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Der Mann mit den hundert Namen

Der Mann mit den hundert Namen

Titel: Der Mann mit den hundert Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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und weil seine Schmerzen eine schnellere Gangart verhinderten, bewegte sich Buchanan gemächlich in Richtung Informationsschalter und zog seinen Koffer hinter sich her. Ein freundlicher Mann in den Dreißigern, lässig gekleidet und athletisch, löste sich aus der wogenden Menge. Lächelnd streckte er die Hand aus und sagte: »Hallo, Vic! Schön, Sie zu sehen. Wie geht es Ihnen?
    Wie war der Flug?«
    Buchanan gab ihm die Hand. »Gut.«
    »Okay. Zum Wagen hier entlang. Kommen Sie, ich ziehe Ihren Koffer.«
    Der Mann nahm Buchanan am Ellbogen und führte ihn zum Ausgang. Buchanan folgte, obwohl ihm unbehaglich zumute war; schließlich hatte er keinerlei Erkennungskode erhalten. Erwurde erst lockerer, als der andere sagte: »Übrigens sollen wir gleich Charles Maxwell und Wade anrufen, damit sie wissen, daß Sie okay sind.« Mehrere Leute waren über seine angebliche Geschäftsbeziehung zu Charles Maxwell informiert, doch nur seine Leitoffiziere wußten, daß Buchanans Einsatzleiter in Cancún den Namen Wade benutzte.
    Auf der überfüllten Parkrampe gegenüber vom Terminal schloß der Mann einen grauen Lieferwagen auf; in weißer Schrift stand darauf BON VOYAGE, INC. Hatten sie bisher über Belangloses gesprochen, so schwieg Buchanan jetzt. Er wartete darauf, daß der Mann ihn über das Szenario aufklärte, dem er folgen sollte.
    Nachdem sie den Parkplatz verlassen hatten, drückte der Mann auf einen Knopf. Das Gerät, zu dem er gehörte, sah wie ein Kofferradio aus und war unter dem Armaturenbrett befestigt. »Okay. Der Verzerrer ist eingeschaltet. Wir können jetzt ungestört sprechen. Ich gebe Ihnen erst mal eine Kurzfassung und komme später zu den Details. Mein Name ist Jack Doyle. Ich war bei einer amphibischen Spezialtruppe – SEAL, Sie wissen schon. Danach habe ich in Fort Lauderdale ein Geschäft gegründet: Ausrüstung von Motor- und Segeljachten. Von Zeit zu Zeit tue ich meinen ehemaligen Vorgesetzten einen Gefallen. Sie haben mich zum Beispiel gebeten, bei Ihrer Tarnung mitzumachen. Sie sind angeblich bei mir angestellt. Ihre Leitoffiziere haben die notwendigen Dokumente für Ihren Background bereitgestellt, Sozialversicherung, Steuern und Ähnliches. Als Victor Grant waren auch Sie bei den SEALs. Verständlich, daß ich Sie nicht als einfachen Angestellten behandle. Sie haben eine Wohnung über meinem Büro. Sie sind ein Single und viel in meinem Auftrag unterwegs …«
    »Seit wann arbeite ich für Sie?«
     »Seit drei Monaten.«
     »Wie hoch ist mein Lohn?«
     »Dreißigtausend Dollar im Jahr.«
     »Dann verlange ich gleich mal eine Lohnerhöhung.«
     Doyle lachte. »Gut. Sie haben Sinn für Humor. Wir werden uns verstehen.«
    »Bestimmt. Und noch besser verstehen wir uns, wenn Sie da vorn an der Tankstelle anhalten.«
    »Wieso?«
    »Weil ich sonst Ihren Wagen mit blutigem Urin versaue.«
    »Mein Gott.« Doyle verließ sofort die Autobahn und steuerte auf die Tankstelle zu. Als Buchanan wieder aus der Herrentoilette kam, hatte Doyle gerade telefoniert. »Ich habe einen Verbindungsmann am Flughafen angerufen. Er ist sicher, daß niemand Ihnen gefolgt ist.«
    Buchanan war außer Atem, als hätte er einen Langstreckenlauf hinter sich. »Am besten bringen Sie mich …« Mehr brachte er nicht heraus. Aber Doyle wußte Bescheid.

2
     
    Der Arzt stand an Buchanans Bett, las die Fieberkurve, hörte Herz und Lunge ab und prüfte den Tropf. Er nahm die Bifokalbrille ab und kratzte sich am Bart. »Sie haben eine erstaunliche Konstitution, Mr. Grant. Normalerweise kriegen wir Leute, die in einen schweren Verkehrsunfall verwickelt waren.« Er kratzte sich am Kopf. »Bei Ihnen sieht es eher so aus, als wären Sie in etwas anderes verwickelt gewesen, nämlich in eine …«
    Er beendete den Satz nicht, doch Buchanan war sicher, daß der Arzt »Schießerei« sagen wollte.
    »Ihre Wunde ist infiziert«, fuhr er fort. »Ich habe sie neu vernäht und verbunden und Sie auf Antibiotika gesetzt. Ich nehme an, daß die Sache jetzt ohne Komplikationen heilt. Das Fieber sinkt bereits.«
    »Da Sie trotzdem ein so ernstes Gesicht machen, vermute ich, die schlechte Nachricht betrifft die inneren Blutungen«, sagte Buchanan.
    Der Arzt lächelte. »Sie waren bestimmt erschrocken über das Blut im Urin. Ich kann Sie beruhigen: Die Blutung wird von einem geplatzten Blutgefäß in der Blase verursacht. Eine Operation ist nicht notwendig. Wenn Sie sich ausruhen und nicht überanstrengen, hört die Blutung sehr bald auf.«
    »Was

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