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Der magische Zirkel - Der Abgrund: Band 4 (German Edition)

Der magische Zirkel - Der Abgrund: Band 4 (German Edition)

Titel: Der magische Zirkel - Der Abgrund: Band 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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habe.«
    In diesem Moment wünschte Cassie fast, sie wäre ein ganz normales Mädchen gewesen, ohne einen Zirkel, dem sie Rechenschaft schuldete. Dann hätte sie Scarlett jetzt gefragt, ob sie etwas gemeinsam unternehmen wollten. Stattdessen sagte sie zögerlich: » Vor nicht allzu langer Zeit war ich die Neue hier. Und ich weiß, wie verdammt schwer es sein kann, in dieser Stadt Freunde zu finden.«
    Scarlett verzog ihre vollen, roten Lippen zu einem breiten Lächeln. » Genau deshalb baue ich darauf, dass du dich mit mir anfreundest.«
    Cassie lachte. Sie schätzte Scarletts direkte Art. Sie war genau das Mädchen, mit dem Cassie sich daheim in Kalifornien angefreundet hätte.
    » Wenn du dich daran erinnerst«, fuhr Scarlett fort, » dass ich mit einer einzigen jämmerlichen Reisetasche hierhergezogen bin, dann kannst du doch gar nicht anders, als mit mir shoppen gehen, oder?«
    Da fiel Cassie wieder Dianas abfällige Bemerkung über Scarletts Reisetasche ein und es war ihr erneut peinlich. Sie schaute auf die Uhr. Noch zwei Stunden, bis sie beim Leuchtturm sein musste. Was war schon dabei, für ein Stündchen durch die Läden zu ziehen?
    » Du hast Glück: Shoppen ist eine meiner Lieblingsbeschäftigungen«, erwiderte Cassie.
    » Heißt das, du bist dabei?«, fragte Scarlett.
    » Warum nicht?« Cassie stand auf. » Meine Besorgungen können noch ein wenig warten.«
    Scarlett schoss von ihrem Stuhl hoch. » Das läuft ja noch besser, als ich dachte.«
    Der Bummel mit Scarlett war die perfekte Ablenkung von allem, was Cassie plagte. Da sie über nichts reden konnte, was den Zirkel betraf, musste sie dieses Thema gänzlich aus ihrem Kopf verbannen. Es war die Gelegenheit, für einige Zeit jemand ganz anderes zu sein, jemand mit ganz normalen Sorgen. Sorgen wie: Sind vierzig Dollar zu viel für ein Tanktop, selbst wenn es sich herrlich anfühlt? Noch dazu hatte Scarlett immer den richtigen Riecher: Mit einem Blick entdeckte sie das beste Teil auf dem Wühltisch oder die passende Größe im Regal, sodass selbst eine Hexe nur staunen konnte. Sie schaffte es sogar, Cassie zum Kauf von langen türkisblauen Federohrringen zu überreden.
    » Die passen aber eher zu dir als zu mir«, stellte Cassie kurz nach dem Spontankauf fest.
    » Wir können sie uns ja teilen.« Scarlett lächelte strahlend. » Wie übrigens die meisten Sachen, die wir gekauft haben. Das ist das Tolle daran, wenn man die gleiche Größe hat.«
    Cassie nickte. Dann schlug sie vor, ihre Einkaufstüten im Kofferraum ihres Wagens zu verstauen, bevor sie sich auf die Suche nach den perfekten Sommerschuhen machten. Die Freundschaft zwischen ihr und Scarlett entwickelte sich prächtig, und Cassie vergaß darüber völlig, dass sie eigentlich Abstand von ihr halten sollte. Deshalb schrillten auch nicht sofort alle Alarmglocken bei ihr, als sie Diana aus ihrem Volvo aussteigen sah. Erst als sie Dianas Blick bemerkte, der nach der ersten freudigen Überraschung deutliches Missfallen ausdrückte, geriet sie in Panik. Sie hatte dem Zirkel ein Versprechen gegeben – und jetzt war sie dabei ertappt worden, wie sie sich unverfroren darüber hinwegsetzte.
    Diana kam langsam auf sie zu. Ihr » Hallo« klang mehr wie eine Zurechtweisung als eine Begrüßung. » Wie ich sehe, habt ihr zwei jede Menge Spaß«, sagte sie und deutete auf die Einkaufstüten.
    Scarlett, der die Kälte in Dianas Stimme nicht entging, lächelte höflich, sagte jedoch nichts.
    » Wir haben uns zufällig getroffen«, erklärte Cassie lahm.
    Diana sah Cassie argwöhnisch an. » So ein Zufall aber auch …«
    Cassie biss sich auf die Lippen.
    Scarlett trat unbehaglich von einem Fuß auf den anderen. » Vielleicht sollte ich jetzt besser gehen«, murmelte sie.
    » Nein, nein«, wehrte Diana ab. » Ich gehe.« Sie wandte sich dem Eingang der Shoppingmall zu. » Wir sprechen uns später, Cassie.«
    » Deine Freundin mag mich ganz und gar nicht«, bemerkte Scarlett, sobald Diana außer Hörweite war.
    Cassie hatte keine Ahnung, wie sie Dianas Verhalten erklären sollte. Abgesehen davon, dass Scarlett es ohnehin nicht verstanden hätte. » Es hat nichts mit dir zu tun«, sagte Cassie. » Glaub mir. Aber es tut mir trotzdem leid.«
    Scarlett tat die Angelegenheit mit einem Achselzucken ab. » Wenn du willst, kannst du es ja wiedergutmachen, indem wir gemeinsam zu Abend essen.«
    Cassie war hin- und hergerissen. Sie wusste, dass es das Beste gewesen wäre, sich von Scarlett zu verabschieden und sofort zu

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