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Der Mann, der die Frauen belog - Roman

Titel: Der Mann, der die Frauen belog - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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können jetzt gehen.«
    Hafner saß da wie angeleimt.
    »Schönen Dank für Ihren Besuch.« Coffey stand auf und bemühte sich, den dunklen Fleck auf Hafners Hose nicht anzustarren. Der gute Freund des Bürgermeisters war entlassen. Mallory steckte die für Coffey nicht vorhandene Kanone wieder ins Holster.
    Während Hafner zur Tür ging, konnte Coffey sich ein Grinsen nicht verkneifen. Für Mallory war es ein Sieg auf der ganzen Linie. Dass er sich ihretwegen in die Hose gemacht hatte, würde Hafner kaum an die große Glocke hängen.
    Er war noch nicht ganz draußen, als Mallory aufstand. »Jetzt nehme ich meine eigene Psychologin für den Fall. Von dem, was ich euch an diesem Trottel gespart habe, könnt ihr die leicht bezahlen.«
    »Setz dich! Ich bin noch nicht fertig mit dir«, sagte Coffey. Und als sie den Mund aufmachte, schob er schnell nach: »Ich will gar nicht hören, was du heute noch alles zu tun hast. Setz dich!«
    Sie gehorchte.
    Er hatte einiges von Riker gelernt. Alles, was auch nur entfernt nach höflicher Bitte klang, wäre ihm als Zeichen von Schwäche ausgelegt worden.
    »Fangen wir mit der Spielzeugpistole an, die Heller im Müll gefunden hat. Falls sie dem Täter gehört, könnte es doch eine vorsätzliche Tat gewesen sein. Es wäre denkbar, dass er sie damit bedroht hat, so dass sie ihm notgedrungen an diese einsame Stelle gefolgt ist.«
    »Es war ein –«
    »Ruhe im Saal! Du pickst dir nur das raus, was in deine Lieblingstheorie passt, Mallory. Dass er sie nicht umbringen wollte, kannst du nicht beweisen.«
    »Hafner weiß nicht –«
    »Hafner ist für mich abgehakt. Von mir aus hol deine Seelentante, ich zeichne die Rechnung ab. Aber du solltest zumindest nicht von vornherein ausschließen, dass der Täter den Mord geplant und womöglich nicht zum ersten Mal getötet hat. Jetzt zum Motiv. Nach deiner Theorie hat sie ihn bei irgendeiner Gaunerei erwischt. Wie soll ich das dem Anklagevertreter schmackhaft machen?«
    »Sie hatte ein Recherchenbüro. Wenn eine Frau die Mittel an der Hand hat, den Vater ihres Kindes zu überprüfen, tut sie das. Und was sie rauskriegen konnte, kriege ich auch raus.«
    »Du weißt ja noch nicht mal, ob der Täter der Kindsvater war. Merkst du nicht, was du da machst?«
    Er redete gegen eine Wand. Und redete trotzdem weiter.
    »Wer einen Mörder unterschätzt, ist tot. Du stehst ihm ganz allein gegenüber.« Und dazu brauchte man Mumm – oder auch nicht. Vielleicht war ihr das Gefühl der Angst schlichtweg unbekannt. Ein Defizit, das lebensgefährlich werden konnte.
    »Bist du fertig?«
    »Noch nicht ganz. Pass auf, dass du nicht den falschen Dampfer enterst, Mallory, sonst kommst du aus den Schadensersatzklagen dein Lebtag nicht mehr raus.«
    Charles lehnte sich zurück und wartete, bis Robert Riccalo seine Familie feierlich zur Ordnung gerufen hatte.
    Er mochte Riccalo nicht.
    Der Mann verlangte nach Scheinwerferlicht und einer Bühne, auf der er den ganzen Vormittag seine Intelligenz, seine Männlichkeit und Skrupellosigkeit zur Schau stellen konnte. Und nach dem Mittagessen überkamen ihn dann Weltmachtgelüste. Seine Augen waren wie schwarzes Wasser. Gott allein wusste, wie es dort unter der Oberfläche aussah, und der hatte sich nach einem kurzen Blick – den er seinem Ruf als Allwissender wohl schuldig war – vermutlich schaudernd abgewandt.
    Riccalo war seinem Sohn dicht auf den Leib gerückt. Justin sah seine Stiefmutter an, aber von dort kam keine Hilfe. Sally Riccalo mied seinen Blick.
    »Dieser Unsinn muss ein Ende haben, Justin«, sagte Riccalo drohend.
    Der Kater verzog sich schleunigst in eine Ecke. Knolle mochte Robert Riccalo auch nicht. Charles lächelte Justin zu, und der fasste wieder ein bisschen Mut.
    Dann kam Mallory herein, und schlagartig wurde es ganz still. Der Kater ging ihr entgegen und himmelte sie verliebt an.
    Mallory warf ihm einen irritierten Blick zu. Knolle retirierte ein paar Schritte und verlegte sich darauf, ihr aus der Ferne seine Ergebenheit zu bekunden. Sein Schnurren war durchs ganze Zimmer zu hören, verstummte aber jäh, als der hölzerne Bleistiftbehälter auf dem Schreibtisch in Bewegung geriet. Noch ehe er umfiel, war Knolle unter der Couch verschwunden. Robert Riccalo wurde zornrot und packte seinen Sohn mit einem harten Griff am Arm. Justin zuckte zusammen.
    »Nicht so heftig«, sagte Mallory mit Nachdruck, und Riccalo merkte zu seiner Überraschung, dass er den Jungen losließ.
    Mallory stellte den

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