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Der magische Reiter reiter1

Der magische Reiter reiter1

Titel: Der magische Reiter reiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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hatte. Stevic fragte sich, ob sie Kanzlist Metterli eine ähnliche Behandlung hatte angedeihen lassen. »Ich hatte gehofft, er könnte mir helfen, diesen Glücksbringer zu identifizieren.« Sie hielt die Pfeile hoch. Die mit stählernen Widerhaken versehenen Spitzen waren mit getrocknetem Blut verkrustet. »Es sind Worte in einer Sprache in sie eingraviert, die ich nicht ganz verstehen kann, aber ich habe so meine Vermutungen … Sie erwecken den Eindruck von Magie. Sehr alter Magie.«
    Estral blickte die Pfeile mit einem gewissen Interesse an, bat jedoch nicht darum, sie halten zu dürfen. »Tut mir leid, dass mein Vater nicht da ist. Vielleicht könnte Meister Galwin Euch weiterhelfen. Er ist Historiker und der Schulkurator. Er studiert das Wesen der alten Magie. Wo habt Ihr sie gefunden?«

    »Im Rücken eines meiner besten Reiter.« Sie seufzte. »Wir glauben, dass er uns eine wichtige Botschaft bringen wollte.« Dann, als falle es ihr gerade erst ein, stellte sie sich vor: »Ich bin Laren Mebstone, Hauptmann im Botendienst Seiner Majestät. Euer Vater hat mir in der Vergangenheit schon häufig geholfen. Das heißt, wenn es um sehr alte oder magische Gegenstände ging.«
    »Ach«, sagte Stevic. »Magie ist böse.« Er machte mit den Fingern das Zeichen des Halbmonds, um jede Magie fernzuhalten, die durch die bloße Nennung des Wortes vielleicht aufgetreten sein mochte.
    Hauptmann Mebstone warf ihm einen langen, abschätzenden Blick zu. Sie reichte ihm nicht einmal bis zu den Schultern, doch ihr Auftreten ließ sie gleich groß erscheinen. »Und wer seid Ihr?«
    »Oberhaupt Stevic G’ladheon, zu Euren Diensten.« Er verbeugte sich tiefer vor ihr als vor dem Kanzlisten.
    »Oh. Ein Kaufmann. Anscheinend mit den Ansichten eines Hinterwäldlers. Magie ist Magie. Der sie gebraucht, macht sie böse oder gut.«
    »Ich will dennoch nichts mit Magie zu tun haben.«
    Die Lippen der Grünen Reiterin kräuselten sich zu etwas, was als Grinsen hätte durchgehen können. »Es gibt Leute, die sich trotz der Ablehnung, die dieses Land ihr seit mehreren hundert Jahren entgegenbringt, mit Magie befassen und sich ihrer bedienen.«
    Bevor Stevic kontern konnte, öffnete sich die Tür erneut. Diesmal kam ein sehniger, muskulöser Mann herein. Sein Haar war stahlgrau, doch sein Schnurrbart und die Augen waren schwarz wie die Nacht. Eine Pfeife lugte aus seiner Hemdtasche hervor.

    »Entschuldigt mein Eindringen, Estral«, sagte er. »Doch wie ich höre, ist Karigans Vater hier.«
    Estral nickte in Stevics Richtung. »Das ist er, Meister Rendel.«
    »Waffenlehrer Rendel?« Stevic trat an Hauptmann Mebstone vorbei, um den Mann zu begrüßen. Er vergaß völlig, sich zu verbeugen.
    »Freut mich, Euch kennenzulernen. Wir haben einiges zu besprechen.«
    Estrals Stuhl scharrte über den Boden, als sie aufstand. »Hier kriege ich nichts mehr auf die Reihe. Kein Mensch kommt hier jemals vorbei, außer, wenn ich meine Hausaufgaben mache.«
    »Wenn Ihr mich zu Meister Galwin führen könntet …«, sagte die Grüne und folgte Estral hinaus.
    Der Waffenlehrer sah ihnen nach. »Gefährlicher Beruf, den diese Reiter haben.«
    »Wie kommt Ihr darauf?«
    Rendel schüttelte sich, als wäre ihm gar nicht bewusst gewesen, dass er laut gesprochen hatte. »Könnt Ihr Euch vorstellen, zu jeder Jahreszeit den ganzen Tag zu reiten und dabei der Gnade des Wetters ausgeliefert zu sein? Könnt Ihr Euch vorstellen, eine Botschaft durch feindliches Gebiet zu tragen oder einem cholerischen Lord, der es sich nicht zweimal überlegt, ob er Euch töten will, schlechte Kunde zu bringen? Könnt Ihr Euch vorstellen, jemandem eine Botschaft zuzustellen, die dieser überhaupt nicht zugestellt haben will? Die Lebensspanne eines Grünen Reiters ist sehr kurz. Dieser Hauptmann ist gerade in dem Alter, in dem die Besten von ihnen sterben.«
    »Gut und schön, aber schließlich ist das ihr Beruf. Und
manchmal ist ein Kaufmann, der mit einer großen Warenladung unterwegs ist, auch nicht besser dran. Es sei denn, er hat gleich ein ganzes Kontingent Wachen dabei. Ich kenne viele Kaufleute, die getötet wurden, weil …«
    »Ja, es ist ihr Beruf, und ich kenne kaum jemanden, der verrückter ist als diese Grünen Reiter.«
    Beunruhigt durch die Worte des Lehrers, sah Stevic durch das staubige Fenster zu, wie Hauptmann Mebstone und Estral unten über den Hof gingen. »Ihr kennt also meine Tochter?«
    Waffenlehrer Rendel lehnte sich gegen den Schreibtisch des Goldenen Kustos, die

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