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Der magische Zirkel - Der Abgrund: Band 4 (German Edition)

Der magische Zirkel - Der Abgrund: Band 4 (German Edition)

Titel: Der magische Zirkel - Der Abgrund: Band 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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noch erschüttert war über Fayes Drohung, und hielt still ihre Hand.
    Um sich abzulenken, schaltete sie das Radio an und suchte so lange nach einem Sender, bis sie auf Songs stieß, die ihr gefielen. Die Musik löste nostalgische Gefühle in ihr aus. Sie dachte an die Zeit, in der ihr Leben so viel einfacher gewesen war als jetzt. Sie war noch kein Jahr in New Salem, aber es kam ihr vor wie eine Ewigkeit.
    Cassie schloss die Augen und erinnerte sich beim Klang der Songs daran, wie es gewesen war, keine Hexe zu sein, sondern einfach nur ein ganz normales Mädchen.
    Dann warf sie Adam einen verstohlenen Blick zu. Er sah großartig aus. Im bleichen Licht des Mondes wirkte sein Haar kastanienbraun und seine Augen waren so dunkelblau wie der Nachthimmel. War es wirklich möglich, dass dieser umwerfende Junge sie und nur sie allein liebte? Die Cassie des vergangenen Jahres hätte das niemals für möglich gehalten.
    Sie betrachtete sich im Seitenspiegel des Autos. Sie sah nicht einmal mehr so aus wie die alte Cassie, die sie in Kalifornien gewesen war. Damals hatte sie sich einfach nur durchschnittlich gefühlt: durchschnittliche Größe, durchschnittlicher Körperbau, selbst ihre Haarfarbe war von einem durchschnittlichen Braun. Aber jetzt bemerkte Cassie die interessanten Schattierungen in ihrem Haar und wie groß und rund ihre blauen Augen waren. Und – das war das Wichtigste – sie fühlte, wie sehr sie in ihre neue Rolle hineingewachsen, ja wie sehr sie aufgrund ihrer neu gewonnenen Macht über sich hinausgewachsen war. Sie war jetzt so reif und so selbstbewusst, wie sie sich das niemals hätte träumen lassen.
    Als sie vor Haus Nummer zwölf ankamen, dem letzten Haus an der Klippe, erinnerte Cassie sich an ihre allererste Ankunft hier. Es hatte furchtbar Angst einflößend auf sie gewirkt, mit seinem eingefallenen Dach und den verwitterten grauen Schindeln. Inzwischen hatte sie sich daran gewöhnt, ebenso wie an alle anderen alten Häuser in der Crowhaven Road. Das, was ihr einst seltsam und ein wenig unheimlich erschienen war, war jetzt zur Normalität geworden – es war ihr Leben.
    Adam stellte den Motor ab und drehte sich zu Cassie um.
    » Ignorier sie einfach«, sagte er.
    » Wen?«
    » Faye. Und ihr Geschwätz darüber, dass du die Schlacht gewonnen hättest, sie jedoch den Krieg gewinnen würde. Du darfst dir das nicht zu Herzen nehmen. Das sagt sie ständig. Wenn es eine sprechende Faye-Puppe gäbe, würde die genau dasselbe von sich geben.« Und mit ebenso heiserer Stimme wie Faye sagte er: » Gewinne die Schlacht, verliere den Krieg.«
    Cassie musste lachen.
    Erfreut über seinen Erfolg nahm Adam ihre Hände. » Du hast eine großartige Lösung für die Meisterwerkzeuge gefunden«, sagte er. » Wie bist du auf diese Idee gekommen?«
    » Keine Ahnung. Es kam mir einfach so in den Sinn«, antwortete Cassie. » Wie aus heiterem Himmel. Irgendwie merkwürdig.«
    » Nicht aus heiterem Himmel«, widersprach Adam, » sondern da raus.« Er zeigte auf ihr Herz. » Und hier aus.« Er deutete auf ihren Kopf. » Deshalb haben wir dich zur Anführerin gewählt. Wann wirst du dich endlich daran gewöhnen, Cassie? Du bist etwas Besonderes .«
    In diesem Moment war Cassie unendlich dankbar, Adam an ihrer Seite zu haben. Es spielte keine Rolle mehr, dass er vorhin für Diana gestimmt hatte, denn bei Cassies Wortmeldung hatte er sie sofort unterstützt, und das war es, was zählte. Sie beugte sich vor und küsste ihn.
    Wirklich keine Spur von gewohnter Routine, dachte sie glücklich. Adam schien das Gleiche zu denken. Hastig löste er seinen Sicherheitsgurt, um den Abschiedskuss noch weiter auszudehnen.
    » Nein«, protestierte Cassie. » Nicht noch mal.«
    Adam hielt verdutzt inne und blickte sie mit Hundeaugen an.
    » Im Esszimmer brennt Licht.« Cassie wuschelte ihm durchs Haar und schob ihn sanft von sich. » Wahrscheinlich beobachtet uns meine Mom.«
    Adam schenkte ihr ein verführerisches Lächeln und griff spielerisch nach ihr. » Eines Tages wird es dich hoffentlich weniger scheren, was die Leute denken.«
    Sie küsste ihn noch einmal, dann stieg sie aus und lief zum Haus, bevor sie es sich anders überlegen konnte.
    Ihre Mutter saß an dem großen Mahagoni-Esstisch. Der schwach beleuchtete Raum war warm und gemütlich. In diesem Fall wusste Cassie die altmodischen Lampen ihres Großvaters zu schätzen, auch wenn sie teilweise nicht mehr ganz intakt waren. Denn unter einer hellen, modernen Beleuchtung hätten die

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