Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Mann mit dem goldenen Colt

Titel: Der Mann mit dem goldenen Colt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
Vom Netzwerk:
Schwierigkeiten verbunden sind. »Machen wir’s lieber rasch.«
    Der nette Mann trat hinter seinen Tisch und öffnete eine Tür.
    Bond ging hindurch, und der nette Mann schloß die Tür hinter ihnen.
    Ein großer, schlanker Mann stand neben einem Aktenschrank. Er drehte sich um. Er hatte ein hageres, gebräuntes Texanergesicht unter einem widerspenstigen Gewirr glatten, blonden Haares und statt einer rechten Hand einen glänzenden Stahlhaken.
    Bond blieb wie angewurzelt stehen.
    Ein Lächeln überzog sein Gesicht.
    War es drei Jahre her oder vier?
    Er sagte: »Du verdammter, lausiger Gauner. Was, zum Teufel, treibst du hier?«
    Er ging auf den Mann zu und schlug ihn hart auf den Oberarm. Das Grinsen war etwas gefurchter, als es Bond in Erinnerung hatte, aber noch ebenso freundlich und ironisch.
    Mr. Travis sagte: »Mein Name ist Leiter, Mr. Felix Leiter. Vorübergehend Buchhalter im ttunderbird-Hotel, ausgeliehen vom Morgan Guarantee Trust. Wir kontrollieren eben Ihre Kreditbewertung, Mr. Hazard. Würden Sie freundlichst einen Beweis dafür geben, daß Sie der sind, der Sie zu sein behaupten?«
    9
    James Bond, fast leichtsinnig vor Vergnügen, nahm eine Handvoll Reiseliteratur vom Schreibtisch, sagte »Hallo« zu Mr. Gengerella, der nicht antwortete, und folgte ihm ins Vestibül des Konferenzraumes.
    Sie waren die letzten.
    Scaramanga, neben der offenen Tür zum Konferenzraum, sah verstimmt auf die Uhr und sagte zu Bond: »Okay, Junge. Schließen Sie die Tür ab, wenn wir alle drinnen sind, und lassen Sie niemanden hinein, auch wenn das Hotel zu brennen anfängt.«
    Er wandte sich an den Barmann hinter dem reichbestückten Büfett: »Verschwinde, Joe. Ich werde dich später rufen.«
    Zu den anderen sagte er: »In Ordnung. Wir sind alle da. Fangen wir an.«
    Er ging voran in den Konferenzraum, und die sechs Männer folgten ihm. Bond stand neben der Tür und merkte sich die Sitzordnung rund um den Tisch.
    Er schloß die Tür, versperrte sie und verriegelte schnell auch den Ausgang aus dem Vestibül.
    Dann nahm er ein Champagnerglas vom Büfett, zog einen Stuhl heran und stellte ihn knapp neben die Tür zum Konferenzraum. Er hielt die Höhlung des Champagnerglases so nah als möglich an eine Türangel, nahm das Glas am Schaft und hielt sein linkes Ohr an den Fuß. Durch diesen groben Verstärker vernahm er aus dem Stimmengeräusch Mr. Hendriks’ Worte:
    ». . . ich werde also jetzt von meinen Vorgesetzten in Europa berichten . . .«
    Die Stimme machte eine Pause, und Bond hörte ein anderes Geräusch, das Knarren eines Stuhles.
    Schnell zog er seinen Sessel ein paar Schritte zurück, öffnete einen Reiseprospekt auf seinem Schoß und hob das Glas an die Lippen.
    Die Tür ging auf, und Scaramanga stand in der Öffnung, seinen Hauptschlüssel um den Finger wirbelnd. »Okay, Junge«, sagte er, »wollte nur nachsehen«, dann stieß er die Tür mit dem Fuß zu.
    Bond versperrte sie geräuschvoll und nahm seinen Platz wieder ein.
    Mr. Hendriks sagte: »Ich habe eine höchst wichtige Botschaft für unseren Vorsitzenden. Sie kommt aus sicherer Quelle. Es gibt einen Mann namens James Bond, der ihn hier in der Gegend sucht. Dieser Mann ist vom britischen Geheimdienst. Ich habe keine Informationen über den Mann und auch keine Beschreibung, er scheint aber von meinen Vorgesetzten ssehr hoch eingeschätzt zu werden. Mr. Scaramanga, haben Sie von diesem Mann gehört?«
    Scaramanga schnaubte. »Verdammt, nein. Was soll mich das kümmern? Von Zeit zu Zeit esse ich einen ihrer berühmten Geheimagenten zum Frühstück. Erst vor zehn Tagen hab ich einen erledigt, der aufgekreuzt ist, um mir nachzuschnüffeln. Einen Mann namens Ross. Seine Leiche sinkt jetzt sehr langsam auf den Boden eines Asphaltsees in Osttrinidad - der Ort heißt La Brea. Die Ölgesellschaft, die Leute vom Trinidad-Asphaltsee werden dieser Tage zu ihrem Erstaunen ein interessantes Faß Rohöl finden. Nächste Frage bitte, Mr. Hendriks.«
    »Als nächstes möchte ich erfahren, welche Politik die Gruppe in der Angelegenheit der Zuckerrohrsabotage verfolgt. Bei unserer Versammlung vor sechs Monaten in Havanna wurde entgegen meiner Minoritätsstimme beschlossen, im Austausch gegen gewisse Vorteile Fidel Castro zu Hilfe zu kommen und ihm zu ermöglichen, den Weltmarktpreis für Zucker aufrechtzuerhalten und ssogar zu erhöhen, um den durch den Hurrikan Flora verursachten Schäden wettzumachen. Seit damals hat es zahlreiche Feuer auf den Zuckerrohrfeldern Jamaikas und

Weitere Kostenlose Bücher