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Der magische Zirkel - Der Verrat

Titel: Der magische Zirkel - Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Smith
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Schritt ins Zimmer trat, erkannte sie, dass Diana wirklich schlief.
    Dem Himmel sei Dank, dachte Cassie. Ich brauche Luft. Sie öffnete den Mund und atmete ganz langsam aus und ein. Ihr Herz schlug wie wild und ihr wurde schwindlig.
    Langsam schlich sie sich weiter heran, bis sie direkt neben Diana stand.
    Auf dem Nachttisch, nur ein paar Zentimeter von Dianas schlafendem Gesicht entfernt, befand sich der Schlüssel.
    Wie in Zeitlupe streckte Cassie die Hand aus und legte sie flach auf den Schlüssel. Sie wollte unbedingt jedes Geräusch vermeiden, doch als sie ihn zu sich heranzog, klirrte die Kette leicht. Sie schloss ihre Finger darum und hielt sie ganz fest.
    Jetzt nichts wie weg! Sie zwang sich, langsam und leise zu sein und die ganze Zeit über ihre Schulter zurück zum Bett zu schauen– Diana wachte doch nicht etwa auf?
    Sie hatte den Schrank erreicht und das kleine bronzene Schlüsselloch.
    Steck den Schlüssel hinein, befahl sie sich. Sie fummelte herum. Ihre Finger fühlten sich ungeschickt wie Bratwürste an. Einen Moment lang überfiel sie Panik. W as, wenn es nun doch nicht der richtige Schlüssel war? A ber dann hatte sie es geschafft und drehte ihn herum.
    Das Schlüsselloch klickte.
    Erleichterung überkam Cassie. Die erste Hürde war überwunden. Jetzt musste sie nur noch den Schädel nehmen und Faye anrufen– aber was war, wenn Faye nicht ans Telefon ging? W enn Dianas V ater Cassie erwischte, wie sie mitten in der Nacht telefonierte, oder Diana aufwachte und merkte, dass der Schädel fehlte…?
    Als Cassie die Schranktür öffnete, verschwamm die W elt um sie herum, und ihr wurde für einen A ugenblick schwarz vor A ugen. Das Licht vom Flur beschien den Schrank. Es war schwach, aber hell genug, um Cassie zu zeigen, dass ihre ganze Mühe umsonst und ihre A ngst, wie sie den Schädel zu Faye bringen sollte, unnötig gewesen waren.
    Der Schrank war leer.
    Cassie konnte nicht sagen, wie lange sie dort gestanden hatte, unfähig, sich zu bewegen oder einen klaren Gedanken zu fassen. Doch schließlich machte sie mit zitternden Händen die Tür wieder zu und schloss sie ab.
    Wenn er nicht da ist, wo ist er dann? W o? , fragte sie sich hektisch.
    Denk jetzt nicht darüber nach. Leg den Schlüssel zurück. Oder willst du etwa, dass sie aufwacht, während du noch herumstehst und ihn in der Hand hältst?
    Der W eg zurück zu Dianas Nachttisch kam ihr unendlich lang vor, und ihr Magen schmerzte so heftig, als hätte er einen Tritt mit einem schweren Stiefel abbekommen. Der Schlüssel klirrte, als sie ihn wieder auf den Nachttisch legte, und die Kette klebte an ihrer verschwitzten Hand. Diana atmete leise und gleichmäßig weiter.
    Jetzt nichts wie raus!, befahl sich Cassie. Sie musste allein sein und versuchen nachzudenken. In ihrer Eile vergaß sie, vorsichtig zu sein. Ein Dielenbrett knarrte laut.
    Egal, geh einfach weiter, dachte sie. Da hörte sie etwas und ihr blieb fast das Herz stehen.
    Ein Rascheln im Bett. Und dann Dianas Stimme.
    »C assie?«

Kapitel Vier
    »C assie? Bist du das?«
    Nackte V erzweiflung überfiel Cassie. Dann hörte sie sich, während sie sich umdrehte, zu ihrem eigenen Erstaunen sagen: »I ch… ich hab A ngst gekriegt… ich wollte dich aber nicht stören…«
    »O h, sei nicht albern. Komm, leg dich zu mir«, antwortete Diana verschlafen und klopfte neben sich auf das Bett. Langsam schlossen sich ihre A ugen wieder.
    Es hatte geklappt. Cassie hatte alles auf eine Karte gesetzt und gehofft, dass Diana gerade erst aufgewacht war. Sie hatte recht gehabt. Trotzdem drehte sich alles um sie herum, als sie zur anderen Seite des Bettes ging und mit dem Rücken zu Diana hineinkroch.
    »K eine A lbträume mehr«, murmelte Diana.
    »N ein«, flüsterte Cassie zurück. Jetzt konnte sie nicht mehr aufstehen und Faye anrufen. A ber das war ihr egal. Sie hatte den ganzen Stress, die A ngst, die A nspannung satt. Etwas tief in ihr war froh, dass es heute Nacht nicht geklappt hatte. Sie schloss die A ugen und lauschte auf das Toben der Brandung, bis sie einschlief.
    In ihrem Traum war sie auf einem Schiff. Das Deck hob und senkte sich unter ihr und wilde W ellen überspülten es von allen Seiten. V erloren, verloren… W as war verloren? Das Schiff? Ja, aber auch noch etwas anderes. Für immer verloren… wird jetzt nie mehr gefunden werden…
    Dann änderte sich der Traum. Sie befand sich in einem hellen, sonnigen Zimmer. Ihr Stuhl war niedrig und sein langer, dünner Rücken so hart, dass sie

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