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Der Mann mit der dunklen Maske

Der Mann mit der dunklen Maske

Titel: Der Mann mit der dunklen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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alle ruinieren.“
    „Ach, kommen Sie, Sir John. Er ist nicht der einzige reiche Mann in England. Und er ist nicht bei Verstand, egal, was er uns vorgaukelt. Kommen Sie, ich muss hier raus.“
    Trotz der Schmerzen schüttelte Sir John den Kopf. „Ich brauche ein wenig Zeit.“
    „Sir John, ich habe Camille versprochen, dass ich Sie nach Hause bringe.“
    „Dann warten Sie hier auf mich. Ich muss zuerst noch etwas erledigen.“
    „Ich begleite Sie.“
    „Nein!“ sagte Sir John bestimmt. Er blickte Hunter misstrauisch an. „Sie warten hier!“
    „Hier in der Ausstellung vom Alten Reich?“ fragte Hunter.
    „Warten Sie einfach!“ sagte Sir John, und er bemühte sich, nicht zu taumeln, als er davoneilte.
    Camille kehrte in die Kirche zurück, lief durch den Kreuzgang, rannte fast einen Priester über den Haufen und blieb nur eine Sekunde stehen, um sich zu entschuldigen.
    Draußen auf der Straße spürte sie, wie ihr Herz ein paar Schläge aussetzte. Sie konnte Corwin in der Menge nirgends entdecken.
    „Miss Camille“, rief er ihr zu. Dankbar drehte sie sich um und lief zur Kutsche. Er half ihr hinein, verlor aber kein Wort über die Dauer ihrer Abwesenheit.
    Die Fahrt zurück zum Schloss dauerte wegen des starken Verkehrs in den Straßen lang. Camille fragte sich, in was für Geschäften Brian heute unterwegs gewesen war. Sie konnte nur beten, dass sie Schloss Carlyle vor ihm erreichen würde.
    Es war fast schon dunkel, als die Kutsche durchs Tor rollte. Camille hörte die Wölfe im Wald heulen. Sie kündigten die beginnende Nacht an. Dann klapperten die Hufe der Pferde über die Zugbrücke.
    Am Eingangsportal bedankte sich Camille bei Corwin und eilte hinein. Sie lief sofort zu Alex’ Zimmer und war erleichtert, ihn dort mit Tristan und Ralph zu finden. Die beiden hatten ihr Schachspiel mitgebracht.
    „Wie geht es ihm?“ fragte Camille besorgt.
    „Er wacht hin und wieder auf. Er hat einen Schluck Tee getrunken und ein bisschen Fleischbrühe. Ich glaube, es geht ihm gut“, erklärte Tristan.
    „Sie
hat die Brühe gebracht“, bemerkte Ralph.
    „Aber wir haben erst einmal sorgfältig daran gerochen und sie auch probiert“, berichtete Tristan. „Und bisher sind wir noch nicht tot umgefallen.“
    Camille runzelte die Stirn. Sie nahmen ihre Aufgabe wirklich sehr ernst. Evelyn Prior mochte ja verdächtig sein, aber sie würde es kaum wagen, jemanden im Haus des Earls zu vergiften.
    „Ich werde jetzt bei ihm bleiben, wenn ihr zwei … nun, irgendetwas zu tun habt“, sagte sie. Es gab allerdings wenig, was die beiden zu tun hatten. Jetzt, da Tristan wieder gesund war, konnten sie das Schloss eigentlich verlassen. Abgesehen davon, dass jetzt, auf ihr eigenes Drängen hin, Alex hier war. Wobei er offensichtlich wieder so weit hergestellt war, dass sie alle nach Hause zurückkehren konnten. Aber … wollte sie überhaupt nach Hause?
    Es war
eine
Sache, von einem zutiefst verbitterten Adligen auf der Suche nach der Wahrheit ausgenutzt zu werden. Es war jedoch etwas ganz anderes, wenn er plötzlich verkündete, dass sie verlobt seien. Und wenn … sie in ihn verliebt war.
    „Wir könnten einen kleinen Spaziergang machen“, sagte Tristan zu Ralph.
    „Spaziergang ist gut“, stimmte Ralph zu. „Abgesehen von den Wölfen.“
    „Also, die Wölfe sind nicht auf dieser Seite der Brücke. Wir schlendern einfach ein bisschen über den Hof, dann kommen wir hierher zurück und ich schlage dich wieder bei der nächsten Partie, Ralph.“
    Ralph sah Camille an. „Ich war gerade dabei zu gewinnen, da kriegte Sir Tristan plötzlich dieses komische Zucken im Bein und hat das Brett vom Tisch gestoßen.“
    „Tristan, ich hoffe, das Spiel hast du dann an Ralph gehen lassen“, sagte Camille.
    Tristan lächelte zerknirscht. „Klar, es war Ralphs Spiel. Also, wollen wir? Mal sehen, ob die alte eiserne Jungfrau versucht, uns aufzuhalten.“
    „Soll sie es doch versuchen“, sagte Ralph.
    Die beiden Männer verließen den Raum. Camille konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass sie sofort zurückgelaufen kämen, wenn sie Mrs. Prior nur von weitem sähen.
    Sie setzte sich zu Alex aufs Bett. Seine Gesichtsfarbe war gesund und sein Puls kräftig. Als sie sein Handgelenk berührte, öffnete er die Augen. Er versuchte schwach zu lächeln.
    „Camille.“
    „Ich bin da. Wie fühlen Sie sich?“
    „Besser“, erwiderte er. Er zögerte und versuchte, sich aufzusetzen.
    Sie umfasste seine Schultern und drückte ihn sanft

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