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Der magische Stein

Der magische Stein

Titel: Der magische Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vertrauen. Auf euch, meine ich.«
    »Klar kannst du das.«
    Ich hatte eine recht optimistisch klingende Antwort gegeben, aber selbst wusste ich nicht genau, wie wir es schaffen sollten, aus Aibon zu entfliehen.
    Es blieb die Stille um uns herum. Mir gefiel das nicht, denn ich hatte das Gefühl, als würde etwas darin auf der Lauer liegen und sich verstecken.
    Suko kehrte zurück. Als er uns sah, schüttelte er den Kopf. Eigentlich brauchte er nichts mehr zu sagen. Er tat es trotzdem. »Pech gehabt, es war nur der eine Stein.«
    »Oder Glück.«
    »Kann man auch sagen, John.« Suko wies in verschiedene Richtungen. »Ab jetzt stellt sich die Frage, was wir unternehmen sollen. Wie geht es weiter? Und bei wem?«
    Es war eine gute Frage, die ich leider nicht beantworten konnte. Wir drehten uns im Kreis, und wenn wir ehrlich waren, gab es hier keine Feinde, gegen die wir vorgehen konnten. Die Dinge liefen einfach nicht so, wie wir sie uns vorgestellt hatten.
    Ich ging gedanklich noch einmal durch, was wir mit Aibon bisher erlebt hatten.
    Da waren zum einen die Männer in Grau gewesen. Nicht hier, sondern in der normalen Dimension. Sie waren erschienen, um Mandy zu holen, wie sie auch schon andere Menschen geholt hatten.
    Warum hatten sie das getan? Auch bei ihnen stand ganz oben, dass nichts ohne Grund passierte. Es stellte sich die Frage, wo der Grund zu suchen war.
    Hier oder woanders?
    Dabei wussten wir ja nicht einmal genau, wo wir uns befanden. Nicht in Guywano’s Reich und auch nicht in dem, das man als Paradies bezeichnen konnte.
    Blieb einzig und allein der Platz, der zwischen den beiden Teilen lag. In diesem Zwischenreich, in dem sich so gern die Männer in Grau aufhielten. Dieses Gebiet konnte man sogar als ihre Geburtsstätte bezeichnen, und genau darum drehten sich meine Gedanken.
    Wenn sie hier entstanden waren, dann konnten wir damit rechnen, dass sie irgendwann erschienen. Diese Ahnung hing mit der Vernichtung des magischen Steins zusammen, bei dem Suko ein Phänomen aufgefallen war, das er zuerst beim Tod der Männer in Grau entdeckt hatte. Waren ihre Waffen tatsächlich aus dem Material, das durch Suko zerstört worden war?
    Gewisse Anzeichen gab es schon.
    Ich brachte mich gedanklich wieder an den Ort zurück, von dem aus wir nach Aibon gelangt waren.
    Mandy Gilmore hatte den alten Druidentext rezitiert. Durch die Beschwörungen war es praktisch zu einer Verschiebung der Dimensionen gekommen. Die normale Welt hatte sich zurückgezogen, und Aibon war entstanden.
    Alte Texte. Uralte Beschwörungsformeln, die bereits angewendet worden waren, als noch die Römer das Land besetzt hielten. Damals hatten sich die Druiden durchaus mit Menschenopfern abgegeben, und bereits zu dieser Zeit hatte Aibon bestanden. So mussten die grausamen Eichenkundigen genau den Weg genommen haben, den wir ebenfalls gegangen waren. Bei einem vollen Mond, den wir ja hatten, waren die Grenzen zwischen den Dimensionen einfach aufgehoben worden.
    So hatten die alten Druiden dann Kontakt mit den Männern in Grau aufnehmen können und möglicherweise gemeinsam Menschen getötet. Der Ort der Beschwörung hatte seine Magie also nicht verloren, und man fragte sich nun, wie es weiterging.
    »Das ist eine Sackgasse, John!«, sagte Suko.
    »Was meinst du damit?«
    »Wir kommen hier nicht weiter.«
    »Das denke ich inzwischen auch«, stimmte ich zu. »Es liegt ja fast auf der Hand. Unsere Aufgabe hier ist erledigt. Wobei ich ja weniger damit zu tun gehabt habe. Die Zerstörung des Steins ist deine Sache gewesen, und ich kann mir vorstellen, dass du Aibon damit geschwächt hast. Oder wen auch immer.«
    »Ja, wen auch immer. Sollte es einen solchen Typen tatsächlich geben, wird er nicht ruhen, bis er sich gerächt hat. Das dürfen wir ebenfalls nicht außer Acht lassen.«
    »Guywano?«, fragte ich.
    Suko hob die Schultern. »Es scheint hier nicht sein Reich zu sein, aber ausschließen will ich nichts.«
    Die Steine standen nicht mehr in der gleichen Formation. Durch die Zerstörung war eine Lücke entstanden, die uns einen recht guten freien Blick gab.
    Auch Mandy hatte in dieses ›Loch‹ hineingesehen und in die Höhe geschaut, wobei sie plötzlich einen leisen Schrei von sich gab. Zudem veränderte sich ihre Haltung. Sie hob den rechten Arm in einem zeitlupenhaften Tempo an und deutete schräg nach oben gegen die graugrünen Aibon-Himmel.
    »Was ist da?«, fragte ich.
    »Vögel«, flüsterte sie.
    Bisher hatten wir sie noch nicht gesehen. Es

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