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Der magische Reiter reiter1

Der magische Reiter reiter1

Titel: Der magische Reiter reiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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Lichter um sie herum wurden trüber und flammten auf, wurden wieder trüber. Wie kam es, dass die Eleter gerade jetzt hier waren? Waren sie lediglich ein weiterer Fiebertraum?
    »Wie habt ihr mich gefunden?«
    Somial sagte: »Wir sind tiendan, Jäger oder Wächter des Königs. Wir durchstreifen die Lande, auch außerhalb unseres geliebten Eletien. Lange ist es her, seit wir zuletzt Sacoridiens herrlichen Nordwald bereisten. Unser König und sein Sohn haben ein großes Unbehagen in der Welt gespürt, und die Kreatur des Kanmorhan Vane bestätigt nur die Ruhelosigkeit der finsteren Mächte. Wir wünschten, wir hätten dir früher zu Hilfe eilen können, doch wir erfuhren erst von dir, als wir das Licht des muna’riel sahen. Seltsam, dass eine Sterbliche einen in ihrem Besitz hat. Wir wussten nicht, was wir davon halten sollten.«
    »Du meinst meinen Mondstein?«
    »Ja, deinen Mondstein. Laurelyns Licht hat dich berührt. Das macht dich zu einer Freundin des Eltforsts, obwohl unser König für deinesgleichen wenig übrig hat.«

    »Er war ein Geschenk«, sagte Karigan zu ihrer Verteidigung.
    »Und ein würdiges dazu. Wie das hier.« Er hielt eine kleine weiße Blüte in seiner Hand. Mit einem glockenhellen Lachen warf er sie in die Luft, und vielleicht verschwand sie, doch für Karigan schien sie zu einem Stern zu werden. Sie fühlte sich immer noch furchtbar müde, und als sie langsam wegdämmerte, sagte Somial: »Deine Wunden waren tief, das Gift ist noch immer in dir, doch bald wird es dir wieder besser gehen. Fürchte dich nicht vor der Nacht oder den Wesen, die in ihr lauern. Wir werden über dich wachen, Karigan von Sacoridien, bis du wieder kräftig genug bist, um deine Unternehmung fortzusetzen.«
    »Kannst du nicht die Botschaft nach Sacor bringen?«, fragte sie mit einem erschöpften Flüstern.
    »Dein Weg ist lang und finster«, kam die leise Antwort. Er strich ihr das feuchte Haar aus der Stirn. »Doch du hast den Willen und die Stärke – und den muna’riel. Laurelyns Licht kann die Kraft der finsteren Mächte brechen. Deine Mission ist nicht unsere, Kleines. Wir suchen selten Orte auf, an denen Menschen leben.«
    »Kleines …«, protestierte sie.
    »Auch wenn ich selbst noch jung an Jahren und klein in meinem Volk bin, bist du gegen meine zweihundert Jahre doch sicher ein Kleines.« Er küsste sie auf die Stirn, eine Geste, die sie an ihre Mutter erinnerte, und als sie ins Vergessen hinüberglitt, glaubte sie ihn sagen zu hören: »Möge Laurelyn dir auf deinem Pfad leuchten.«
    Karigan schlief ein und wusste nicht, wie lange sie schlief, und obwohl der Schlaf tief und heilsam war, war sie sich ständig des Rhythmus der Musik bewusst. Die Eleter wachten
über sie, und diese Gewissheit sorgte dafür, dass sie in Frieden schlief.
     
    Als sie diesmal erwachte, war die Lichtung in das Leuchten der späten Morgensonne getaucht. Versuchshalber bewegte sie jedes Glied. Ihr rechtes Bein tat noch weh, und als sie ihren Knöchel untersuchte, war er blau angelaufen. Sie hatte zahlreiche Purpurmale an den Beinen, wo die Brut des Monsters sie gebissen hatte, doch die Schwellung war abgeklungen, und die Male schmerzten nicht mehr so sehr.
    Ihre Handgelenke waren an den Stellen, an denen das Blut der Kreatur sie verätzt hatte, mit hauchdünnen Binden umwickelt. Alles in allem fühlte sie sich wie jeder, der von schweren Leiden genest: schwach, aber von neuer Kraft erfüllt, und dankbar, wieder wohlauf zu sein.
    Es gab keine Spur mehr von Somial oder den anderen Eletern. Sie hatten ihre Wunden gut versorgt. Karigan lag in ihre Decke gehüllt auf dem weichen Boden, ihren aufgerollten Mantel unter den Kopf geschoben, so wie sie schon viele Nächte auf ihrer Reise geschlafen hatte. Vielleicht waren Somial und die Eleter ein Traum gewesen, doch die verbundenen Wunden bewiesen das Gegenteil.
    Nicht weit entfernt lagen Pferds Sattelzeug und ihre Bündel auf dem Boden, und neben ihr der aus der Scheide gezogene Säbel, der in der Sonne funkelte. Jemand hatte ihn vom schwarzen Blut gesäubert. Sie schauderte bei dem Gedanken an jene Nacht und fragte sich, wie viele Nächte seitdem wohl vergangen waren.
    Das laute Rascheln von Zweigen am Rand der Lichtung ließ ihr das Herz stocken. In Erwartung einer weiteren feindseligen Kreatur nahm sie den Säbel, entspannte sich jedoch,
als Pferd zwischen den Bäumen zum Vorschein kam. Sie rappelte sich auf und hinkte ihm entgegen, bis sie sich auf halber Strecke auf der Lichtung

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