Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Mann mit der dunklen Maske

Der Mann mit der dunklen Maske

Titel: Der Mann mit der dunklen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
Vom Netzwerk:
ihn so, obwohl sein richtiger Name James Smithfield war. Man hatte ihn wohl wegen seines Alters zum Dienst im Museum eingeteilt. Er war ein großer, schlanker Mann, der nur noch einen schmalen Kranz aus grauen Haaren besaß. Seine graublauen Augen waren im Laufe der Jahre matt geworden, aber sie lächelten freundlich. Und er konnte wunderbare Geschichten über seine früheren Jahre bei der Polizei erzählen.
    „Jim!“ rief Camille und rüttelte ihn sanft an der Schulter.
    Er war offensichtlich gerade erst eingeschlafen. Erschrocken sah er sie an, erkannte ihr Gesicht und begriff sofort, dass er im Dienst nicht hätte einnicken dürfen. Er sprang auf. „Camille!“ Er sah sich um, denn er war sicher, dass irgendetwas passiert sein musste.
    Trotz der Situation musste sie lächeln. „Ich brauche bitte Hilfe.“
    „Ja, ja, natürlich. Was ist los, Mädchen?“
    „Ich war im Lager, weil ich etwas nachsehen musste. Ich hatte den Eindruck, dass sich noch jemand da unten herumgedrückt
    hat. Ich möchte gern sicher sein, dass keiner mehr da ist, und dann wieder abschließen.“
    Gramps runzelte die Stirn. Sie fragte sich, ob er wusste, dass sie gar nicht die Befugnis hatte, auf eigene Faust ins Lager zu gehen.
    „Da unten schleicht jemand herum?“ wollte er wissen.
    „Es ist sicher nichts. Wahrscheinlich nur meine Einbildung. Aber vielleicht macht es Ihnen nichts aus, mich zu begleiten.“
    „Natürlich nicht, Mädchen: Das ist mein Job!“
    Camille fühlte sich nun sehr viel sicherer, auch wenn James Smithfield fast so alt war wie einige der Ausstellungsstücke im Museum, und ging voran.
    Die Tür zum Lager war zu, aber unverschlossen. Und als Camille sie aufstieß, brannten die kleinen Lampen dahinter, als wenn sie die ganze Zeit nichts anderes getan hätten.
    Camille betrat die Gewölbe. Jim folgte ihr auf dem Fuß. Er schaute eifrig hinter jede Kiste, offenbar entschlossen, nie mehr seine Pflicht zu vernachlässigen.
    Camille fand die Kiste mit der armlosen Mumie und versuchte, das Gliedmaß irgendwie wieder an seinen Platz zu bringen. Die Schlüssel lagen direkt daneben auf dem Boden. Sie hob sie auf. Jim beobachtete sie, ein leises Lächeln spielte um seine Lippen. „Also, Mädchen, hier ist niemand. Und ich kann nichts Verdächtiges entdecken. Haben Sie zu viele Geschichten über Mumien und Flüche gehört? Glauben Sie mir, egal was geredet wird, diese Jungs stehen nicht mehr auf und verfolgen die Lebenden. Ach, Sie sind noch so jung. Da kann man sich vor solchen Dingen leicht mal fürchten, was?“
    Sie zwang sich zu einem Lächeln. „Nein, ich glaube, dass wirklich jemand hier unten war. Aber ich stimme Ihnen zu, wer immer es war, inzwischen ist er fort.“
    „Wahrscheinlich nur jemand aus einer anderen Abteilung“, sagte Jim immer noch freundlich lächelnd. Er war ein guter Mensch. Es verwirrte ihn, dass für die Gelehrten hier im Museum manche Dinge so wichtig waren, wo man mit dem Geld Dutzende von Familien über Wochen hätte ernähren können. Aber er tolerierte es.
    Sie legte ihm die Hand auf den Arm. „Danke, James.“
    „Jederzeit, Camille.“
    „Danke.“
    Als sie das Lager verließen, achtete Camille darauf, dass die Tür wieder sorgfältig abgeschlossen war.
    Auch andere Abteilungsleiter hatten Schlüssel. Mehrere Leute hatten Zutritt. Aber der Leiter eines anderen Bereichs würde kaum alle Lichter ausschalten. Und Camille war sicher, dass es kein Kurator aus einem anderen Bereich gewesen war, der sie in der Dunkelheit bedrängt hatte.
    Sie gingen zurück. Als sie sich dem Stein von Rosette näherten, blieb er stehen. „Ich werde niemandem etwas verraten“, sagte er und zwinkerte ihr zu.
    Sie war froh, dass er die Situation offenbar durchschaut hatte und zu ihr hielt.
    „Danke, Jim“, sagte sie noch einmal und lief zurück in ihr Büro.
    Brian hatte kaum die Wunde versorgt, wo ihn die Kugel gestreift hatte, als auch schon an die Tür geklopft wurde. Ajax, der wachsam vor dem Kamin saß, hob den Kopf und wedelte mit dem Schwanz.
    „Ja?“
    „Ich bin es, Corwin, My Lord.“
    „Komm herein.“
    Er band die Maske hinter seinem Kopf zusammen, während der Bedienstete eintrat.
    „Was gibt es?“
    „Sir Tristan Montgomery ist hier und möchte Sie sprechen.“
    „Lass ihn eintreten.“
    Corwin nickte, und Tristan kam herein. „Guten Abend, Lord Stirling.“
    „Guten Abend. Sie wollen also berichten? Sie haben herausgefunden, wo Altertümer auf dem Schwarzmarkt verkauft

Weitere Kostenlose Bücher