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Der Mann aus dem Dschungel

Der Mann aus dem Dschungel

Titel: Der Mann aus dem Dschungel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Stuart
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frei, der wie der weiß gestrichene Kontrollturm des NASA-Raumfahrtzentrums aussah. Tische, Computer und piepsende technische Instrumente waren im Halbkreis um einen riesigen Bildschirm herum angeordnet. An der Seite befand sich ein Waschbecken und ein paar Schränke. Aber niemand arbeitete hier. Nur Alf Droggan hielt sich in dem Raum auf und starrte auf den Bildschirm in der Mitte.
    Mit unmerklichem Zögern nickte er ihnen zu. "Willkommen auf der Station, Dr. Holden. Haben Sie ein angenehmes Nickerchen gemacht?"
    Sie nickte kurz. "Wer ist verantwortlich für die Einrichtung meiner Zimmer?"
    "Stimmt irgendetwas nicht?" fragte Mick besorgt.
    "Nein, alles in Ordnung. Sie sind mir nur ein bisschen zu…
    zu vertraut."
    Alf bemühte sich um ein herzliches Lachen, aber sein Blick strafte ihn Lügen. "Sie sollten Hunnicutt nicht unterschätzen, Dr. Holden. Ich vermute stark, dass Ihr Zimmer Ihrem Apartment in den Staaten verdammt ähnlich sieht."
    "Aber wie konnte ihm das gelingen?"
    "Ihm gelingt alles. Wir sprechen schließlich über den siebtreichsten Mann der Welt. Er kennt keine Grenzen."
    "Er hat gesetzliche und moralische Grenzen", widersprach Libby und starrte auf den riesigen dunklen Bildschirm.
    "Keine, die Sie bemerken werden", gab Alf zurück.
    "Möchten Sie unseren Affenmann sehen?"
    "Sie mag es nicht, dass wir ihn so nennen. Auch nicht Tarzan oder Dschungel-George", warf Mick hastig ein. "Wir nennen ihn jetzt… wie haben Sie gesagt?"
    "Das Objekt", antwortete Libby. "Bis wir einen besseren Namen gefunden haben."
    "Nennen Sie ihn, wie Sie wollen, meine Liebe. Für mich ist er Dschungel-George. Hat in letzter Zeit zu oft mit den Bäumen getanzt." Demonstrativ bewegte er seinen geschienten Arm auf und ab.
    "Wo ist er?"
    "Gucken Sie mal, meine Liebe." Er legte einen Schalter um.
    Der dunkle Bildschirm verwandelte sich in ein riesiges Fenster, hinter dem die üppige Vegetation des
    undurchdringlichen Dschungels angestrahlt wurde. Sie trat einen Schritt näher heran, beugte sich vor und starrte in das grüne Dickicht.
    "Sie lassen ihn frei herumlaufen?" fragte sie.
    "Normalerweise nicht. Außerdem läuft er nirgendwohin, Doc. Er liegt flach auf dem Rücken und ist voll gepumpt mit Beruhigungsmitteln. Seine kleine Unterkunft im Grünen hat mit Freiheit nichts zu tun. Sie ist groß, aber mit einem Elektrozaun gesichert. Niemand kommt hinaus oder hinein, ohne gegrillt zu werden."
    Alf Droggan schien der Gedanke zu gefallen. Libby
    unterdrückte ein Frösteln. "Wie hoch ist die Spannung? Mr.
    Hunnicutt würde es nicht gefallen, wenn seine
    wissenschaftliche Entdeckung durch Stromschlag umkommt."
    "Zerbrechen Sie sich deswegen nicht Ihr hübsches Köpfchen, Miss. Es wird ihn nicht umbringen. Vielleicht gehen ein paar Gehirnzellen dabei drauf, aber umbringen wird es ihn nicht. Und soweit ich sehen kann, hat er keine Gehirnzellen, um die man sich sorgen müsste."
    "Das ist meine Angelegenheit", erwiderte Libby kühl. "Ich werde herausfinden, wie viele Gehirnzellen er hat, und ich möchte nicht, dass meine Untersuchungsergebnisse durch solche Vorfälle beeinträchtigt werden. Ich möchte ihn im Naturzustand - ohne die Betäubungsspritzen ins Kalkül ziehen zu müssen."
    "Zu spät", sagte Alf schadenfroh. "Die Russen haben ihn zuerst gefangen genommen. Sie sind nicht gerade pfleglich mit ihm umgegangen. Er ist ein bisschen zerbeult, befürchte ich, aber noch in dem Zustand, in dem wir ihn in Empfang nehmen durften."
    "Ich denke, Sie haben ihn die ganze Zeit über sediert. Und woher kommen die Beulen?" fragte Libby.
    Unschuldig zuckte Alf die Schultern. "Unfälle geschehen nun mal, nicht wahr, meine Liebe?"
    Sie atmete tief durch. Wissenschaftliche Distanz war gefordert. Richard hatte ihr immer vorgeworfen, dass ihre Leidenschaft für ihre Forschungsobjekte einfach zu groß war.
    Zu viel Leidenschaft verdarb die wissenschaftlichen Daten.
    "Kann ich ihn jetzt sehen?" sagte sie und zwang sich zur Ruhe.
    "Machen Sie die Augen auf, Doc. Er liegt genau vor Ihnen."
    Angestrengt starrte sie in das undurchdringliche Grün. Und dann sah sie ihn. Regungslos lag er auf einer Liege, eingehüllt in Tarnnetze.
    "Nettes Bett, nicht wahr?" Alf grinste. "Ed wünschte eine farbliche Abstimmung."
    Libby hörte nicht länger auf den schrecklichen Akzent, der an ihr Ohr drang. Sie richtete alle Aufmerksamkeit auf das Stillleben des männlichen Körpers, der ausgebreitet vor ihr lag.
    Er war wunderschön. Kein anderes Wort traf die Sache so

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