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Der magische Zirkel - Der Abgrund: Band 4 (German Edition)

Der magische Zirkel - Der Abgrund: Band 4 (German Edition)

Titel: Der magische Zirkel - Der Abgrund: Band 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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für ersehnte Offenbarungen.«
    » Was bedeutet das?«, fragte Cassie nach.
    » Es bedeutet, dass die Zeit gekommen ist, um neue Projekte zu beginnen und neue Pläne in die Tat umzusetzen.« Mit einem Ächzen hob Laurel das Tablett erneut an und wandte sich zum Gehen. » Grund genug, Begeisterung zu zeigen«, fügte sie noch hinzu.
    Cassie ließ den Blick über den Platz schweifen. An den Verkaufsständen würden die Händler von New Salem Speisen und Getränke anbieten oder kleine Gewinne, die man beim Kauf eines Loses ergattern konnte. Auf einer klapprigen Bühne bauten verschiedene Bands der Stadt ihre Instrumente auf. Das Fest hatte inzwischen schon fast Kultstatus und bot eine attraktive Kulisse für die Eröffnung der Touristensaison. Cassie wollte sich endlich von der Begeisterung um sie herum mitreißen lassen. Es war schließlich eine Art Zeremonie, wie Laurel immer sagte.
    Cassie fand ihre Mutter am anderen Ende des Marktplatzes, wo sie gerade die Seidenpapiernarzissen auf eine Wandleiste tackerte. Ihr gegenüber bauten Melanie und Constance ihren Schmuckstand auf. Melanie hatte sich das glatte, kastanienbraune Haar ordentlich zurückgebunden, während Constances graue Mähne wild im Wind flatterte. Die beiden hätten kaum unterschiedlicher sein können: Melanie war groß und attraktiv, Constance hingegen eingefallen und gebeugt, was sie nicht daran hinderte, mit ihrem runzligen Zeigefinger herrische Befehle zu erteilen. Dennoch konnte man die liebevolle Verbundenheit zwischen ihnen deutlich spüren, ein Band, das jene Kreativität freisetzte, die sie zum Entwerfen ihres Schmucks brauchten. Melanie hatte Cassie erzählt, dass die Bewohner von New Salem zwar nichts von Kristallen verstünden, aber das spiele keine Rolle. Ihr Schmuck sorgte für Gesprächsstoff und Constance wusste die zusätzlichen Einnahmen zu schätzen.
    Cassie winkte Melanie zu. Dann entdeckte sie Diana. Sie war ganz in Weiß gekleidet und die Sonne ließ ihr silberblondes Haar ebenfalls fast weiß erscheinen. Mein Gott, dachte Cassie überwältigt, Diana leuchtet ja buchstäblich wie ein Engel! Wie passend, dass sie in diesem Jahr bei der Tombola half. Das heißt, sie hatte sie sogar organisiert. Manchmal fragte Cassie sich, ob es irgendetwas gab, das Diana nicht konnte.
    Cassie winkte auch ihrer Mutter zur Begrüßung zu, dann ging sie zum Tombolastand. In den letzten Wochen fühlte sie sich Diana schrecklich fern. Sie hoffte, einen Augenblick Zeit zu finden, um einen ersten Schritt zur Versöhnung tun zu können. Dabei konnte sie Dianas Distanziertheit nur allzu gut verstehen. Cassie verbrachte jetzt den größten Teil ihrer Freizeit mit Adam. Und es war noch gar nicht lange her, dass Diana mit Adam zusammen gewesen war.
    Trotz alldem begrüßte Diana sie überaus herzlich. Sie ließ ihr Klemmbrett auf den Tisch fallen und lief Cassie quer über den Platz entgegen.
    » Ich bin ja so froh, dass du hier bist«, sagte sie. » Die Dekoration deiner Mutter sieht fantastisch aus.«
    » Danke«, erwiderte Cassie und zögerte etwas, bevor sie fragte: » Können wir reden?«
    Ohne auf eine Antwort zu warten, nahm sie Dianas Hand und ging mit ihr zu einer Steinbank am Rand des Marktplatzes. Hier waren sie ungestört. » Es gibt etwas, das ich dir sagen muss«, begann Cassie.
    Dianas grüne Augen blickten sie besorgt an. Cassie setzte sich ihr gegenüber hin und strich unruhig mit den Fingern über die Steinoberfläche der Bank.
    » Ich hab mich ziemlich schlecht gefühlt«, fuhr sie fort. » Es war mir furchtbar peinlich.«
    Diana lächelte breit. » So wie jetzt gerade?«
    » Ja.« Cassie errötete. » Es ist mir immer noch peinlich. Ich weiß, wie nahe du und Adam euch gestanden habt und dass du ein großes Opfer gebracht hast, und …«
    » Cassie, ich weiß«, unterbrach Diana sie mitten im Satz. » Ich weiß, was du meinst. Und manchmal war es wirklich sehr schwer für mich, aber ich glaube, wir alle haben uns erheblich schneller daran gewöhnt als du.«
    Sie legte die Hände auf Cassies Schultern und schüttelte sie schwach. » Ich nehme es dir nicht übel. Ehrlich. Du machst dir selbst das Leben unnötig schwer.«
    Cassies Augen füllten sich mit Tränen, als sie begriff, dass Diana recht hatte. Sie sah alles viel zu kompliziert. Dabei bestand jetzt die Chance auf einen Neuanfang. Und während die Menschen um sie herum diese Chance zur Veränderung ergriffen, klammerte sie sich an alte Verletzungen und alte Ängste.
    » Bedeutet das, dass

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