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Der magische Zirkel - Der Abgrund: Band 4 (German Edition)

Der magische Zirkel - Der Abgrund: Band 4 (German Edition)

Titel: Der magische Zirkel - Der Abgrund: Band 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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diese sie nicht mehr ignorieren konnte.
    » Was möchtest du wissen?«, erkundigte sie sich gespielt lässig.
    Da bemerkte Cassie, wie ängstlich sie aussah. So hatte sie ihre Mom nicht mehr gesehen, seit sie krank gewesen war. Ihr Gesicht wurde so bleich und geisterhaft, als sei sie innerhalb der letzten fünf Sekunden des Schweigens um zwanzig Jahre gealtert. Sie knetete und knitterte das silberne Seidenpapier so verzweifelt, als hinge ihr Leben davon ab.
    Das war zu viel für Cassie. Hatte ihre Mom nicht gerade erst angefangen, sich wieder besser zu fühlen? Hatte sie nicht gerade erst angefangen, wieder am Leben teilzunehmen? Das durfte Cassie jetzt nicht mit ihren selbstsüchtigen Fragen zerstören! Ihre Mutter war zerbrechlich, viel zerbrechlicher als Cassie selbst.
    » Ach, egal«, murmelte sie. » Wir können ein andermal darüber reden. Wir haben hier noch eine Menge Arbeit vor uns.«
    Es war wie immer. Schon immer hatte Cassie die Vernünftige sein müssen, diejenige, die ihre Fragen für sich behielt, weil ihre Mutter die Antworten – die Wahrheit – nicht ertragen konnte. Wie dumm von ihr zu glauben, dass es jemals anders sein würde.

Kapitel Drei
    » Frühling liegt in der Luft«, rief Melanie Cassie und Laurel ausgelassen zu, dann schloss sie für einen Moment die grauen Augen und atmete tief durch. » Man kann ihn schon riechen, findet ihr nicht auch?«
    Cassie knallte die Tür ihres Schließfachs zu und sog den Atem ein. Aber alles, was sie riechen konnte, war der immer gleiche Schulflur-Mix aus Schweiß, Papier und Bohnerwachs.
    » Es war ein harter Winter«, erwiderte Laurel, die heute ein geblümtes Kleid trug. » Wahrscheinlich liegt es daran. Das Frühlingsfest wird dieses Jahr gigantisch.«
    Um sie herum herrschte hektische Betriebsamkeit – die Stimmen klangen lauter, die Schritte waren schneller, und jeder schien etwas lebhafter zu sein als sonst. Sie alle waren im Frühlingsfieber. Dann fiel Cassie ein, dass bei der Andacht an diesem Morgen der neue Direktor vorgestellt werden würde. Vielleicht war auch das der Grund für die allgemeine Aufregung? Sie selbst war jedenfalls schon neugierig auf den Mann, der künftig die Schule leiten würde. Zumal es sich beim letzten Direktor um niemand anderen als Black John gehandelt hatte – allerdings in anderer Gestalt. Aber wahrscheinlich hatten Melanie und Laurel recht – es war das Frühlingsfest zur Tagundnachtgleiche, das am Wochenende stattfand und dem alle voller Vorfreude entgegensahen. Die Schüler um sie herum interessierten sich dafür, was sie anziehen und mit wem sie hingehen würden. Wer der neue Direktor war, interessierte sie nicht die Bohne.
    » Ich finde, das Frühlingsfest ist ein gutes Zeichen«, meinte Melanie. » Einen Neuanfang zu feiern, ist genau das, was unsere Stadt jetzt braucht.«
    Cassie hätte sich gern von der Begeisterung der anderen mitreißen lassen, aber der gescheiterte Versuch, offen mit ihrer Mutter zu sprechen, lastete schwer auf ihrem Herzen.
    In diesem Moment sausten Chris und Doug Henderson mit wehenden Haaren auf Rollerblades durch den überfüllten Flur und lachten. Sie verlangsamten ihr Tempo nur, um allen hübschen Mädchen, an denen sie vorbeikamen, sternförmige Blumen in die Hand zu drücken. Suzan joggte mit einem Bastkorb, randvoll mit diesen Blumen, hinter ihnen her, um sie mit Nachschub zu versorgen.
    » Was zum Himmel war denn das?«, fragte Cassie.
    » Chionodoxa luciliae«, antwortete Laurel.
    Melanie versetzte Laurel einen Stoß. » Langsam und zum Mitschreiben bitte.«
    » Entschuldigung.« Laurel lächelte. » Diese blauen Blumen werden Sternhyazinthen genannt. Sie gelten als die ersten Frühlingsboten.«
    Selbst die Henderson-Zwillinge, die im vergangenen Herbst ihre Schwester Kori verloren hatten, freuten sich auf die neue Jahreszeit. Ein klein wenig positiver könnte ihre eigene Einstellung also schon sein, befand Cassie. » Ich glaube, ich habe diese Blumen schon mal gesehen«, bemerkte sie. » Sie wachsen in dem Steingarten hinter der Sporthalle.«
    » Jetzt nicht mehr«, rief Sean und lachte laut. Er hielt einen ganzen Strauß dieser blauen Blumen in seiner mageren, ausgestreckten Hand und kam damit direkt auf sie zu. Zögernd bot er ihn Cassie an.
    » Danke, Sean.«
    Aber noch bevor Cassie den Strauß entgegennehmen konnte, wurde er Sean aus der Hand gerissen. Faye schnupperte an den Blüten und klatschte ihn dann wieder an Seans Brust. » Such dir dafür lieber ein anderes

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