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Der magische Reiter reiter1

Der magische Reiter reiter1

Titel: Der magische Reiter reiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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würde diese Nacht hier verbringen und vielleicht auch noch die nächste, denn sie hatte sie lieber vor als hinter sich.
     
    Zwei Tage später am schwülen Nachmittag hielt Karigan die Hitze kaum noch aus. Sie legte den Mantel zusammen und befestigte ihn hinter dem Sattel bei der Bettrolle. Es war heiß wie im Hochsommer in den Südländern im Schatten, und sogar die Mücken schienen in der Hitze weniger zu werden. Sie krempelte die Hemdsärmel hoch und trieb Pferd an.
    Mit einem Mal erzitterten die Sträucher neben der Straße, und Pferd brach so ruckartig zur Seite aus, dass er Karigan fast aus dem Sattel geworfen hätte. Sie hielt sich an seiner Mähne fest, und ein Mann sprang aus den Sträuchern hervor und packte Pferd am Halfter. Pferd zuckte zurück, doch der Mann ließ nicht los.
    »Absteigen«, sagte er.
    Karigan fluchte lautlos. Das war der Mann, den sie am Tag zuvor auf der Straße beobachtet hatte, doch wo war die Frau, Jendara? Sie griff nach ihrem Säbel, als sie den Druck einer Schwertspitze im Rücken spürte.

    »Ich an deiner Stelle«, sagte die Frau hinter ihr, »würde gehorchen.«
    Karigan leckte sich über die Lippen, schmeckte salzigen Schweiß. Wenn sie Pferd sofort lossprinten ließ, müsste der Mann das Halfter loslassen, und die Frau hätte keine Zeit mehr, um …
    »Absteigen!«
    Der Druck der Schwertspitze in ihrem Rücken wurde stärker. Sie stieg ab. Pferd wollte davonrennen, doch der Mann riss ihn am Halfter zurück.
    »Ich habe schon von dir gehört, du durchtriebener Gaul. Wenn du nicht gehorchst, schneide ich dir die Sehnen durch.«
    Die Frau musterte Karigan aus Augen, die so stählern waren wie ihr Schwert. Heute hatte sie sich das volle Haar mit einem Stofftuch zusammengebunden. »Du siehst für mich nicht gerade wie ein Geisterreiter aus.«
    Der Mann schnaubte verächtlich. »Es gibt keine Geister, und auf Pferden reiten sie schon gar nicht. Diese mirwellischen Trottel sind viel zu abergläubisch.«
    Karigan bekam große Augen. Sicher meinten sie Immerez, Sarge und Thursgad … sie waren Mirweller! Aus Mirwell kam eben einfach nichts Gutes.
    Der Mann, der noch immer das Halfter festhielt, langte zur Botentasche hinüber. Er knotete die Lederschnur auf, schaute in die Tasche, und nickte. Er ließ den Deckel herunterklappen und befestigte ihn wieder. »Wir haben’s!«
    »Nimm dein Bündel von der Schulter«, sagte die Frau.
    Widerstrebend ließ Karigan es auf die Straße fallen. Das war ein ruhmloses Ende ihrer Mission. Man hatte sie erwischt, und Söldner, die für Immerez arbeiteten, hatten die Übergabe der Botschaft vereitelt.

    Der andere Söldner durchstöberte schon die Satteltaschen und strahlte vor Begeisterung über die restlichen Lebensmittel der Berry-Schwestern. Die Frau blickte angewidert auf die schmutzige Decke und die verdreckte Kleidung, die sie in dem Bündel gefunden hatte.
    »Ich sagte dir doch, dass die Beute gering ausfallen würde«, meinte sie. »Grüne sind nicht gerade dafür bekannt, Reichtümer zu besitzen.«
    »Wir haben die Lebensmittel, Jendara, und ein neues Pferd und all das Gold, das die Mirweller uns bezahlen werden. Was ist das?« Er löste den Mantel aus der Befestigung und faltete ihn auseinander. »Sieht recht warm aus … aber, ach was! Ich möchte nicht in einem dreckigen Grünenmantel gesehen werden. Doch dieser Tand da vorn am Kragen … « Er betrachtete nachdenklich die Brosche.
    Jendara entdeckte etwas Funkelndes in der zerknüllten Decke, die sie aus Karigans Bündel gezogen hatte. »Was mag das wohl sein?«
    Karigan schrie erschreckt auf. »Rühr das nicht an! Das gehört mir!«
    Jendara hielt fein gearbeitete Ringe und Armreife mit eingelassenen Edelsteinen in der Hand. Fasziniert betrachtete sie, wie sie in der Sonne funkelten. »Jetzt nicht mehr, Grüne.«
    »Sie gehörten meiner Mutter …« Karigans Stimme erstarb in einem Schluchzen. Das waren die einzigen Gegenstände von wirklichem Wert, die sie aus Selium mitgenommen hatte, als sie davongelaufen war.
    Der Mann nahm die Brosche ab und ließ den Mantel auf die staubige Straße fallen. Sein Grinsen enthüllte eine Lücke zwischen seinen beiden Vorderzähnen. »Ein bisschen protzig, aber es könnte was wert sein. So schlecht haben wir’s doch
gar nicht getroffen, oder, Jen? Wird auch Zeit, dass wir endlich mal Glück haben.«
    Die Berry-Schwestern hatten Karigan erzählt, dass die Brosche es nicht dulden würde, von einem anderen berührt zu werden, doch sie schimmerte kalt

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