Der magische Stein
zugeworfen. »Und was bedeutet das jetzt?«
»Es liegt auf der Hand, finde ich. Dass die Waffen der Männer in Grau aus dem gleichen Material bestehen wie die Steine hier. Sie sind praktisch aus ihnen gefertigt worden.«
Das war es. Suko schloss auch den Mund und zeigte so an, dass er seine Ausführungen beendet hatte.
Ob Mandy Gilmore seine Erklärungen ebenfalls gehört hatte, wusste ich nicht. Sie mischte sich jedenfalls nicht ein, und so konnte ich ungestört nachdenken.
Stimmte es? Stimmte es nicht?
Ich hatte meine Zweifel an Suko’s Version und wiegte den Kopf. »Wenn es sich so verhält, wie du gesagt hast, dann wundert es mich, dass mich oder uns die Steine nicht angegriffen haben. Stell dir mal vor, welch eine Energie in ihnen stecken muss.«
»Ich weiß.«
»Und weiter?«
»Es kann ja sein, dass die Steine alleine harmlos sind«, schlug er eine Erklärung vor. »Erst wenn sie in Berührung mit diesen Männern in Grau kommen, die ja auch keine normalen Menschen sind, entfalten sie ihre Kraft.« Er hob die Schultern. »Vielleicht lohnt es sich, darüber nachzudenken.«
»Würde es uns weiterbringen?«
»Das weiß ich nicht. Ich habe dir nur meine Gedanken und Mutmaßungen erklärt.«
»Klar, das dachte ich mir. Das ist möglicherweise auch ein guter Gedanke. Nur frage ich mich, wie es für uns weitergeht. Was oder wen suchen wir denn?«
»Mörder«, entgegnete Suko. »Typen, die die Freundinnen von Mandy vernichtet haben. Oder hast du die Knochen vergessen?«
»Nein. Auch nicht die Männer in Grau. Zunächst haben wir es mit den Steinen zu tun.«
»Zur Not könnte ich sie alle zerstören.«
Daran hatte ich auch gedacht. Ich schaute Suko an, der mir erklärte, dass seiner Ansicht nach Zeit genug war.
»Okay, versuch es«, sagte ich. »Du bist dann der große Steinekiller.«
»Genau das habe ich mir schon immer gewünscht.«
Mandy Gilmore hatte uns sehr wohl zugehört. Sie kam auf uns zu und fragte: »Wollt ihr das wirklich?«
»Es ist zumindest einen Versuch wert«, erklärte Suko und meinte mit einem gewissen Spott: »Wir haben ja sonst nichts zu tun, denke ich mir.«
»Ja, das stimmt wohl.«
»Also ziehen wir es durch.«
Er ging bereits auf den zweiten Stein zu, während sich Mandy in meiner Nähe aufhielt.
»Ich verstehe das alles nicht, John«, bekannte sie. »Das habe ich nicht vorgehabt. Ich wollte nur nicht mehr so allein sein. Ich habe dich um Hilfe gebeten, weil ich von dir gehört habe, dass du... « Sie hob die Schultern. »Nie hätte ich für möglich gehalten, was daraus werden würde. Das ist nicht nur so dahin gesagt, das musst du mir schon glauben.«
»Kein Problem.«
»Und du machst mir keinen Vorwurf?«
»Nein, Mandy, wie sollte ich«, versicherte ich.
»Du bist es doch nicht, die die Dinge beeinflussen kann. Da mischen ganz andere Kräfte mit, das kannst du mir wirklich glauben.«
»Danke, das habe ich jetzt gebraucht.«
In der noch immer unübersichtlichen Gegend war Suko aus unserem Blickfeld verschwunden. Wir wussten ungefähr, wohin er gegangen war, und machten uns ebenfalls auf den Weg, um Zeugen beim Sterben des zweiten Steins zu werden.
So jedenfalls dachten wir...
Suko hatte sich bereits einen zweiten Stein ausgesucht. An seinem unteren Ende war er von einem dichten Grasfilz und fächerartigen Farngewächsen umwuchert.
Mein Freund hatte sich durchgewühlt. Er stand dicht vor der gewaltigen Steinmasse und wirkte dadurch für uns fast zwergenhaft. Wir bekamen auch mit, dass er mehrmals den Kopf schüttelte. Es schien nicht alles so gelaufen zu sein, wie er es sich gedacht hatte. Schließlich drehte er sich um und kam auf uns zu.
»Ich habe es versucht«, sagte er und hob zugleich die Schultern. Dabei deutete er über die Schulter zurück. »Ihr seht ja, was geschehen ist. Nichts.«
»Trotz des Angriffs?«, fragte ich.
»Genau.«
»Dann war es wohl nur dieser eine Stein, denke ich.«
»Das ist noch nicht sicher«, erklärte er. »Ich will einen weiteren Versuch starten.«
Wenn er in diesem Tonfall sprach, ließ er sich nicht davon abbringen. Mandy und ich brauchten ihm nicht zu folgen. Wir würden sehen, wenn er einen Erfolg erzielte.
»Wir sind jetzt hier in Aibon«, sagte Mandy. »Es ist eine fremde Welt, und ich frage mich, wie wir hier wieder wegkommen. Wir können doch nicht darauf warten, dass etwas geschieht, was uns wieder in unsere Welt schleudert. Oder seht ihr das anders?«
»Sicherlich nicht.«
»Gut, dann kann ich nur weiterhin
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