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Der Mann mit der dunklen Maske

Der Mann mit der dunklen Maske

Titel: Der Mann mit der dunklen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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ist passiert, bis Stirling wieder aufgetaucht ist“, rief jemand.
    Tristan sah sich um. Brian Stirling war nicht da, um sich zu verteidigen. Doch plötzlich kam er in die Eingangshalle gestürmt, groß und bedrohlich mit seiner Raubtiermaske und in eleganter Abendkleidung.
    „Es gibt keinen Fluch!“ verkündete er ärgerlich. „Nur Menschen mit bösen Absichten.“ Seine blauen Augen blitzten zornig. „Meine Eltern waren nicht verflucht. Sie wurden ermordet.“
    „Mein Gott, er glaubt es wirklich“, flüsterte jemand neben Tristan. „Glauben Sie, Lord Stirling ist aus seiner Abgeschiedenheit zurückgekehrt, um den Rest von ihnen einen nach dem anderen zu töten?“
    Es war ein Mann, der sprach, aber die Leute rückten enger und enger zusammen, und Tristan konnte nicht erkennen, wer diese Vermutung geäußert hatte.
    „Meine Herrschaften, es gibt keine Flüche!“ wiederholte Brian Stirling. Er sah von einem zum anderen. „Aber es gibt Mörder. Und die Polizei wird die Wahrheit über Sir Johns Tod herausfinden. Wenn sie herauskommt, wird sich ein Mörder der Justiz stellen und seinen Kopf in die Henkersschlinge stecken müssen!“
    Camille lag betäubt am Fuß der gewundenen Treppe, die hinunter in die Gruft führte. Um sie herum herrschte absolute Stille. Verzweifelt befreite sie sich aus dem Leinentuch. Auf einem der beiden Schreibtische brannte eine kleine Lampe, aber der Großteil des Raums lag im Dunkeln.
    Sie fühlte sich sehr allein und ausgeliefert. Vielleicht wäre sie jetzt tot, wenn unter den Gästen nicht plötzlich dieser Tumult losgebrochen wäre, der das ganze Schloss erfüllt hatte. Vielleicht hoffte derjenige, der sie die Treppe hinuntergestoßen hatte, dass sie sich den Hals gebrochen hatte.
    Bei diesem Gedanken sprang sie auf die Füße. Ihr Plan, die Kartons nach der Mumie von Hethre zu durchsuchen, erschien ihr plötzlich wahnsinnig gefährlich. Sie musste hier raus! Hier unten war sie in Lebensgefahr. Sie kletterte so vorsichtig wie möglich die Treppe hinauf, damit sie nicht ausrutschte und wieder hinunterstürzte.
    Jemand hatte versucht, sie zu töten. Jemand, der von Brian Stirlings Gruft wusste, dem Büro, den Kisten. Und allem anderen, was hier unten vor sich ging!
    Oben an der Treppe musste sie feststellen, dass die Tür verschlossen war, von außen verriegelt. Wieder überfiel sie Panik. Konnte sie es wagen, dagegen zu trommeln? Würde man sie bei all der Aufregung in der Eingangshalle überhaupt hören? Oder nur der, der sie die Treppe hinuntergestoßen hatte?
    Sie wich von der Tür zurück, lief wieder hinunter in das Büro und machte sich verzweifelt auf die Suche nach einer anderen Fluchtmöglichkeit – und einer Waffe. Sie lief zu dem Schreibtisch, auf dem die Lampe brannte, und durchsuchte hastig die Schubladen. Nichts!
    Sie sah sich in dem Raum um und versuchte, ruhig zu bleiben. Das schmiedeeiserne Tor zur Gruft stand einen Spalt offen. Dahinter war es stockfinster.
    Sie nahm die Lampe vom Schreibtisch. Dann schlüpfte sie in das Gewölbe und schlich an den Steinsärgen entlang. Es war kalt hier, sehr kalt. Hier lagen die Toten aus Brian Stirlings Familie. Ritter, Lords und Ladys.
    „Lady Eleanora, Ehefrau von James, dem fünften Earl of Carlyle“, murmelte sie und hob das Licht ein wenig.
    Ein plötzliches Quieken hätte sie fast veranlasst, die Lampe fallen zu lassen. Sie fuhr herum, ihr ganzer Körper bebte. Zu ihrem Entsetzen sah sie, wie eine Fledermaus auf der Suche nach einer Mauernische gegen einen Stein prallte.
    Andrerseits, wenn eine Fledermaus hier drin war, dann musste es noch einen anderen Ausgang geben. Sie betrachtete die Steinsärge entlang der Mauer. Dann setzte sie die Lampe ab und drückte gegen die Steinplatten, die auf jedem Sarg lagen. Sie wusste, dass sie nicht viel Zeit hatte. Wurde sie schon vermisst?
Warteten die beiden Männer nur darauf zu vollenden, was sie begonnen hatten?
    Sie arbeitete fieberhaft, drückte, schob, klopfte. Dann sah sie einen schmalen Spalt, kaum zu erkennen. Die Platte lag nicht gerade, schloss nicht bündig. Auf dem Stein stand ein Name, Sarah, aber kein Geburtsdatum. Sie drückte gegen den Stein. Und da war es, das Geräusch, das sie immer wieder gehört hatte. Ein kratzendes Geräusch, Stein auf Stein.
    Sie schluckte hart und schob mit aller Kraft. Der Stein glitt zur Seite, sie blickte in ein großes, schwarzes Loch. Zögernd griff sie nach der Lampe, stellte sie in das Loch und kletterte hinein. Es war nicht

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