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Der Mann mit der dunklen Maske

Der Mann mit der dunklen Maske

Titel: Der Mann mit der dunklen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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weiterhin an. „Sehr beachtlich“, sagte er.
    „Nun“, murmelte sie und senkte den Blick. „Wenn es Sie freut, dann …“
    „Freut!“ rief Sir John. „Mein liebes Mädchen, Lord Stirlings Eltern waren so große Gönner dieses Museums, das können Sie sich überhaupt nicht vorstellen. Und noch weit mehr! Sie haben sich aufopfernd um die Menschen in Ägypten gekümmert, halfen ihnen, wo sie nur konnten. Und dann ihre Arbeit.“ Er betrachtete die hübsche junge Frau noch einen Moment, dann schien er einen Entschluss gefasst zu haben. „Kommen Sie, Camille, meine Liebe. Ich zeige Ihnen etwas von dem Vermächtnis der Stirlings.“
    Camille war erstaunt. Bisher hatte sie sich bei der Arbeit immer ausschließlich auf das konzentriert, was man ihr gegeben hatte. Meistens sehr ermüdende Dinge – und sonst nichts. Doch jetzt wollte Sir John sie offenbar mit in die Kellergewölbe nehmen, in den Lagerbereich des Museums.
    Fasziniert wurde ihr bewusst, dass sie wohl ihrem imposanten Gastgeber, von dem sie sich eigentlich eher bedroht fühlte, diese Möglichkeit zu verdanken hatte. Camille hasste die Vorstellung, Brian Stirling irgendeinen Dank schuldig zu sein, aber sie würde sich diese Gelegenheit trotzdem nicht entgehen lassen.
    „Danke, Sir John“, sagte sie.
    Der Kurator nahm einen Schlüsselbund aus seinem Schreibtisch und führte sie aus den Büros, die Treppe hinunter, durch Korridore und wieder Treppen hinunter. Hier waren die Gänge dunkel und die Räume standen voller Transportbehälter, die zum Teil halb ausgepackt waren oder noch nicht einmal geöffnet. Sie kamen an ein paar Kisten aus der Türkei und Griechenland vorbei, gingen aber weiter. Sie erreichten einen Bereich, der völlig im Dunkeln lag. Einige der Holzkisten waren geöffnet. Sie erkannte eine Reihe Sarkophage umhüllt von Polstermaterial.
    „Bitte sehr“, sagte Sir John stolz und deutete mit einer ausholenden Handbewegung auf die Schätze.
    Langsam ließ Camille ihren Blick schweifen.
    „Es ist höchstens die Hälfte. Viele der Artefakte sind auf Schloss Carlyle“, erklärte Sir John. Er runzelte die Stirn. „Und ein paar Kisten sind einfach verschwunden.“
    „Vielleicht sind sie ebenfalls auf dem Schloss, Sir John, haben Sie daran gedacht?“
    „Das glaube ich nicht“, murmelte Sir John. „Allerdings, wenn man diese Dinge verschifft … ach, wer weiß! Lord und Lady Stirling waren immer sehr akribisch, wenn es um ihre Arbeit ging. Sie haben alles aufgeschrieben.“ Er hielt inne und wirkte fast etwas beschämt. „Ich persönlich glaube, die Kisten sind durchaus eingetroffen. Aber egal. Der letzte Fund der Stirlings war so umfangreich, wir haben es nicht mal geschafft, überhaupt damit anzufangen, die Dinge, die wir haben, zu begutachten und zu katalogisieren.“
    „Das alles hier wurde von Lord Stirlings Eltern entdeckt, unmittelbar bevor sie starben, nehme ich an“, sagte Camille.
    Sir John nickte. „Die kleinen Stücke und Reliefs, die Sie übersetzen, sind aus demselben Fund“, erklärte er. „Ein prächtiger, prächtiger Fund.“ Traurig schüttelte er den Kopf. „So ein wunderbares Paar. Sie waren sich ihrer Verantwortung gegenüber der Queen äußerst bewusst, aber lebten für die Wissenschaft. Es war schon beeindruckend, dass Lord Stirling überhaupt eine solche Frau gefunden hatte. Oh, Lady Stirling, ich erinnere mich so gut an sie. Eine herzliche Person, und eine wunderschöne Frau. Und doch konnte sie mit einer Schaufel oder einem Pinsel tagelang in Staub und Dreck herumkriechen, Texte entziffern, Geheimnisse lösen …“ Seine Stimme verstummte. „So ein Verlust …“
    Sir Johns weißes Haar leuchtete schwach im blassen Schein des Gaslichts in den Katakomben des Museums, als er noch einmal den Kopf schüttelte. Dann verzog er schmerzlich das Gesicht. „Ich hatte schon befürchtet, dass Brian sich für immer in seinem verwilderten Schloss verschanzen würde in der Annahme, seine Eltern seien getötet worden. Aber es scheint so, als ob er sich endlich mit der Vergangenheit ausgesöhnt und seinen Kummer verarbeitet hat. Und lassen Sie sich gesagt sein, mein liebes Mädchen, wenn Sie irgendetwas mit dieser unglaublichen Wiedergeburt seines Interesses zu tun haben, sind Sie vielleicht das Wertvollste, was ich persönlich jemals in die Mauern dieses Museum gebracht habe.“
    „Oh, Sir John, vielen Dank. Aber ich glaube kaum, dass ich großen Einfluss auf den Mann hatte. Wir kennen uns ja kaum.“
    „Aber er

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