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Der Mann mit dem goldenen Colt

Titel: Der Mann mit dem goldenen Colt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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kennen, nicht wahr?«
    Beifälliges Gemurmel.
    Mr. Scaramanga erging sich in einer langen Erklärung, die für Bond von nur geringem Interesse war. Felix Leiter würde sie auf jeden Fall in der Lade seines Aktenschranks auf Band aufnehmen. Diesbezüglich hatte er Bond ganz und gar beruhigt.
    Der nette Amerikaner, hatte Leiter erklärt, als er ihm kurz das Wichtigste erzählte, war in Wirklichkeit ein gewisser Mr. Nick Nicholson von der CIA. Er kümmerte sich im besonderen um Mr. Hendriks, der, wie Bond vermutet hatte, ein leitender Mann des KGB war.
    Der KGB hat eine Vorliebe für versteckte Kontrolle - ein Mann in Genf zum Beispiel war ständiger Leiter für Italien, und Mr. Hendriks im Haag war tatsächlich ständiger Leiter für die Karibik und hatte die Aufsicht über das Zentrum in Havanna. Leiter arbeitete immer noch bei Pinkerton, stand aber bei der CIA in Reserve, die ihn auch für diesen besonderen Auftrag mobilisiert hatte. Er sollte die Gruppe ausforschen und herausfinden, was sie vorhatte.
    Sie waren alle wohlbekannte Gangster, um die sich normalerweise das FBI gekümmert hätte, aber Gengerella war ein Capo Mafioso, und das war das erstemal, daß man eine Zusammenarbeit zwischen der Mafia und dem KGB festgestellt hatte - eine höchst bedenkliche Partnerschaft, die um jeden Preis schnell unterbrochen werden mußte, nötigenfalls durch harte Maßnahmen.
    Nick Nicholson, der eigentlich Mr. Stanley Jones hieß, war Elektronikspezialist. Er hatte die Hauptleitung zu Scaramangas Aufnahmeapparatur unter dem Boden der Elektrozentrale entdeckt und das Mikrophonkabel an seinen eigenen Bandaufnahmeapparat im Aktenschrank angeschlossen.
    Bond brauchte sich also nicht allzu viele Sorgen zu machen. Er horchte aus Neugierde und um Dinge zu ergänzen, die allenfalls im Vestibül oder außer Reichweite des präparierten Telefons auf dem Konferenztisch vorfallen mochten. Bond hatte den Grund seiner Anwesenheit erklärt.
    Darauf hatte Leiter einen langen Pfiff anerkennenden Respekts ausgestoßen.
    Bond hatte eingewilligt, sich von den beiden anderen fernzuhalten und auf eigene Faust zu operieren, aber sie hatten für den Notfall einen Treffpunkt und einen Ort zur Übergabe von Nachrichten in der unvollendeten und daher »außer Betrieb« stehenden Herrentoilette neben dem Vestibül vereinbart. Nicholson hatte ihm einen Hauptschlüssel für diesen und für alle anderen Räume gegeben, dann hatte Bond sich beeilen müssen, um zur Versammlung zu kommen.
    James Bond fühlte sich durch diese unerwarteten Verstärkungen ungemein beruhigt. Er hatte bei einigen seiner gefährlichsten Einsätze mit Leiter gearbeitet. Es gab keinen zweiten wie ihn, wenn es schlecht stand. Obwohl Leiter anstelle der rechten Hand nur einen Stahlhaken besaß - eine Erinnerung an einen solchen Einsatz -, war er einer der besten einarmigen Linkshandschützen in den Staaten,
    und der Haken selbst konnte im Nahkampf eine fürchterliche Waffe sein.
    Scaramanga beendete seine Ausführungen.
    »Die Nettobilanz ist also, meine Herren, daß wir zehn Millionen Dollar finden müssen. Die Interessenten, die ich vertrete, das sind die der Majorität, schlagen vor, diese Summe durch Ausgabe von Schuldscheinen aufzubringen, mit zehnprozentiger Verzinsung und rückzahlbar innerhalb von zehn Jahren. Diese Schuldscheine sollen Priorität vor allen anderen Anleihen besitzen.«
    Ärgerlich meldete sich Mr. Rotkopfs Stimme. »Nein, zum Teufel, kommt ja gar nicht in Frage, Mister. Was ist dann mit der siebenprozentigen Hypothek, die ich und meine Freunde erst vor einem Jahr aufgebracht haben? Was, glauben Sie, werde ich zu hören kriegen, wenn ich mit so einem Gerede nach Las Vegas zurückkomme? Rausschmeißen werden sie mich! Und da bin ich noch optimistisch.«
    »Bettler können nicht wählerisch sein, Ruby. Entweder das, oder wir schließen. Was habt ihr anderen zu sagen?« Hendriks erklärte: »Zehn Prozent auf eine Erstbelastung ist kutes Keschäft. Meine Freunde und ich übernehmen eine Million Dollar. Unter der Voraussetzung natürlich, daß die Bedingungen der Ausgabe, wie ssoll ich ssagen, substantieller sind, weniger Möglichkeit zu Mißverständnissen geben als die zweite Hypothek von Mr. Rotkopf und seinen Freunden.«
    »Selbstverständlich. Und ich und meine Freunde übernehmen gleichfalls eine Million. Sam?«
    Mr. Binion sagte widerwillig: »Okay, okay. Notieren Sie uns für die gleiche Summe. Aber, zum Henker, das muß die letzte Anleihe sein.«
    »Mr.

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