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Der Mann mit den hundert Namen

Der Mann mit den hundert Namen

Titel: Der Mann mit den hundert Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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gestellt, aber mit mir haben sie nicht gerechnet. Ich funke ihnen dazwischen. Deshalb werden sie mir auf den Zahn fühlen wollen.
    Als Buchanan zum dritten Mal abbog, folgte ihm immer noch derselbe Wagen, der sich schon in der Straße, in der die Mendez wohnten, an ihn gehängt hatte.

8
     
    Falls Church, Virginia
     
    Der Colonel hatte sich für ein Motel am Rande der Stadt entschieden und unter einem Pseudonym ein Zimmer reservieren lassen. Seine drei Mitarbeiter trafen ein, ihre Kleidung feucht vom Novemberregen, der sie nach ihrem Flug von New Orleans auf dem Washington National Airport empfangen hatte.
    Sie sahen müde aus, sogar Captain Weller, die für gewöhnlich in jeder Lebenslage Elan ausstrahlte. Das blonde Haar wirkte strähnig, die Bluse war zerknautscht. Sie zog die Jacke aus, ließ sich auf das Sofa fallen und kickte die hochhackigen Schuhe von den Füßen. Major Putnam und Alan hatten rote, eingefallene Wangen, wahrscheinlich eine Folge der Ermüdung durch den Flug, verstärkt durch die dehydrierende Wirkung von Alkohol.
    »Können wir Kaffee haben?« fragte Captain Weller.
    »Dort drüben«, antwortete der Colonel nicht eben freundlich. »Dort steht die Kanne.« Im Gegensatz zu seinen Besuchern war er fit und munter, seine Zivilkleidung sah gepflegt aus.
    Alan, der einzige echte Zivilist im Raum, lockerte die zerknitterte Krawatte, knöpfte den obersten Hemdenknopf auf und goß eine Tasse voll. Alle waren erstaunt, als er Weller den Kaffee brachte. »Was sollen wir hier eigentlich?« fragte er in die Runde. »Hätte das nicht bis morgen Zeit gehabt? Ich bin völlig fertig.«
    Der Colonel unterbrach ihn mit stahlharter Stimme. »Ich hoffe, Sie sind auch mit Ihrem Lagebericht fertig. Und kommen Sie mir nicht damit, daß Sie hier nicht sprechen wollen, weil sie den Telefonen nicht trauen.«
    »Hören Sie«, sagte Alan, »wenn wir mit tragbaren Verzerrern ausgerüstet wären, hätte ich telefoniert, soviel Sie wollen, aber gebranntes Kind scheut das Feuer, Colonel. Wir müssen auf besonders strenge Sicherheit achten.«
    »Dem kann ich nur zustimmen.« Der Regen trommelte gegen das Fenster und ließ den tristen Raum noch trostloser erscheinen. »Aus diesem Grund habe ich Ihnen befohlen, hier zu sein und nicht zu Hause im Bett mit Ihrer Frau.«
    Alans Züge verhärteten sich. »Befohlen, Colonel?«
    »Will mir nicht einer von Ihnen sagen, was los ist?« Die Stimme des Colonels klang eisig. »Major Putnam, Sie sind bisher ungewöhnlich schweigsam gewesen.«
    »Vieles wissen Sie bereits.« Der Major rieb sich den Nacken. »In New Orleans wollten wir Buchanan in seinem Hotelzimmer aufsuchen. Er reagierte nicht auf unser Klopfen. Schließlich baten wir ein Dienstmädchen, das Zimmer zu öffnen. Wir fanden nur ein unterschriebenes Checkout-Formular und beim Portier diese an Alan gerichtete Mitteilung.«
    Der Colonel nahm sie entgegen und überflog sie.
    »Er schreibt, daß er uns einen Gefallen tut, indem er untertaucht. Was halten Sie davon?«
    »Zum Teufel, ich weiß es nicht. Ein einziges Durcheinander. Vielleicht hat er recht.«
    »Verdammt, haben Sie vergessen, daß Sie Offizier der U. S. Army sind?«
    »Nein, Sir, das habe ich nicht.«
    »Warum muß ich Sie daran erinnern, daß Captain Buchanan sich unerlaubt von der Truppe entfernt hat? Ein Deserteur! Unsere Agenten können nicht einfach alles hinschmeißen und sich davonmachen, vor allem dann nicht, wenn sie so viel wissen wie Buchanan. Jetzt haben wir ein absolutes Sicherheitsproblem.«
    Alan stellte seine Tasse so unsanft auf den Tisch, daß der Inhalt überschwappte. »Bei dieser Operation ist von Anfang an was schiefgelaufen: Angehörigen der Armee wurden Aufgaben zugeteilt, die eigentlich von Zivilisten erledigt werden müßten.«
    »Meinen Sie mit ›Zivilisten‹ die Agency?« wollte der Colonel wissen.
    »Genau.«
    »Nun, wenn die CIA ihre Arbeit ordentlich gemacht hätte, dann hätte man uns doch nicht um Unterstützung gebeten, stimmt’s? Ihr habt aber gemerkt, daß ihr ein Team von tüchtigen, schlagkräftigen Leuten braucht, die für euch die Kastanien aus dem Feuer holen. Also habt ihr uns ersucht, das Risiko zu übernehmen. Der Kampf gegen die Drogenmafia war deshalb so eine Pleite, weil ihr die Oberbosse als Informanten brauchtet und ihnen dafür Immunität garantiert habt. Es ist ein bißchen kitzlig, Leute fertigzumachen, mit denen man eben noch gut freund war. Also sollen wir sie zur Strecke bringen und es so machen, daß ihr dabei

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