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Der magische Zirkel - Der Abgrund: Band 4 (German Edition)

Der magische Zirkel - Der Abgrund: Band 4 (German Edition)

Titel: Der magische Zirkel - Der Abgrund: Band 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Ordnung kommen oder war ihnen das gleiche Schicksal bestimmt?
    Scarlett bemerkte, wie sich Cassies Stimmung veränderte. » Habe ich dich aufgeregt?«, fragte sie. » Vielleicht war das zu viel auf einmal.«
    » Quatsch.« Cassie zwang sich, sich zu entspannen, und verdrängte Adam und die anderen aus ihren Gedanken. » Ich will alles wissen. Verschweig mir bitte nichts.«
    Scarlett schob die Unterlippe vor und musterte Cassie skeptisch. » Wir haben ab jetzt unser ganzes Leben Zeit, einander alles zu erzählen, nicht nur diese Nacht.«
    Es war ein tröstlicher Gedanke. Unser ganzes Leben. Sie könnten die ernsten Themen auf morgen verschieben, sie könnten weiter kichern und herumalbern. Aber Cassie wollte diese Gelegenheit nicht verstreichen lassen. Dafür hatte sie schon viel zu lange darauf gewartet. Sie musste die ganze Wahrheit erfahren. Jetzt. » Bitte, erzähl weiter«, sagte sie. » Ich kann damit umgehen, wirklich.«
    » Na schön.« Scarlett ergriff Cassies Hand und drückte sie, und Cassie betrachtete ihre verschränkten Finger. Es war fast, als könne sie ein Band sehen, das ihre Hände vereinte. Genau wie die Verbindung zwischen Adam und mir, dachte Cassie. Sie und Scarlett waren verbunden. Sie hatten ein gemeinsames Schicksal. Das erklärte auch ihre Gefühle für Scarlett, seit sie ihr das erste Mal begegnet war. Das erklärte, warum sie bereit gewesen war, sich gegen den ganzen Zirkel zu stellen, um Scarlett zu verteidigen.
    Falls Scarlett das Band ebenfalls sah, erwähnte sie es nicht. Sie fuhr fort, während sie weiter Cassies Hand hielt.
    » Ich werde niemals den Tag vergessen, an dem meine Mom mir erzählte, dass ich eine Schwester habe. Das hat alles für mich verändert. Ich wusste, eines Tages würde ich dich finden. Und wie du siehst, habe ich recht behalten.«
    Sie wartete einen Moment Cassies Reaktion ab, dann fügte sie hinzu: » Ich verstehe nur nicht, warum deine Mutter es dir nie erzählt hat.«
    Abrupt entzog Cassie Scarlett die Hand. » Moment mal. Meine Mutter hat von dir gewusst?«
    » Natürlich.« Scarletts Stimme klang ein wenig entrüstet. » Als wir geboren wurden, waren sie noch alle zusammen in New Salem.«
    Cassie dachte an das Gespräch zurück, das sie vor Kurzem mit ihrer Mutter geführt hatte. Wie sie ihr ernst in die Augen geblickt und geschworen hatte, Cassie die ganze Wahrheit über ihre Vergangenheit zu sagen. Ich liebte es, dass ich ganz und gar ihm gehörte und er ganz und gar mir gehörte, hatte sie gesagt, aber das war eine Lüge. Ihre Mutter wusste, dass er mit einer anderen zusammen gewesen war.
    » Wie konnte meine Mutter mir verschweigen, dass ich eine Schwester habe?«, fragte Cassie fassungslos. Gerade hatte sich eine neue Kluft zwischen ihr und ihrer Mutter aufgetan und sie fühlte sich unüberwindlich an. Ihre ganze Kindheit und Jugend waren von Lügen geprägt gewesen – die Wahrheit war erst ans Licht gekommen, als sie nach New Salem gezogen waren und Cassie erfahren hatte, dass sie eine Hexe war. Aber sie hatte sich stets mit der Vogel-Strauß-Taktik ihrer Mutter abgefunden. Doch jetzt kamen ihr selbst die jüngsten Gespräche nicht mehr ehrlich vor. Ihre Mutter belog sie immer noch. Cassie hatte sich ihr nie so fremd gefühlt wie jetzt.
    » Sie hätte es dir sagen müssen«, stimmte Scarlett zu. » Ich frage mich, was sie dir sonst noch vorenthalten hat.«
    Scarlett hat recht, fand Cassie. Wenn ihre Mutter die Existenz einer Schwester verheimlichte – was verheimlichte sie dann noch alles? Aber was ihre Mutter konnte, konnte Cassie erst recht. In diesem Moment beschloss sie, ihrer Mutter nichts von Scarlett zu erzählen. Ihre Mutter verdiente ihre Ehrlichkeit nicht länger.
    Glücklicherweise hatte Cassie jetzt eine Schwester. Ab jetzt würde alles besser werden. Und wenn es sein musste, würden sie beide gegen den Rest der Welt antreten. Für immer unzertrennlich – an diesen Gedanken klammerte sich Cassie.
    » Scarlett«, sagte sie und spürte, wie ihr eine Welle der Liebe und Zuneigung das Herz erwärmte, » jetzt, da du hier bist, habe ich endlich das Gefühl, zu Hause zu sein.«
    » Ich auch.« Scarletts dunkle Augen schimmerten. » Ich war mir noch nie irgendeiner Sache so sicher«, sagte sie. » Hier gehöre ich hin.«

Kapitel Neunzehn
    » Willst du eine Latte macchiato oder einen Cappuccino?«, fragte Adam von der Cafétheke.
    » Ich lass mich überraschen«, antwortete Cassie und beobachtete dann, wie er mit dem Kellner redete, seine

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