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Der Mann mit den hundert Namen

Der Mann mit den hundert Namen

Titel: Der Mann mit den hundert Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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großen Fehler, wenn Sie sich noch einmal hier blicken lassen.« Pedro gab ihm einen Stoß. Buchanan stolperte nach draußen. Das Licht über dem Ein gang blendete ihn. »Was fällt Ihnen ein, Señor!«
    »Pedro!« rief Anita. »Ich weiß nicht, wo meine Tochter ist. Und wenn ich es wüßte, Ihnen würde ich es nicht sagen!« schrie Pedro. »Ihr Benehmen, Señor, ist unerhört – unbegreiflich!«

6
     
    »Komm mal schnell her.« Duncan Bradley sprach in das Mobiltelefon und lauschte gleichzeitig der Übertragung aus dem Haus. »Der Kerl hat Mendez auf jeden Fall gegen den Strich gebürstet. Mendez hält ihn für einen Kumpel von uns. Sie brüllen sich gegenseitig an. Mendez wirft ihn raus.«
    »Bin gleich dort. Nur noch zwei Blocks.«
    »Viel zu weit.« Duncan beobachtete gebannt das grüngetönteBild auf der Überwachungsanlage. »Jetzt geht der Typ über den Rasen zu seinem Wagen. Bevor du hier bist, ist er weg.«
    »Ich habe dir doch gesagt, ich bin in der Nähe. Kannst du meine Scheinwerfer nicht sehen? Wenn er losfährt, falle ich unter den anderen Autos auf der Straße nicht auf«, sagte Tucker. »Er schöpft keinen Verdacht.«
    »Er steigt ein«, sagte Duncan.
    »Geht klar. Seine Autonummer habe ich bei der Registrierstelle in Louisiana per Computer abgerufen. Der Wagen gehört einem Autoverleih in New Orleans.«
    »Das hilft uns nicht weiter.«
    »Das ist nicht alles. Ich habe die Firma angerufen. Habe mich als Polizist des Staates Texas ausgegeben und einen Unfall vorgetäuscht. Er heißt Brendan Buchanan – das steht auf der Mietvereinbarung.«
    Auf dem einen Monitor kamen Tuckers Scheinwerfer immer näher, auf dem anderen gingen die Scheinwerfer des Chevrolet an, und der Wagen fuhr ab.
    Tuckers Jeep Cherokee raste an dem Lieferwagen vorbei.
    »Brendan Buchanan?« fragte Duncan. »Wer zum Teufel ist Brendan Buchanan? Und was hat er mit der Frau zu tun?«
    »Die Zentrale holt Informationen über ihn ein.« Tuckers Rücklichter wurden zu kleinen roten Punkten, die den verschwindenden Lichtern des Chevrolet folgten. »Inzwischen kriege ich raus, wo er wohnt. Wir besuchen ihn mal.«

7
 
    Zu einem Sendegerät gehört ein Empfangsgerät. Anzunehmen, daß der Empfänger sich in einem Gebäude befindet, dachte Buchanan. Allerdings dürfte es in dieser anständigen Gegendmit Einfamilienhäusern einem Überwachungsteam schwerfallen, ein Haus zu übernehmen. Eher irgendein Fahrzeug. In unmittelbarer Nähe des Hauses waren keine Autos geparkt – das war ihm gleich aufgefallen, und er versicherte sich noch einmal, als er zu seinem Wagen ging. Er warf Pedro Mendez einen wütenden Blick zu, der noch immer vor der Haustür stand.
    Verdammt gut gemacht, Pedro, dachte Buchanan. Sie haben Ihren Beruf verfehlt – Sie haben das Zeug zu einem Schauspieler.
    Als Buchanan sein Auto aufschloß, sah er nach beiden Seiten, und da fiel ihm dieser Lieferwagen in zwei Blocks Entfernung auf. Da das Fahrzeug im Dunkeln zwischen weit auseinanderstehenden Straßenlaternen stand, bemerkte er es nur, weil es von den Scheinwerfern eines nahenden Autos in helles Licht getaucht wurde.
    Ich hätte Lust, euch auch einen Besuch zu machen, dachte Buchanan, während er den Motor anließ und davonfuhr. Einige Leute sind so scharf darauf, Juana zu finden, daß sie das Haus elektronisch überwachen lassen. Trotzdem wissen sie nicht mit Bestimmtheit, ob Juana nicht doch bereits mit ihren Eltern Verbindung aufgenommen hat. Also werden die anonymen Verfolger ungeduldig und schicken einen angeblichen Bekannten Juanas zum Haus. Ohne Erfolg. Ein zweiter wird geschickt. Wieder kein Erfolg. Und dann noch einer …
    Ist das logisch? überlegte er. Es muß ihnen doch klar sein, daß drei »alte Bekannte« in einer Woche die Eltern mißtrauisch machen würden. Warum also sollten sie …?
    Ich habe es, dachte Buchanan. Sollte Juana tatsächlich mit ihren Eltern Kontakt haben, wollen die Verfolger erreichen,daß sie von der Überwachung ihrer Eltern erfährt. Man bedroht sie, indem man eine Gefahr für die Eltern vorspiegelt, und hofft, die Tochter damit aus ihrem Versteck zu locken.
    Da ich aufgekreuzt bin und das Überwachungsteam mit einem Unsicherheitsfaktor rechnen muß, könnten die Kerle die Geduld verlieren und sich nachdrücklich mit den Eltern unterhalten. Ich muß Pedro und Anita warnen.
    Und was ist mit mir? rätselte Buchanan und bog um eine Ecke. Ich bin plötzlich auf der Bildfläche erschienen und habe die gleichen Fragen wie die anderen Leute

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