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Der magische Zirkel - Der Abgrund: Band 4 (German Edition)

Der magische Zirkel - Der Abgrund: Band 4 (German Edition)

Titel: Der magische Zirkel - Der Abgrund: Band 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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glaube nicht, dass das erblich bedingt ist.«
    Cassie kicherte. » Aber ich hasse Erbsen so sehr, dass ich schwören könnte, es liegt in den Genen.«
    Scarlett brach in Gelächter aus.
    Ein Mädchenabend mit Scarlett war etwas ganz anderes als mit Diana. Diana war immer so vernünftig und meist nicht locker genug, um einfach nur herumzualbern. Scarlett hingegen hatte damit kein Problem. Obwohl sie eine Hexe war, benahm sie sich nicht ständig wie eine. Und obwohl sie viel Schlimmes durchgemacht und Verluste erlitten hatte, versank sie nicht in düsterer Stimmung. In erster Linie war Scarlett ein Mädchen, das ein wenig Spaß haben wollte, und das war genau das, was Cassie brauchte.
    Sie blieben bis tief in die Nacht auf und redeten und redeten. Während die Welt um sie herum in Schlaf versank, wurden Cassie und Scarlett nicht müde, Geschichten auszutauschen. Und je später die Nacht, desto tiefgründiger wurde das Gespräch. Mit gedämpfter Stimme füllte Scarlett viele Leerstellen in Cassies Familiengeschichte.
    » Ich habe immer gespürt, dass ich anders war«, sagte sie. » Noch bevor ich wusste, dass ich eine Hexe bin.«
    » Ich weiß, was du meinst.« Cassie zog die Knie an die Brust. » Ich hab mich niemals irgendwo zu Hause gefühlt. Ich war irgendwie immer der Sonderling.«
    » Und dann diese Träume, gute wie schlechte«, fuhr Scarlett fort.
    Cassie nickte. » Größtenteils Albträume.«
    » Und die seltsamen Dinge, die passierten, wenn ich wütend wurde.« Scarlett hob ein wenig die Stimme. » Das war wirklich die Krönung.«
    Cassie kam aus dem Nicken gar nicht mehr heraus. Die Ähnlichkeit zwischen ihnen beiden war geradezu unheimlich. Sie wollte Scarlett von der Dunkelheit erzählen, die sie manchmal tief im Innern verspürte. Nicht nur von den schlechten Gefühlen, die von bestimmten Leuten wie zum Beispiel dem neuen Direktor ausgelöst wurden, sondern von dieser anderen Dunkelheit. Einer Dunkelheit, deren Existenz sie sich selbst kaum eingestehen wollte. Vielleicht verspürte Scarlett sie ebenfalls? Vielleicht hatte sie ebenfalls Angst, dass ein finsterer Teil von Black John in ihrer Seele steckte und sich wie ein Geschwür ausbreitete? Aber noch bevor Cassie den Mut aufbringen konnte, ihr davon zu erzählen, wurde Scarlett plötzlich todernst.
    » Als ich zum ersten Mal den Hämatit – den Blutstein – berührt habe«, begann sie, » war da so ein Gefühl in meiner Brust …«
    » Ich weiß!«, rief Cassie. » Bei mir auch!«
    » Er ist mein Hexenstein«, sagte Scarlett.
    » Meiner ebenfalls«, erwiderte Cassie.
    Scarlett grinste, als hätte sie das bereits vermutet. » Das ist sehr selten, weißt du. Einen Hämatit als Hexenstein zu haben, meine ich.«
    Cassie wandte sich beschämt ab. Sie musste sich erst wieder ins Gedächtnis rufen, dass ihr die Verbindung zu Black John nicht peinlich zu sein brauchte. Zumindest nicht vor Scarlett.
    Scarlett beobachtete sie geduldig. » Ist schon okay. Ich weiß, das ist eine Menge zu verdauen.«
    Sie fühlt es auch, dachte Cassie. Scarlett verstand ihr tiefstes Geheimnis. Scarlett litt selbst unter der drückenden Dunkelheit, die auch in Cassie schlummerte.
    In der darauffolgenden Stille beschloss Cassie, sich nach ihrem Vater zu erkundigen. » Es ist seinetwegen«, stieß sie hervor. » Der Hämatit funktioniert für uns beide. Stimmt’s?«
    Scarlett nickte. » Ich würde sagen, das ist höchstwahrscheinlich der Grund.«
    » Hast du ihn gekannt?«, fragte Cassie. Es war nicht einmal nötig, den Namen ihres Vaters auszusprechen.
    Scarlett schüttelte den Kopf. » Nein. Aber meine Mutter hat mir von ihm erzählt. Deine auch?«
    Cassie errötete, weil sie sich ein wenig für ihre Mutter schämte. » Eigentlich nicht.«
    » Unsere Mütter waren eine Zeit lang die besten Freundinnen«, berichtete Scarlett. » Hast du das gewusst?«
    Cassie dachte nach, aber ihr fiel nichts dergleichen ein. » Nein«, antwortete sie enttäuscht. » Ich weiß überhaupt nicht viel über die Vergangenheit meiner Mutter.«
    » Also, unsere Mütter waren beste Freundinnen«, fuhr Scarlett nüchtern fort, » bis Black John auftauchte. Deine Mutter hat ihn meiner ausgespannt. Deshalb ist meine Mutter weggezogen.«
    » Davon hatte ich keine Ahnung.« Cassie wurde ein wenig schwer ums Herz angesichts dieser Neuigkeit über ihre Mom. Aber auch Diana und Nick kamen ihr in den Sinn und wie sie selbst und Adam alles durcheinandergewirbelt hatten. Würde zwischen ihnen jemals wieder alles in

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