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Der magische Zirkel - Der Abgrund: Band 4 (German Edition)

Der magische Zirkel - Der Abgrund: Band 4 (German Edition)

Titel: Der magische Zirkel - Der Abgrund: Band 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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getriebene Straßenkatze, die sich zum Angriff bereit machte.
    » Beantworte die Frage«, verlangte Diana. » Mit wem arbeitest du zusammen?«
    » Ich weiß nicht, wovon ihr redet«, rief Scarlett und machte einen Schritt auf Cassie zu, in der Hoffnung, dass sie ihr helfen würde. Und dann ging alles ganz schnell. Der Zirkel schloss sich noch enger um sie, und Faye, die Scarletts Annäherung an Cassie als direkte Drohung aufgefasst hatte, riss die Hände in die Höhe. » Bei der Macht dieses Zirkels«, tönte sie, » ich rufe Hekate!«
    Cassie nahm alles wie in Zeitlupe wahr. Den Schock auf Scarletts Gesicht, den Zorn in Fayes Augen, Dianas Schrei: » Nein … noch … nicht!«
    Aber Faye war nicht mehr aufzuhalten. In dem Moment, als sie Hekate anrief, wirkte sie riesig, als verkörpere sie selbst die dunkle Göttin. Sie schien mehr als zwei Meter groß zu werden, die bernsteinfarbenen Augen schwarz wie Murmeln. Sie rezitierte den ersten Teil des Hexenjägerfluches mit der Macht des Donners.
    Verflucht sei dieser alte Jäger,
    Dessen Ziel ist, mir zu schaden.
    Dreifach soll er selbst erleiden
    Seine bösen Taten.
    Der Himmel über Fayes ausgestreckten Händen färbte sich rot und wirbelte sich zu einer trichterförmigen Wolke zusammen. Faye zog sie zu sich heran und formte sie mit ihren verzauberten Fingerspitzen zu einem Feuerball. Während sie ihn von einer Hand in die andere jonglierte, sang der Zirkel die lateinischen Worte, die sich alle Mitglieder eingeprägt hatten – dunkle, unergründliche Worte, die sie kaum verstanden –, bis Faye den Feuerball wie einen schweren Stein auf Scarlett warf.
    Doch dann schockierte Scarlett sie alle. Mit einer einzigen schnellen Bewegung fing sie den flammenden Ball mit den Händen auf und ließ ihn zwischen den Fingern zerplatzen.
    » Lass es ungeschehen sein«, rief sie aus. Der klassische Abwehrzauber.
    Binnen Sekunden schrumpfte Faye auf ihre normale Größe zusammen und fiel seitlich zu Boden. Der Himmel lichtete sich und das Tageslicht kehrte zurück.
    » Woher kennst du den Abwehrzauber?«, fragte Cassie verblüfft.
    Aber noch während die Worte über ihre Lippen kamen, wusste sie, dass es nur eine Erklärung geben konnte. Scarlett war keine Hexenjägerin. Sie war eine Hexe, genau wie sie.
    Deborah und Suzan liefen zu Faye, um festzustellen, ob sie unverletzt war. Langsam und wackelig kam Faye auf die Beine. Sie wirkte benommen.
    Scarlett drehte sich zu Cassie um. Ihre Augen flackerten noch von dem Zauber. » Es tut mir leid, dass du es auf diese Weise herausfinden musstest«, sagte sie.
    » Du bist eine Hexe?«, fragte Adam erstaunt.
    Scarlett nickte, ohne den Blick von Cassie abzuwenden. » Ich wollte es dir sagen, seit wir uns das erste Mal begegnet sind.«
    » Und warum hast du es nicht getan?«
    » Ich habe auf den richtigen Zeitpunkt gewartet«, erwiderte Scarlett.
    » Du bist also eine Hexe?«, wiederholte Cassie fassungslos.
    » Nicht nur irgendeine Hexe.« Scarlett lächelte schüchtern. » Ich bin deine Halbschwester.«
    » Was?« Cassie stockte der Atem. » Wie bitte?«
    » Wir haben denselben Vater. Black John.«
    Scarlett beobachtete das Entsetzen auf den Gesichtern der anderen. » Ich bin in diese Stadt gekommen, um den Hexenjägern zu entfliehen, genau wie ihr jetzt. Daheim sind wir entdeckt worden.«
    Sie wandte sich instinktiv an Diana als die eigentliche Anführerin des Zirkels. » Die Jäger haben meine Mutter getötet«, berichtete sie. » Und sie haben mich markiert. Ich bin hergekommen, um den Schutz des Zirkels zu erbitten.«
    » Also hast du von uns gewusst«, stellte Melanie fest.
    » Ja.« Scarlett ergriff Cassies Hände. » Meine Mutter ist in dieser Stadt aufgewachsen. Ich wusste schon mein ganzes Leben lang, dass ich hier eine Schwester habe, und ich wollte sie kennenlernen.«
    Das war mehr, als Cassie verkraften konnte. Plötzlich begann sich die ganze Welt um sie herum zu drehen, und sie dachte, dass sie das alles vielleicht nur träumte. Doch dann riss Dianas Stimme sie aus ihrer Benommenheit. » Also hatte Cassie die ganze Zeit über recht«, sagte sie.
    Diana legte eine Hand auf Cassies Schulter und die andere auf Scarletts. » Bitte, nimm meine Entschuldigung an«, murmelte sie. » Unsere Entschuldigung. An euch beide. Wir hätten mehr Vertrauen in euch haben sollen.«
    » Ich nehme die Entschuldigung an«, antwortete Scarlett lächelnd.
    Aber Fayes heisere Stimme zerstörte den feierlichen Moment. Offensichtlich war sie wieder ganz

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