Der magische Zirkel - Der Abgrund: Band 4 (German Edition)
Kaffeebecher, in der anderen einen Bagel. Jetzt steckte sie sich den Bagel in den Mund, um sich ihre Bücher vom Rücksitz zu angeln.
» Seht ihr?«, sagte Faye. » Selbst Diana ist völlig von der Rolle. So kann das nicht weitergehen.«
Bis zu diesem Moment hatte Cassie nicht einmal geahnt, dass ihre Freunde offensichtlich ihren gesamten Alltag mithilfe von Magie meisterten.
Adam half Diana mit ihren Büchern. » Das ist für keinen von uns einfach«, sagte er. » Aber wir müssen uns daran halten. Es ist ja nur vorübergehend.«
Nach und nach traf der Rest der Clique ein. Cassie bemerkte, dass sie alle ohne ihre Magie ein wenig gequält wirkten – bis auf Deborah, die mit ihrem Motorrad ein Wheelie quer über den Parkplatz vollführte. Autofahrer und Fußgänger wichen ihr hektisch aus, bis sie den Vorderreifen wieder zu Boden ließ, mit quietschenden Bremsen zum Stehen kam und den Motor abwürgte.
» Wo ist denn dein Helm?«, fragte Diana, sobald Deborah sich zu ihnen gesellt hatte.
Deborah verdrehte die Augen. » Ich werde meine Frisur doch nicht mit einem Helm ruinieren, wenn ich unbesiegbar bin.«
» Du magst unbesiegbar sein«, wandte Diana ein, » aber deshalb kannst du immer noch versehentlich andere über den Haufen fahren.«
» Dann sollten vielleicht die anderen Helme tragen«, warf Faye ein, was ihr einen bösen Blick von Diana eintrug.
» Ich bitte euch, missbraucht den Schutzzauber nicht«, sagte Diana. » Er ist keine Ausrede, um verantwortungslos zu sein.«
» Das erzählst du mir? « Deborah zog ihre Lederhandschuhe aus und deutete gen Himmel. » Und was ist mit denen?«
Da erst bemerkte Cassie, dass alle Leute auf dem Parkplatz wie gebannt nach oben starrten. Sie folgte ihren Blicken – und entdeckte Chris und Doug auf dem Dach des Schulgebäudes.
» Was machen diese Irren da oben?«, schrie jemand.
» Sieht so aus, als würden sie fechten«, erklang eine andere Stimme.
Diana wandte schaudernd den Blick ab. » Bitte, sagt jetzt nicht, dass sie auch noch echte Säbel in die Schule mitgenommen haben.«
» Technisch gesehen sind sie gar nicht in der Schule«, murmelte Sean. » Sondern auf ihr.«
Chris und Doug sprangen wild hin und her, schwangen ihre Waffen, duckten sich und hüpften. Die Menge keuchte, als Doug einen Hieb an der Schulter kassierte. Er stieß einen Schrei aus, warf sich zu Boden und ließ unechtes Blut vom Dach spritzen. Die Schüler auf dem Parkplatz begannen zu schreien, aber dann sprang Doug wieder auf die Füße, einen Arm in seinem Ärmel verborgen, und setzte den Kampf fort.
» Scheinen jede Menge Spaß zu haben«, stellte Adam trocken fest.
Cassie beäugte die Zuschauermenge und fragte sich, ob irgendeiner von ihnen bemerkte, dass die scharfen Klingen der Säbel Chris und Doug nichts anhaben konnten. Aber sie alle waren bereits viel zu sehr an die verrückten Mätzchen der Zwillinge gewöhnt, um das zu hinterfragen.
Selbst Max, der immer noch das Gesprächsthema der ganzen Schule war, fand ihre Show sichtlich erheiternd. Er stand mit seinen Freunden aus dem Lacrosse-Team und einem ganzen Schwarm hübscher Mädchen da, die ihn ständig umflatterten. Zum ersten Mal seit seiner Ankunft richteten die Mädchen ihre Aufmerksamkeit nicht auf Max, sondern auf das Dach.
Dort gelang Doug gerade ein Treffer auf Chris’ Brust und er schlitzte ihm das T-Shirt auf. Es flatterte wie eine Flagge im Wind. » Geschieht dir recht, Bruder«, rief Chris. » Ist nämlich eines von deinen T-Shirts.«
Gelächter machte sich breit. Max schüttelte den Kopf, trat von seiner Gruppe weg und bahnte sich einen Weg zu Diana hinüber.
» Irgendjemand sollte die beiden aufhalten«, bemerkte er. » Bevor sie am Ende völlig nackt dastehen.«
Cassie beobachtete, wie ein Raunen durch Max’ Fanklub ging, als die Mädchen ihn mit Diana reden sahen. Offensichtlich betrachteten sie sie als Konkurrentin.
» Ich kann das allerdings nicht«, fuhr Max fort und beugte sich dicht zu ihr vor. » Aber könntest du nicht etwas von deiner Magie einsetzen?«
Diana erstarrte für eine Sekunde, aber Cassie war sofort klar, dass Max sich nichts dabei dachte. Er war völlig auf Dianas Augen fixiert.
» Es tanzt doch bestimmt jeder Junge hier nach deiner Pfeife«, sagte er zu ihr. » Wenn also irgendjemand sie herunterbekommt, dann bist du das.«
Diana atmete tief durch und lachte. Verlegen versuchte sie, ihr Haar glatt zu streichen, aber es blieb auf wunderschöne Weise zerzaust. » Wenn das doch nur
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