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Der magische Zirkel - Der Abgrund: Band 4 (German Edition)

Der magische Zirkel - Der Abgrund: Band 4 (German Edition)

Titel: Der magische Zirkel - Der Abgrund: Band 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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jetzt goldschimmernden maisfarbenen Wände erbarmungslos gelb gewirkt.
    Der dunkle Haarschopf ihrer Mutter fuhr überrascht in die Höhe und sie lächelte. Anscheinend hat sie doch nicht aus dem Fenster geschaut, Gott sei Dank, fuhr es Cassie durch den Kopf.
    » Cassie, ich hab dich gar nicht so früh zurückerwartet«, sagte ihre Mom. » Hast du Lust, mir zu helfen?«
    Cassie musterte die Stapel bunter Seidenpapiere, die über den großen Tisch verstreut lagen. » Was ist das?«
    Ihre Mutter machte eine Geste, als sei ihr alles zu viel. » Narzissen und Kraniche. Die Deko für das Frühlingsfest. Ich habe mich freiwillig gemeldet – keine Ahnung, warum. Und jetzt ertrinke ich in Seidenpapier.«
    Cassie freute sich, ihre Mutter nach ihrer langen Krankheit so eifrig mit einer harmlosen Bastelaufgabe beschäftigt zu sehen. Und es war gut, dass sie sich für andere Menschen engagierte. Cassie wollte, dass ihre Mom sich hier in New Salem zu Hause fühlte und Freunde fand, vor allem jetzt, da Großmutter nicht mehr lebte.
    » Wo soll ich anfangen?«, fragte Cassie, als sie sich zu ihrer Mutter an den Tisch setzte. Sie nahm sich einen Stapel gelbes und einen Stapel grünes Seidenpapier und überlegte, dass die Narzissen leichter anzufertigen wären als die Kraniche. Mit Magie würde es wahrscheinlich noch leichter gehen, dachte sie, während sie das feine Papier zu Blütenblättern faltete und zupfte . Aber es machte ihr nichts aus, ihrer Mutter zu helfen, selbst wenn es die ganze Nacht gedauert hätte. Sie war einfach nur überglücklich, dass ihre Mom wieder ganz die Alte war.
    » Wie geht es Adam?«, fragte ihre Mutter.
    Cassie errötete leicht. » Oh, gut.«
    » Und deinen Freunden?«
    » Denen geht’s auch gut.«
    Plötzlich ließ ihre Mutter den silbernen Kranich, an dem sie gebastelt hatte, fallen und musterte Cassie.
    » Ich bin wirklich stolz auf dich«, sagte sie. » Du hast dich so schnell erholt von …« Sie hielt inne.
    » Von den dramatischen Ereignissen?«
    » So könnte man es nennen.« Ihre Mutter versuchte zu lächeln.
    Cassie zögerte. Es war nur ein kurzer Moment, aber lang genug, um die Neugier ihrer Mutter zu wecken. » Was ist los?«, fragte sie. » Irgendetwas stimmt doch nicht.«
    Cassie wurde unbehaglich zumute. Sie genoss das unbeschwerte Zusammensein mit ihrer Mom und wollte es auf keinen Fall ruinieren. Andererseits bot diese Vertrautheit auch die Chance für ein offenes Gespräch. Zum ersten Mal in ihrem Leben hatten sie keine Geheimnisse voreinander. Ein Neuanfang, ging es Cassie durch den Kopf. Das war es doch, was sie feierten, oder? Wenigstens dafür waren all diese dummen Papierkraniche und -narzissen gut.
    Cassie atmete tief durch und sah ihre Mutter aufmerksam an. » Ich habe über Dad nachgedacht«, sagte sie.
    Ihre Mutter erstarrte. Cassie sah, wie ihr Kiefer sich anspannte. Als sie einen Schluck Tee nahm, zitterte die Tasse fast unmerklich in ihrer Hand. Mit einem Mal tat es Cassie leid, dass sie es ausgesprochen hatte. Aber als ihre Mom die Teetasse wieder abstellte, schien sie sich von dem ersten Schreck erholt zu haben. Oder zumindest versuchte sie, diesen Eindruck zu erwecken.
    Als sie endlich ihre Stimme wiederfand, klangen ihre Worte etwas gestelzt, aber sie sprach ruhig und freundlich. » Ich erzähle dir gern alles, was du wissen willst«, begann sie. » Du brauchst nur zu fragen.«
    Cassie war erleichtert und entspannte ihre Schultern. Erst da fiel ihr auf, wie lange sie schon ihre Sorgen und Ängste mit sich herumschleppte. Dennoch kostete es sie etwas Überwindung, das Angebot ihrer Mutter anzunehmen und die Frage zu stellen, die ihr am meisten auf dem Herzen lag.
    » Ich weiß, er – ich meine, Black John – war böse«, sagte Cassie. » Aber er ist ein Teil von mir. Ein Teil, den ich verstehen möchte. Was kannst du mir über ihn erzählen?«
    So. Jetzt war es heraus.
    Ihre Mutter konzentrierte sich auf den Papierkranich in ihren Händen. » Du hast absolut recht«, entgegnete sie, beantwortete aber weder die Frage, noch sah sie Cassie in die Augen.
    Cassie beobachtete ihre Mom, die dem silbernen Kranich viel zu viel Aufmerksamkeit schenkte und ihn immer wieder neu faltete.
    » Dieses Papier ist viel zu dünn«, stellte sie fest. » Fällt auseinander, sobald man es berührt.«
    Ganz offensichtlich versuchte ihre Mutter, sich aus dem Gespräch zu winden. Aber Cassie war entschlossen, nicht so leicht aufzugeben. Sie ließ ihren Blick so lange auf ihrer Mom ruhen, bis

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