schädel, und sie kämpfte, von sengendem Schmerz eingehüllt, gegen eine Ohnmacht an. Die Magie des Eleters verbrannte sie innerlich und äußerlich wie heiße, züngelnde Kohle. Vor ihrem geistigen Auge sah sie Bilder ihres geschwärzten Körpers, der aufplatzte und aus dem glühende Lava quoll.
    Sie sah noch andere Bilder – von den Berry-Schwestern, die zwischen den bleichen Gesichtern der Geister waberten und sie freundlich anblickten, und dabei kicherten sie und schüttelten
den Kopf. Das Kind sieht aber reichlich mitgenommen aus, sagte Miss Bay. Sei nicht zu streng mit ihr, sagte Miss Bunch. Sie mag zwar gescheitert sein, aber wenigstens hat sie es versucht. Waffenlehrer Rendel trank eine Tasse Tee mit den Damen. Du hast vergessen, dir den Rücken freizuhalten, sagte er zu ihr.
    Ihre Freundin Estral saß im Schlafsaal und zupfte an der Laute. Ich werde zum Andenken an dich ein Lied schreiben, sagte sie. Neben ihr saß Abram Rust und blies Rauchringe in die Luft. Der Baum wurde schon vor langer Zeit gefällt, sagte er.
    Thorne und Garroty schoben sich in ihr Blickfeld, drängten sogar die Geister beiseite. Du hast es nicht anders verdient. Stirb, Grüne.
    Und die Geister wisperten: Zerbrich die Pfeile.
    Stirb, Grüne, sagte Thorne. Stirb.
    Zerbrich die Pfeile.
    Karigan gab den Kampf auf. Sie wollte nur noch einschlafen und nicht mehr aufwachen. Weshalb ließ man sie nicht endlich in Ruhe?
    Zerbrich die Pfeile. Sie spürte den Druck all dieser Geister, die sich um sie herum drängten.
    Shawdell setzte einen Pfeil auf die Bogensehne. Seine Lippen bewegten sich, als spräche er ein Gebet.
    Karigan sah ein Abbild von König Zacharias auf seinem Thron sitzen, und er streichelte einen Geisterhund auf seinem Schoß. Die Geister ballten sich hinter ihm und quollen um die Ränder seines Throns. Er blickte zur Decke hinauf, wo ein Künstler auf einem Gerüst lag und sein Porträt malte. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch es war nicht seine Stimme, die sie vernahm.

    »Der hier ist für deinen König«, sagte Shawdell.
    Der Eleter verschwamm vor ihren tränenden Augen. Er stand aufrecht da und spannte den Bogen.
    »Ein Pfeil, um ihn zu töten«, sagte er.
    Karigan kämpfte gegen die Schmerzen an, die seine Magie ihr bereitete. Schwankend kam sie auf die Beine.
    »Und ein zweiter, um ihn zu versklaven.«
    Karigan stürzte sich auf Shawdell, als er den Pfeil losließ. Der Pfeil ging in die Irre. Sie versuchte, den Eleter zu fassen zu bekommen, und sie rangen eine Weile auf dem Boden, Gliedmaßen und Bogen ineinander verstrickt. Shawdell

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