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Der Mann mit der dunklen Maske

Der Mann mit der dunklen Maske

Titel: Der Mann mit der dunklen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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wurde, was dann? Wie sollte sie sich gegen den Mann, der sie bedrohte, wehren?
    „Camille …“
    Da war sie wieder, rau wie Schmirgelpapier … spöttisch, amüsiert. Warnend. Tödlich.
    Sie biss die Zähne zusammen, drehte sich um und lief los. Völlig blind. Sie prallte gegen einen Haufen Kartons. Sie hörte eine Bewegung hinter sich. Jemand kam um die Kiste mit der Mumie herum und versuchte, sie zu finden, selbst wie blind in der Dunkelheit.
    Sie tastete nach dem Rand der Kiste und griff hinein, in der verzweifelten Hoffnung, irgendeine Waffe zu finden. Sie fühlte etwas Langes, Hartes, das völlig mit Staub bedeckt war. Ein Zepter vielleicht. Sie schloss ihre Finger darum, stützte sich auf der Box ab und wirbelte herum.
    Sie erinnerte sich ungefähr daran, wie die Kisten und Kasten gestellt waren, und versuchte, sich dazwischen hindurchzuschlängeln. Sie hörte Schritte. Forsche Schritte, die ihr folgten. Und wieder die Stimme.
    „Camille …!“
    Die Tür nach oben. Sie konnte sie erkennen, denn Licht fiel durch die Schlitze. Camille rannte los.
    Sie hörte die Schritte hinter ihr, fühlte, wie jemand mit knochigen Fingern nach ihr griff … ihr Haar zu fassen bekam.
    Sie schrie, drehte sich um und schlug mit ihrer Waffe zu. Dann lief sie weiter der Tür entgegen und dem warmen Licht dahinter.

10. KAPITEL
    „T ristan, was tust du?“ rief Ralph.
    Tristan war stehen geblieben. Sie befanden sich inzwischen gut drei Blocks von dem kleinen Platz entfernt. Hier wimmelte es von Menschen. Einige liefen in Richtung des Trillerns der Polizeipfeifen, andere gingen einfach ihres Wegs. Zwischenfälle, selbst Morde, waren in dieser Gegend keine Seltenheit.
    „Komm schon, lass uns so weit wie möglich abhauen. Du hast doch gehört, was der alte, bärtige Mann gesagt hat.“
    Tristan schüttelte den Kopf. „Ralph! Gütiger Himmel! Du musst doch inzwischen gemerkt haben, wer das war.“
    Ralph starrte ihn an und hob fragend eine Braue. Dann sah er sich gehetzt um. Es war etwas völlig anderes, ein kleiner Dieb zu sein. Seit Tristan die brillante Idee gehabt hatte, sich etwas von Lord Stirlings Eigentum zu organisieren, war die Welt nicht mehr so, wie er sie kannte. Bis heute war er mit dieser Katastrophe einigermaßen klargekommen. Sein Zimmer in den Quartieren der Dienerschaft war für Ralphs Verhältnisse sehr luxuriös. Er hatte gut gegessen und ein fast sorgenfreies Leben genossen. Aber jetzt! Er war es nicht gewöhnt, dass auf ihn geschossen wurde.
    Tristan betrachtete ihn und seufzte. „Es war Lord Stirling.“
    „Nein!“
    „Doch.“
    „Nein!“
    „Doch!“
    „Lord Stirling“, sagte Ralph atemlos. „Aber wenn er selbst in dieser Verkleidung dort war, warum hat er
uns
dahin geschickt?“
    „Weil wir uns in solchen Lokalitäten auskennen. Und wir sind dafür bekannt, dass wir immer mal das eine oder andere Schmuckstück verscherbeln“, erklärte Tristan.
    „Das ist ja alles gut und schön. Aber dann lass uns jetzt hier verschwinden. Er hat doch auch gesagt, dass wir besser gehen sollen.“
    Tristan schüttelte den Kopf, und seine Augen blitzten. „Ich gehe zurück.“
    „Zurück? Dahin, wo wir beinah zusammen mit dem anderen Kerl umgelegt worden wären?“ Ralph war völlig verblüfft. „Wenn das wirklich Lord Stirling war, wie du sagst, dann hat er uns ganz klar angewiesen, zu verschwinden.“
    „Natürlich. Er wollte nicht, dass wir uns den Fragen der Polizei stellen müssen“, erwiderte Tristan und zuckte beiläufig mit den Schultern. „Es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass der Mord an so einem Kerl für viel Aufmerksamkeit sorgen wird, aber falls die Nachricht es doch in die Zeitungen schafft, will er nicht, dass wir darin verwickelt werden.“
    „Genau! Also halten wir uns da raus und sollten schleunigst von hier verschwinden.“
    „Wir haben doch gar nichts mehr damit zu tun. Wir gehören nur zu den Schaulustigen, die von der ganzen Aufregung angezogen werden. Ein Mann ist auf einem Platz erschossen worden! Da werden jetzt jede Menge Leute herumstehen, wir werden zwischen ihnen überhaupt nicht auffallen.“
    „Ich habe keine Lust zuzusehen, wie ein Mann auf dem Kopfsteinpflaster verblutet.“
    „Aber die Leute schon. Genau so wie sie zu einer öffentlichen Hinrichtung strömen. Komm, mein Freund. Wir werden nicht auffallen, aber wir werden vielleicht das eine oder andere aufschnappen.“
    „Oh Tristan!“ stöhnte Ralph.
    „Wir müssen für Lord Stirling alles herausfinden, was wir

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