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Der magische Zirkel - Der Abgrund: Band 4 (German Edition)

Der magische Zirkel - Der Abgrund: Band 4 (German Edition)

Titel: Der magische Zirkel - Der Abgrund: Band 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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so wäre«, murmelte sie.
    » Ich kann sie vom Dach holen«, erbot sich Faye, doch Max ignorierte sie.
    » Ich habe keine Ahnung, was mein Vater tun wird, wenn er die beiden dort oben erwischt«, fuhr Max fort. » Er ist nicht gut auf Schüler zu sprechen, die Waffen in die Schule mitbringen.«
    » Verständlich«, nickte Diana. Aber gerade als sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf Chris und Doug richtete, tauchte Nick hinter den beiden auf dem Dach auf.
    » Die Show ist vorbei«, rief er und sah dabei aus, als hätte er gute Lust, ihnen den Hals umzudrehen.
    Chris und Doug tauschten einen Blick und ließen ihre Säbel vom Dach fallen. Sie hoben die Hände zur Verteidigung und wichen langsam vor Nick zurück, wobei sie dem Rand des Dachs gefährlich nahe kamen. Die Menge hielt den Atem an. Das Dach war sieben Meter hoch.
    Nick kapierte, was sie vorhatten, und hielt inne. » Es reicht«, sagte er. » Ihr habt euren Spaß gehabt. Jetzt kommt einfach mit nach unten.«
    Chris und Doug betrachteten die Menge unter ihnen und fassten sich an den Händen. » Niemals!«, schrien sie, und dann machten sie einen Satz.
    Die schaulustigen Schüler schrien auf, schlugen sich die Hände vor den Mund und wandten sich ab. Selbst Max zuckte zusammen und sah in Dianas Richtung. Aber die Zwillinge vollführten einen Salto und landeten ohne einen Kratzer auf einem großen Müllcontainer. Lässig kletterten sie hinunter und griffen nach ihren Schwertern.

Kapitel Elf
    Cassie machte gerade einige Besorgungen in der Stadt, als ihr vor dem Witch’s Brew Coffee Shop köstlicher Kaffeeduft in die Nase stieg. Zeit für eine Pause, dachte sie. Das Witch’s Brew nutzte die Geschichte der New-Salem-Hexenprozesse als Werbegag. Weiße Baumwollspinnweben hingen als Dekoration an der Wand und abends wurde das Café von Stroboskoplichtern beleuchtet. Es war besonders bei Touristen beliebt, die noch dazu bereit waren, überhöhte Preise für Getränke mit gruseligen Namen zu zahlen. Die Einheimischen und insbesondere Cassies Freunde mieden das Café natürlich. Aber jetzt am helllichten Tag wirkte es beinah einladend, und so hielt Cassie nach einem freien Platz an den Tischen, die bereits draußen standen, Ausschau.
    In diesem Moment entdeckte sie Scarletts rot gefärbte Mähne. Sie las in einem Buch und kaute dabei geistesabwesend an einem Bleistift. Cassie wollte sich schon zu ihr setzen, als ihr die neue Regel wieder einfiel. Outsider waren vorerst tabu.
    Das war nicht okay. Es widerstrebte Cassie, dass der Zirkel ihr vorschrieb, mit wem sie Kaffee trinken durfte. Aber wenn selbst Faye bereit war, für das Wohl der Gruppe auf einen Teil ihrer persönlichen Freiheit zu verzichten … Und Cassie musste ohnehin zum Leuchtturm. Da sie keine Magie wirken durften, widmeten sich Melanie und Laurel der Kräuterkunde, um sich damit die Zeit zu vertreiben. Sie hatten Cassie gebeten, die Blüten von einem seltenen Kraut, das in ihrem Garten wuchs, mitzubringen – einem Enzian. Cassie tastete in ihrer Tasche nach der Papiertüte mit den Blüten, als wolle sie sich der kostbaren Fracht vergewissern. Gerade als sie sich zum Gehen wandte, bemerkte Scarlett sie.
    » Cassie?« Scarlett strahlte. » Schön, dich zu sehen! Komm, setz dich doch zu mir.«
    » Ich kann leider nicht«, erwiderte Cassie und ließ ihren Blick über die Umgebung schweifen. » Ich hab nur wenig Zeit.«
    » Dann setzt du dich eben ein wenig zu mir.« Scarlett klappte lächelnd ihr Buch zu und legte es beiseite.
    Sie wirkte unglaublich einsam. Cassie brachte es nicht übers Herz abzulehnen.
    » Was hast du denn heute vor?«, erkundigte Cassie sich beiläufig.
    Scarlett hob die Hände und schaute nach links und rechts. » Nichts Besonderes«, sagte sie.
    Cassie grinste. » Noch mal danke für deinen Besuch bei Melanie. Es tut mir leid, dass ich dir gar nicht mehr Auf Wiedersehen gesagt habe, aber ich hatte dich irgendwie aus den Augen verloren.«
    Scarlett sah sie voller Zuneigung an. » Kein Problem«, antwortete sie. Dann nahm sie nachdenklich einen Schluck von ihrem Eiskaffee.
    Cassie hatte das Gefühl, als musterte sie jede Pore von ihr. Aber aus irgendeinem Grund war ihr das gar nicht unangenehm. Sie wusste nicht, warum, aber sie wollte, dass Scarlett sie kannte, dass Scarlett sie wirklich sah.
    Nach einem Augenblick des Schweigens sagte Scarlett: » Ich mag deine Freunde. Und da ich niemanden sonst auf der Insel kenne, hoffe ich, dass ich auch auf sie einen guten Eindruck gemacht

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