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Der Mann mit der dunklen Maske

Der Mann mit der dunklen Maske

Titel: Der Mann mit der dunklen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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können“, erklärte Tristan bestimmt. Er drehte sich um und ging den Weg zurück, den sie gekommen waren.
    Ralph stöhnte noch einmal, doch dann folgte er seinem Weggefährten.
    Die Tür schloss sich hinter Camille, und plötzlich wurde die Welt wieder von Licht durchflutet. Der kleine Raum vor der Tür zu den Lagergewölben war leer. Camille rannte zur Treppe und hastete die Stufen hinauf.
    Sie stürmte in eine der Galerien, wo einige Besucher vor den Exponaten standen. Alle drehten sich erschrocken um und starrten sie an.
    Einen Moment blieb Camille wie angewurzelt stehen. Sie verstand nicht, warum die Leute so entgeistert reagierten. Dann sah sie an sich hinunter und entdeckte die Waffe, die sie aus der Kiste mit der Mumie geholt hatte. Sie war in Leinen verpackt, das über die Jahrtausende im Grab dunkel geworden war. Eine seltsame und grausige Trophäe.
    Entsetzt ließ Camille sie fallen. Dann wurde ihr bewusst, dass sie gerade dabei war, hier in der Galerie einen Aufruhr auszulösen. Sie lächelte entschuldigend, strich ihr Haar zurück und hob das Teil aus uralter Zeit wieder auf. „Es tut mir sehr Leid. Ein neues Ausstellungsstück“, erklärte sie.
    Dann rannte sie die Treppe hinauf zu den Büros. Ihre Gedanken überschlugen sich. Es lag eigentlich auf der Hand, sich an einen der Polizisten zu wenden, der im Museum Dienst tat und für die Sicherheit sorgen sollte. Aber dann hätte sie auch erklären müssen, was sie in den Lagerräumen gewollt hatte. Trotzdem, wer immer sie dort unten verfolgt und zum Narren gehalten hatte, konnte immer noch in den Gewölben lauern. Es war Zeit, den Täter zu fassen.
    Als sie ins Büro stürzte, fest entschlossen, ohne Rücksicht auf die Konsequenzen um Hilfe zu bitten, blieb sie überrascht stehen. Sir Johns Schreibtisch war besetzt.
    Evelyn Prior saß in seinem Stuhl und wartete offensichtlich auf irgendetwas.
    „Da sind Sie ja, Liebes“, rief sie. „Ich habe mir schon Sorgen gemacht … ein ganz normaler Arbeitstag, und niemand scheint da zu sein. Überhaupt keiner. Wieso, Camille? Was ist los? Sie wirken, als hätten Sie gerade einen Geist gesehen.“ Sie hob eine Braue. „Und Sie tragen seine irdischen Überreste mit sich herum.“
    „Mir … mir geht es gut“, murmelte Camille. Ihr Herz hämmerte. Sie hatte absolut keine Ahnung, warum. Sie hatte Evelyn Prior sofort gemocht, aber plötzlich verspürte sie Argwohn. Konnte es möglich sein, dass Evelyn unten in den Katakomben gewesen war? Dass sie Camilles Namen geflüstert hatte und jetzt hier am Schreibtisch saß, um jeden Verdacht zu zerstreuen?
    „Ach, das hier.“ Camille zwang sich zu einem Lächeln. „Ja … wirklich schrecklich von mir. Ich muss es zurückbringen. Es ist mir sehr peinlich, aber ich muss gestehen, dass ich eine Ratte gesehen habe und in Panik verfallen bin. Man sollte annehmen, dass ich an solche Dinge gewöhnt bin, aber … Entschuldigen Sie, ich muss …“ Sie unterbrach sich. „Evelyn, was tun Sie eigentlich hier?“
    „Es ist nach vier, meine Liebe. Ich bin mit Shelby gekommen, um Sie ins Cottage der Schwestern zu bringen. Wir müssen doch sichergehen, dass Ihr Kleid für morgen Abend fertig ist, dass es perfekt passt und Sie bereit für den Ball sind.“
    „Nach vier schon?“ murmelte Camille. „Natürlich, ich brauche nur eine Minute … wenn es Ihnen nichts ausmacht zu warten. Entschuldigen Sie mich, Evelyn, ich bin gleich zurück.“
    Sie verließ das Büro und schloss die Tür hinter sich. Es war absurd zu glauben, dass Evelyn ihr im Lager aufgelauert haben könnte. Die Frau war ja offenbar Brian Stirlings rechte Hand. Und sie war ruhig und gelassen gewesen, nur einfach verblüfft, dass sie niemanden im Büro angetroffen hatte. Und sicher noch verblüffter, als Camille mit dem Arm einer Mumie hereingestürmt war.
    Camille wandte sich um und lief zurück in die öffentlichen Räume des Museums. Sie musste unbedingt einen der Polizisten finden. Den Arm der Mumie hatte sie immer noch in der Hand. Sie musste ihn zurückbringen. Sie versuchte, ihn in den Falten ihres Rocks zu verbergen, um nicht noch weitere Besucher des Museums in Schrecken zu versetzen. Da fiel ihr auf, dass es ein noch viel größeres Problem gab. Sie hatte Sir Johns Schlüssel irgendwo fallen lassen. Und sie hatte die Tür zu den Gewölben offen gelassen.
    Sie fand den Wachmann dösend auf einem Stuhl in dem Saal mit dem Stein von Rosette. Sie war froh, als sie erkannte, dass es Gramps war. Alle nannten

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