Der Maler und die Lady (German Edition)
Anatole. „Er ist kein Reporter. Ich kenne ihn.“
„Sehr wohl, Sir.“
„Was zum Teufel geht hier vor?“, wollte McIntyre wissen, als Cards in die Halle zurückkehrte. „Wer wurde eben mit dem Krankenwagen abtransportiert? Verflucht noch mal, Anatole, ich dachte schon, Sie wären das. Ich hörte Sie nur noch brüllen, und dann war die Verbindung unterbrochen.“
„Es war eine unruhige Nacht.“ Anatole legte die Hand auf McIntyres Schulter und führte ihn ins Wohnzimmer. „Ich brauche etwas zu trinken.“ Mit wenigen Schritten war Anatole an der Bar, goss sich einen Drink ein, kippte ihn hinunter und füllte das Glas nach. „Nehmen Sie auch einen, Mac?“, fragte er. „Der Whisky ist bestimmt besser als das Zeug, was Sie in dem kleinen Motel am Ende der Straße bekommen. Philip“, fuhr er fort, als Fairchild ins Zimmer trat, „ich nehme an, Sie können ebenfalls einen vertragen.“
„Ja.“ Ohne Fragen zu stellen, begrüßte Fairchild den Fremden mit einem knappen Nicken und nahm dann das Glas entgegen, das Anatole ihm reichte.
„Setzen wir uns doch. Darf ich die Herren bekannt machen? Philip Fairchild, Henry McIntyre, Ermittlungsbeauftragter der Commonwealth-Versiche rungs-Gesellschaft.“
„Ah, Mr. McIntyre.“ Mit einem Schluck trank Fairchild die Hälfte des Glases leer. „Wir haben, glaube ich, einiges zu besprechen. Aber zunächst befriedigen Sie einmal meine Neugierde, Anatole. Was haben Sie mit der Untersuchung zu tun?“
„Es ist nicht das erste Mal, das ich für Mac arbeite, aber bestimmt das letzte.“
„Woher wussten Sie, warum ich hier bin?“, fragte Anatole.
„Nun, mein Junge, an mangelnder Cleverness Ihrerseits lag es sicher nicht.“ Fairchild schüttete den restlichen Whisky hinunter und füllte erneut das Glas. „Ich rechnete damit, dass jemand kommen würde. Sie waren dann der Einzige, der hier auftauchte.“ Seufzend lehnte er sich zurück: „So einfach ist das.“
„Sie erwarteten jemanden?“
„Würde mir einmal jemand sagen, wer sich in dem Krankenwagen befand?“ unterbrach McIntyre die beiden.
„Melanie Burgess.“ Fairchild schaute in sein Glas. „Ja, Melly.“ So schnell würde der Schmerz, den Melanie nicht nur ihm, sondern auch Harriet und Lara bereitet hatte, nicht vergehen. Es war am besten, sich gleich damit abzufinden. „Der Schuss traf sie, als meine Tochter versuchte, ihr die Waffe zu entreißen, die sie auf Lara gerichtet hatte.“
„Melanie Burgess“, wiederholte McIntyre leise. „Das passt zu der Information, die ich heute erhielt.“ An Anatole gewandt, fuhr er fort: „Das war die Information, die ich Ihnen geben wollte, als die Verbindung abriss. Ich möchte gern die ganze Geschichte erfahren, Mr. Fairchild, denn ich nehme an, die Polizei ist ohnehin bereits unterwegs.“
„Ja, das wird nicht zu umgehen sein.“ Fairchild nippte am Scotch und überlegte, wie er am besten an die Sache herangehen sollte.
Plötzlich fiel ihm auf, dass McIntyres Aufmerksamkeit nicht mehr ihm galt. Er starrte zur Tür.
Auf der Schwelle stand Lara in Jeans und einer weißen Seidenbluse. In dem blassen Gesicht wirkten ihre Augen sehr dunkel. Eine Schönheit, war McIntyres erster Gedanke. Sein zweiter war, dass sie zu jenen Frauen gehörte, die einen Mann restlos um den Verstand bringen konnten.
„Lara.“ Anatole sprang auf, ging rasch auf sie zu und ergriff ihre Hände. Sie waren kalt, aber ruhig. „Wie geht es dir?“
„Besser. Was ist mit Melanie?“
„Die Sanitäter haben sich um sie gekümmert. Ich hatte den Eindruck, die Wunde sei doch nicht so schlimm, wie es zunächst den Anschein hatte. Leg dich hin“, sagte er leise. „Versuch das Ganze für eine Weile zu vergessen.“
„Nein.“ Lara schüttelte den Kopf und lächelte schwach. „Mir geht es gut, wirklich. Unsere Haushälterin hat mir förmlich Alkohol eingeflößt, um mich zu beruhigen. Trotzdem könnte ich noch einen Drink vertragen. Die Polizei wird mich verhören wollen.“ Laras Blick wanderte zu McIntyre. Sie stellte keine Fragen, da sie annahm, er wäre von der Polizei. „Wollen Sie mit mir sprechen?“
Erst jetzt wurde McIntyre bewusst, dass er sie die ganze Zeit angestarrt hatte. Er räusperte sich und stand auf. „Zunächst möchte ich einmal hören, was Ihr Vater zu sagen hat, Miss Fairchild.“
„Wollen wir das nicht alle?“ Halt suchend ging Lara zu ihrem Vater.„Kommst du allein klar, Papa, oder müssen wir einen gerissenen Anwalt einschalten?“
„Nicht
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