Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Mann, der nicht geboren wurde

Der Mann, der nicht geboren wurde

Titel: Der Mann, der nicht geboren wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
Vom Netzwerk:
Sie
heißen Phardemim und Grigol. Sagen Euch diese Namen etwas?«
    Rodraeg fragte bei Cajin, Estéron und Naenn nach und erntete – in
Bezug auf Grigol – nichts als gut gespieltes Kopfschütteln. Anschließend wagte
er noch eine weitere Frage: »Wurde von Heyden ebenfalls mit einer Nadel
ermordet?«
    Â»Nein.« Mehr war Kohn nicht bereit zu verraten. Er erhob sich, ohne
von Naenns Tee auch nur gekostet zu haben. »Ich werde das, was ich heute von
Euch erfahren habe, selbstverständlich an Hauptfrau Durbas weiterleiten müssen.
Ich sehe allerdings folgendes Problem mit dem Mammut .
Möglicherweise habt Ihr keinen der Morde begangen, aber möglicherweise seid Ihr
der Auslöser für all diese Morde. Der Mörder bringt Menschen um, um Euch etwas
anhängen zu können. Sollte dies der Fall sein, werdet Ihr der Garde verraten
müssen, was Ihr im Laufe Eures Mammut daseins getan
habt, mit wem Ihr euch angelegt, wo Ihr euch mit Leuten überworfen habt. Nur so
können wir dem Mörder und seinem Motiv auf die Schliche kommen. Da Ihr aber
nichts verraten werden wollt, um Eure Auftraggeber zu schützen, muss man Euch
in Beugehaft nehmen, und das kann sehr unangenehm werden.«
    Rodraeg blieb gelassen. »Wenn Ihr mit Vetz Brendo sprecht, lasst
Euch von ihm auch die Theorie der alle zwölf Jahre auftretenden Mordserien
erläutern. Ihr werdet dann beginnen zu verstehen, dass dieser Mörder nicht
mordet, um dem Mammut etwas anzuhängen. Das Mammut ist nichts weiter als eine weitere Kerbe in seiner
Klinge.«
    Â»Ich werde versuchen, nichts außer Acht zu lassen. Wir hören
voneinander!«
    Â»Bis bald.«
    Damit verließ der Sonderermittler das Haus.
    Estéron kam zu Rodraeg an den Tisch. »Ich weiß nicht, ob es nicht
ein Fehler war, ihm von Vetz Brendo zu erzählen. Damit haben wir die letzte
Möglichkeit, selbst aktiv in das Geschehen einzugreifen, aus der Hand gegeben.
Wenn die Garde eine Liste der Drohbriefempfänger erhält und wir dann dort vor
Ort auftauchen, um dem Mörder zuvorzukommen, wird die Garde uns für die Mörder
halten.«
    Â»Ich weiß. Aber es ging nicht mehr anders. Vetz Brendo ist unser
wichtigster Entlastungszeuge. Wenn wir etwas mit den Morden zu tun hätten,
würden wir ja wohl kaum jemanden dafür bezahlen, uns eine Liste der
Drohbriefempfänger zusammenzustellen. Auch in Hinsicht auf von Heyden haben wir
Glück gehabt, denn da er uns um Hilfe ersucht hat, können wir nicht diejenigen
sein, durch die er sich bedroht sah. Bislang habe ich das Gefühl, wir schlüpfen
immer noch so einigermaßen durch. Eher wie ein Aal als wie ein dickes, fettes
Mammut. Weder die Durbas noch dieser Kohn verdächtigen uns wirklich der Morde.
Sonst säßen wir schon längst im Kerker.«
    Â»Aber dieser DMDNGW «, zweifelte der
Schmetterlingsmann, »spielt ein hoch taktisches Spiel. Wenn er jetzt Vetz
Brendo umbringen würde …«
    Â»â€¦Â würde uns das entlasten, denn Vetz Brendo steht auf unserer
Seite.«
    Â»Stimmt. Aber es rückt uns näher Richtung Beugehaft.«
    Â»Vor Beugehaft habe ich keine Angst. Ich war schon in Terrek in
Beugehaft und auf der Brücke der Brennenden Blumen ebenfalls. Ich fürchte
höchstens um Naenn, dich und Cajin, aber ihr könntet ja Warchaim verlassen,
bevor es zu brenzlig wird.«
    Â»Was mich wahnsinnig macht, Rodraeg«, sagte Cajin mit fuchtelnden
Händen, »ist, dass wir überhaupt nichts tun können! Der Gegner tut und macht
und schaltet und waltet – und wir wissen nichts über ihn! Die Namensliste war
tatsächlich unsere letzte Chance, die Initiative zu übernehmen.«
    Â»Aber selbst die hätte eine Falle sein können. Möglicherweise lauert DMDNGW nur darauf, dass wir hinausgehen,
herumstrolchen und uns in Situationen bringen, in die man etwas hineindeuten
könnte. Nein.« Rodraeg zeigte ein Lächeln, das für seine Verhältnisse
ausgesprochen grimmig war. »Wir werden uns einigeln. Er will unser Haus in
Unruhe und Chaos stürzen, indem er uns andauernd mit Leichnamen bewirft? Wir
werden unser Haus als Festung benutzen. Er will uns für die Garde interessant
machen, will, dass die uns auseinandernimmt? Wir werden mit der Garde zusammenarbeiten
und sie als Schild benutzen. Und dass wir überwacht werden, ist unser größter
Trumpf.«
    Das nächste Klopfen an der

Weitere Kostenlose Bücher