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Der magische Zirkel - Der Abgrund: Band 4 (German Edition)

Der magische Zirkel - Der Abgrund: Band 4 (German Edition)

Titel: Der magische Zirkel - Der Abgrund: Band 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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wäre. Sie und Nick hätten unter dem Blätterdach nach Hause schlendern und reden können. Eine solche Chance konnte sie doch nicht so einfach verstreichen lassen! Aber sie wusste, dass sie Nick nicht überfordern durfte. Schließlich gehörte sie zu Adam, und das würde immer so bleiben.
    Nick machte kehrt und ging in die entgegengesetzte Richtung. Cassie lief ihm hinterher. » Du hast vielleicht das Recht, dich ein wenig selbst zu bemitleiden, aber so einfach werde ich dich nicht davonkommen lassen.«
    Dann rannte sie zu Adams Wagen, öffnete die Tür und stieg ein.
    Im Auto roch es nach Herbstblättern und Benzin, geöltem Leder und Gummi. Ein Geruch, der ihr irgendwie stets das Gefühl von Verantwortung vermittelte.
    Adam musterte sie mit seinen durchdringenden blauen Augen. » Ich dachte, du wolltest mit den anderen Mädels shoppen gehen.«
    » Mir war nicht danach.«
    Er legte seine warme Hand auf ihr Knie. » Cassie, ist alles okay?«
    Sie schaute aus dem Fenster und antwortete nicht.
    » Hat Nick dir gerade zugesetzt?«
    » Was? Nein, natürlich nicht. Wenn überhaupt, habe ich ihm zugesetzt, als ich versucht habe, ihn wieder zum Freund zu gewinnen.«
    Adam umklammerte das Lenkrad so fest, dass seine Knöchel weiß hervortraten. » Er braucht Zeit.«
    » Ich weiß.«
    Cassie dachte noch eine Weile darüber nach und beschloss dann, das Thema zu wechseln.
    » Hattest du heute eigentlich ein komisches Gefühl wegen des neuen Direktors?«, fragte sie.
    » Nein, warum? Du etwa?«
    » Irgendwie schon, aber ich bin mir nicht sicher«, antwortete Cassie aufrichtig. » Ich werde Constance danach fragen. Vielleicht kennt sie einen Zauber oder irgendetwas, das uns sein wahres Wesen offenbaren kann.«
    Adam versuchte, ein Lächeln zu unterdrücken. » Ich glaube, du bist ein bisschen paranoid. Kein Wunder, nach allem, was wir durchgemacht haben. Aber ehrlich, das Einzige, was ich komisch an dem Direktor fand, ist die Sache, dass Faye auf seinen Sohn steht.«
    » Wahrscheinlich hast du recht.« Cassie schaute wieder aus dem Fenster. Da bemerkte sie eine schwarze Limousine hinter ihnen. Sie versuchte zu erkennen, ob eine ihrer Freundinnen darin saß.
    » Hör mal, Cassie«, begann Adam. » Black John macht nicht länger Jagd auf uns. Er ist fort. Wir haben gewonnen.«
    Es war immer das Gleiche: Trotz seines Feingefühls verdrängte Adam einfach die Tatsache, dass Black John Cassies Vater war, und das machte ihr zu schaffen. Wann immer Adam ihn erwähnte, hieß es nur: Er ist weg, für immer weg. Natürlich war das gut, aber Adam hätte wenigstens anerkennen können, dass sein Tod sie verwirrte.
    » Ich möchte trotzdem gern Constance besuchen«, erklärte sie. » Würdest du mich bitte bei ihr absetzen?«
    Adam verstummte. Also hatte er immerhin gespürt, dass irgendeine Bemerkung von ihm Cassie aufregte.
    Als er vor Constances Haus bremste, fiel Cassie auf, dass die schwarze Limousine hinter ihnen ebenfalls anhielt und nach einer scharfen Kehrtwendung zurück auf die Hauptstraße fuhr. Seltsam, dachte Cassie.
    Zuerst reagierte niemand auf ihr Klopfen, aber dann erschien Constances grauer Schopf am Fenster. Sie winkte mit ihrer mageren, den Klauen eines Vogels ähnlichen Hand und öffnete Cassie dann die Tür.
    » Willst du zu Melanie?«, fragte sie. » Sie ist noch nicht von der Schule zurück.«
    » Eigentlich will ich mit Ihnen reden, Tante Constance.«
    » Oh-oh. Was ist los?« Sie führte Cassie über den makellosen Parkettboden in den Salon, wo sie gerade Tee getrunken hatte.
    Cassie fühlte sich in diesem Haus sehr wohl, seit ihre Mutter hier gesund gepflegt worden war. Es hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit Cassies eigenem Zuhause, war aber in viel besserem Zustand. Die Wände waren frisch gestrichen, das Silber war auf Hochglanz poliert, und nirgendwo war auch nur ein Fussel Staub zu sehen. Der Salon roch nach Möbelpolitur.
    Constance schenkte sich und Cassie eine Tasse Tee ein; das Geschirr war aus zart gemustertem, feinem Porzellan. Dann setzte sie sich in ihren Schaukelstuhl. » Was geht dir im Kopf herum?«, fragte sie.
    » Eigentlich gar nichts«, antwortete Cassie. » Ich möchte Sie nur um Rat fragen.«
    » Zu welchem Thema?« Constance war dünn und dennoch eine sehr majestätische Erscheinung, aber während sie in ihrem Stuhl hin- und herschaukelte, wirkte sie beinah wie ein Kind.
    » In letzter Zeit habe ich mich irgendwie unwohl gefühlt«, berichtete Cassie.
    Constance hörte auf zu schaukeln und

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