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Der Mann, der kein Mörder war

Der Mann, der kein Mörder war

Titel: Der Mann, der kein Mörder war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hjorth , Rosenfeldt
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Kugel würde entfernen müssen. Als wir Lena Eriksson heute Morgen fragten, ob sie das Auto wiedererkennt, hat sie uns angelogen. Aber sie erfuhr auf diese Weise, dass Ragnar Groth der Mörder ihres Sohnes war. Sie beschloss, nun noch mehr aus ihm herauszupressen, aber die Situation lief aus dem Ruder.»
    Torkel blieb vor Hanser stehen und sah sie an.
    «Das klingt meiner Meinung nach plausibel.»
    «Es ist jedenfalls eine Indizienkette. Trotzdem müssen wir noch kriminaltechnische Belege finden, die sie bestätigen.»
    Vanja und Billy nickten. Der Augenblick, wenn eine Möglichkeit zur Wahrscheinlichkeit wurde, brachte immer ein spezielles Gefühl mit sich. Jetzt mussten sie nur noch einen Weg finden, um das Wahrscheinliche auch zu beweisen.
    Plötzlich hob Sebastian die Hände und begann, einen einsamen Applaus zu klatschen, der spöttisch in dem kleinen Raum widerhallte.
    «Bravo! Dass es gewisse Kleinigkeiten gibt, die nicht so richtig in eure phantastische Theorie passen wollen, sollte ich wohl lieber nicht thematisieren? Ich will die gute Stimmung ja nicht zerstören.»
    Vanja sah den überheblich zurückgelehnten Sebastian wütend an.
    «Fällt dir das nicht ein bisschen spät ein?»
    Sebastian lächelte ihr übertrieben freundlich zu und wies mit der Hand auf den Stapel DVD -Filme auf dem Tisch.
    «Männer. Richtige Männer. Ragnar stand nicht auf kleine Jungs, er mochte Muskeln und große Schwänze. Seht euch doch nur mal Frank Clevén an! Ein reifer Machotyp, kein zarter Sechzehnjähriger. Ihr macht den Fehler zu glauben, Homosexuelle hätten keine Präferenzen. Sobald ein Schwanz dran ist, sind sie zufrieden.»
    Ursula wandte sich ihm zu. «Aber gewisse Männer können einfach nicht nein sagen zu Sex. Unabhängig von ihren Vorlieben. Das müsstest du doch wohl am besten wissen?»
    «Für mich zählt nicht der Sex, sondern die Eroberung. Das ist etwas ganz anderes.»
    «Können wir bitte beim Thema bleiben?» Torkel sah die beiden flehend an. «Das würde die Sache erheblich erleichtern. Und Sebastian, du hast natürlich recht. Wir wissen nicht mit Sicherheit, ob Groth und Roger wirklich eine intime Beziehung hatten.»
    «Es gibt da nämlich etwas, das mich an der Sache stört», fuhr Sebastian fort, «und das ist Ragnars Selbstmord.»
    «Wie meinst du das?»
    «Sieh dir unseren Mörder doch mal genauer an. Möglicherweise hatte er nicht geplant, Roger zu ermorden, aber als es erst einmal geschehen war, hat er keine Mittel und Wege gescheut, um es zu verbergen. Er schneidet dem Jungen sogar das Herz heraus, um die Kugel zu entfernen.»
    Sebastian stand auf und begann, im Raum auf und ab zu gehen.
    «Als er sich von Peter Westin bedroht sieht, macht er ihn sofort kalt. Er hat falsche Beweise bei Leo platziert und ist in Westins Büro eingebrochen. In extremen Drucksituationen hat er stets äußerst zielgerichtet gehandelt. Und das alles nur, um nicht entdeckt zu werden. Er ist kühl und berechnend. Er lässt sich nicht nervös machen. Er würde sich definitiv nicht in einem Kinderzimmer aufhängen und schon gar nicht um Vergebung bitten. Er kennt keine Reue!»
    Nach Sebastians Ausführung breitete sich Schweigen aus. Die anderen hatten widerstreitende Gefühle. Sebastians Autorität und sein überzeugender Gedankengang kollidierten mit dem Wunsch, die Lösung in Reichweite zu haben. Vanja war die Erste, die wieder das Wort ergriff.
    «Okay, Doktor Freud, nur eine kleine Frage. Nehmen wir einmal an, du hast recht und es war nicht Groth, der den Mord begangen hat. Groth war nur zufällig gerade im Motel. Sein Auto war nur zufällig dort geparkt, wo Roger vorbeiging. Groth saß am Steuer, und Roger stieg in den Wagen. Sie fahren zum Fußballplatz. Und dann ermordet ihn jemand anders? Ist das etwa deine Theorie?»
    Sie lehnte sich zurück, ihr Blick war hart, aber auch ein wenig triumphierend. Sebastian blieb stehen und sah sie ruhig an.
    «Nein, das ist nicht meine Theorie. Ich sage nur, dass eure nicht stimmig ist. Wir übersehen irgendetwas.»
    Torkels Telefon klingelte. Er entschuldigte sich und nahm den Anruf entgegen. Sebastian ging zu seinem Platz zurück und setzte sich. Torkel lauschte eine Weile mit dem Handy am Ohr, bevor er antwortete. Er klang sehr bestimmt.
    «Bringt ihn hierher. Sofort.» Dann legte er auf und richtete sich an Hanser.
    «Deine Techniker haben gerade einen neuen Fund in Groths Haus gemacht. Sie haben den Kalender von Peter Westin im Kachelofen entdeckt.»
    Hanser lehnte sich

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