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Der Mann mit den hundert Namen

Der Mann mit den hundert Namen

Titel: Der Mann mit den hundert Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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stehen.
    »Okay«, sagte er. »Wir sind am Strand. Hübsch, wirklich hübsch. Nun steckt mal die Kanonen ein und verratet mir, was das in Gottes Namen zu bedeuten hat. Ich habe nichts getan, was …«

9
     
    »In Gottes Namen?« fauchte Fernandez I. »Führst du etwa auch den?« Er stieß Buchanan vom Weg auf den Sand. »Namen – zu viele Namen. Darum geht es. Ed Potter. Jim Crawford.«
    Buchanan versank mit den Füßen im Sand und wandte sich den Männern zu, die ihn leicht überragten. »He, nur weil ein Besoffener glaubt, er kenne mich? Seid ihr nie verwechselt worden?«
    »Nur mit meinem Bruder«, sagte Fernandez II.
    »Hör doch auf! Der Betrunkene hat zugegeben, daß er sich geirrt hat!«
    »Aber er war nicht überzeugt«, sagte Fernandez I scharf.
    »Hier können wir nicht bleiben«, zischte der andere. »Das Hotel ist zu nah, vor allem die Bar.«
    Der Gorilla sah sich nach allen Seiten um und empfahl dann: » Por alli – dorthin!«
    Buchanan folgte seiner Geste und erkannte die deutlichen Umrisse einiger Sonnenschutzdächer. Jedes der kleinen Gebilde hatte ein abfallendes, rundes, aus Palmwedeln gebildetes Dach und ruhte auf etwa zwei Meter hohen Holzpfählen.
    An einem der Schutzdächer angekommen, gab einer der Männer Buchanan wieder einen Stoß, so daß er der Länge nach über einen Plastiktisch fiel.
    Er raffte sich auf und schwang sich herum. »Nun reicht es aber! Mach das nicht noch mal! Wenn ihr Fragen habt, dann fragt. Ich erkläre alles, was euch fischig vorkommt. Das Mißverständnis läßt sich beseitigen. Aber nehmt die Pfoten weg, verdammt!«
    »Die Pfoten wegnehmen?« Fernandez I trat ganz nah an Buchanan heran, packte ihn am Hemd, drehte die Faust und zog ihn hoch, so daß er zu schweben schien. »Ich hätte Lust, dir die Hand in den Rachen zu stopfen und das Gedärm rauszureißen.« Dann ließ er ihn plötzlich wieder los.
    Buchanan fiel nach hinten, so daß er wieder ausgestreckt über dem Tisch lag, nur diesmal auf dem Rücken anstatt auf dem Bauch. Er mußte sich sehr beherrschen, um nicht zurückzuschlagen. Sein einziger Gedanke war: Nur keine Panik! Er fixierte Fernandez I, der ihn abermals packte und auf einen Stuhl warf. Buchanan prallte mit dem Rücken gegen die Plastiklehne.
    »Du versicherst, daß du es erklären kannst. Dann mal los. Das wird ein Spaß, wie du das angebliche Mißverständnis beseitigen willst.« Im gleichen Augenblick preßte er Buchanan die Mündung seiner 9-mm-Browning an die Stirn.
    Der Kerl hat die Pistole nicht entsichert, dachte Buchanan, und einen Schalldämpfer hat die Browning auch nicht. Schwitzend und zu allem entschlossen, bemerkte Buchanan, daß Fernandez II nähertrat.
    Er stellte sich neben seinen Bruder und sah Buchanan an. Selbst in der Dunkelheit erinnerten die blitzenden Augen an einen Falken. »Mach die Ohren auf. Wir reden jetzt über Namen. Nicht über den, den der betrunkene Amerikaner im Restaurant genannt hat. Nicht über Jim Crawford oder zumindest nicht nur. Auch nicht über Ed Potter, sondern über andere, viele andere Namen. Eigentlich so viele, daß ich mir nicht alle merken kann.« Er zog einen zusammengefalteten Bogen aus der Jackentasche. »Du hast uns eine Liste mit den Namen von Partnern gegeben, die uns angeblich betrügen. Nun, hier ist eine andere Liste mit anderen Namen.« Er knipste eine Minitaschenlampe an und las: »John Block. Richard Davis. Paul Higgins. Andrew Macintosh. Henry Davenport. Walter Newton. Michael Galer. William Hanover. Stuart Malik.«
    Fernandez II legte das Blatt wieder zusammen, steckte es ein und hielt Buchanan ruckartig die Stablampe ganz dicht vors Gesicht, so daß ihr Strahl das rechte Auge traf.
    Buchanan riß den Kopf zur Seite. Da preßte ihm der Leibwächter, der hinter ihn getreten war, plötzlich die Hände an den Schädel, daß ihm die Ohren dröhnten. Der unerwartete, bohrende Druck wirkte wie ein Schraubstock. Buchanan wollte sich zur Seite drehen, doch es Belang ihm nicht. Ebensowenig konnte er dem grellen Lichtstrahl ausweichen, der ihn blendete. Er griff nach hinten, um dem Gorilla die kleinen Finger zu brechen und damit die Umklammerung zu lösen.
    Er führte das Vorhaben nicht aus, denn Fernandez I entsicherte die Browning und hielt sie ihm an die linke Schläfe.
    » Bueno. Muy bueno – gut, sehr gut«, sagte der Gangster.»Mach keinen Ärger – in deinem Interesse.«
    Die Stablampe war noch immer auf Buchanans Auge gerichtet. Er blinzelte mehrmals und kniff die Augenlider zu, das

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