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Der magische Stein

Der magische Stein

Titel: Der magische Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war alles möglich. Aibon war nicht leer. Ich blickte ebenfalls hoch, auch Suko legte den Kopf in den Nacken, aber wir sahen beide nichts.
    »Du hast dich getäuscht«, meinte ich einen Moment später.
    »Nein, John, das habe ich nicht.«
    Es gab in der Nähe Orte, an denen wir einen besseren Überblick besaßen. Dort liefen wir hin. Da gab es mehr freie Flächen, und das Gras wuchs nicht so hoch. Auch die Bäume mit ihren weit ausladenden Kronen störten nicht, als hätte jemand einen großen Pinsel genommen, um diese Szenerie zu malen.
    Es war wie eine glatte Fläche, aber auf ihr fielen die dunklen Wolken besonders auf. Sie schwärzten die grüne Farbe ein. Auf mich wirkten sie mehr wie Tupfer, gesetzt von einem riesigen Quast und noch in die Länge gezogen, sodass dieser Mischmasch hatte entstehen können.
    Fasziniert hatte mich der Himmel nie. Ich kannte ihn eben und musste ihn hinnehmen.
    Plötzlich tauchten die Vögel wieder auf!
    Ich zuckte zusammen, als ich die gewaltigen Tiere sah, die ihre Schwingen so lässig bewegten. So sah es für mich aus. Da kein Nebel unseren Blick störte, sahen wir sie recht deutlich. Mir fiel auf, dass sie sich in einer bestimmten Art und Weise durch die Luft bewegten. Sie machten auf mich keinen angriffslustigen Eindruck.
    Suko hatte die Vögel ebenfalls gesehen. »Die suchen etwas oder jemand.«
    »Und wen?«
    »Im Zweifelsfall uns.«
    »Nein, danke.«
    »Stell dich trotzdem darauf ein.«
    Hinter uns meldete sich Mandy Gilmore. »Ich habe da noch etwas gesehen«, flüsterte sie. »Es war kein normaler Vogel. Ich weiß nicht mal, ob es sich dabei um ein Tier gehandelt hat. Es war da und plötzlich wieder verschwunden.«
    »Mehr kannst du nicht sagen?«, fragte ich.
    »Nein.«
    »Du hast vielleicht Recht, Suko. Wenn ich mir die vier Kameraden anschaue, dann zeigen sie tatsächlich ein ungewöhnliches Flugverhalten. Als wären sie auf der Suche... Möglicherweise nach dem Geschöpf, das Mandy außer ihnen noch gesehen hat. Okay, wir werden...«
    Das nächste Wort blieben mir im Hals stecken, denn ich hörte Mandys Schreie.
    Sie zuckte zusammen, ihr rechter Arm wies in die Höhe, und die nächsten Worte kreischte sie. »Da! Da ist es wieder!«
    Es stimmte. Die ungewöhnliche Gestalt war im oberen Drittel der Steine zwischen ihnen erschienen. Auch sie schwebte in der Luft, aber sie hatte nur bei einem ersten und flüchtigen Blick etwas mit einem Vogel zu tun. Man musste schon genauer hinschauen, um zu erkennen, wer sich da wirklich durch die Luft bewegte.
    Zwei Schwingen... ein Körper... ein Kopf... und auf dem Körper lag ein zweiter.
    Plötzlich klopfte mein Herz in einem wahren Trommelfeuer. Die Luft war klar, die Sicht gut – und selbst aus dieser Entfernung sah ich, dass es sich um einen fliegenden Menschen handelte.
    Ich riss mich wahnsinnig zusammen, um nicht durchzudrehen. Ich wollte mich täuschen, aber es entsprach der Realität. Über unseren Köpfen zog jemand seine Bahnen, der auf der Flucht vor den Riesenvögeln war.
    Das Vogelmädchen Carlotta!
    ***
    Der Start war Carlotta gelungen, aber sie konnte sich darüber nicht freuen. Sie wusste, dass sie so etwas wie ein Meisterstück schaffen musste, um einem schrecklichen Tod zu entgehen, der nicht nur sie erwischen würde, sondern auch Isa.
    Leider kannte Carlotta diese Welt nicht. Wäre sie in ihrer Heimat geflogen, so hätte sie zahlreiche Verstecke finden können, aber hier wusste sie nicht, wo sie bleiben sollte.
    Gemeinsam waren sie gestartet, und das Vogelmädchen hatten sich tiefer sinken lassen. Immer nahe der Steinwand, denn nur so blieben sie in deren Schatten und waren einigermaßen geschützt.
    Einen richtigen Plan hatte sich Carlotta nicht ausdenken können. Sie hoffte auf eine Idee, während sie langsam an der Wand nach unten flog. Im Nacken spürte sie den keuchenden Atem ihres Schützlings. Er war für sie wie ein Motor, der sie antreiben sollte.
    Beide hatten plötzlich Glück, denn Carlotta fand genau das, was sie gesucht hatte.
    Es war ein Vorsprung, ein Balkon aus Fels, der sich an der Wand des hohen Felsens nach vorne schob und stabil genug aussah, um dort zu landen, was Carlotta auch versuchte.
    Es klappte, auch wenn es mit einigen Schwierigkeiten verbunden war. Mit der rechten Schulter rutschte sie an der rauen Felswand entlang, aber sie konnte mit beiden Füßen den Vorsprung erreichen und atmete zunächst auf.
    Vier Verfolger waren ihr auf der Spur. Ob sie die Landung bemerkt hatten, konnte

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