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Der Mann mit der dunklen Maske

Der Mann mit der dunklen Maske

Titel: Der Mann mit der dunklen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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werden?“
    „Das wissen Sie doch“, sagte Tristan ruhig und würdevoll.
    Brian starrte ihn einen Moment an, dann zuckte er mit den Schultern. „Ich nehme an, dass Sie und Ihr Kumpan sich davonmachen konnten, bevor die Polizei eintraf.“
    „Wir sind ohne Probleme entkommen, aber dann sind wir zurückgegangen“, erklärte Tristan.
    „Oh.“ Brian war offensichtlich überrascht. Ein Mann mit Tristans Vergangenheit suchte nicht unbedingt die Nähe der Polizei.
    „Ich dachte mir, Sie würden gern den Namen von dem Kerl wissen.“
    Lächelnd, wenn auch immer noch erstaunt, ging Brian hinüber zu einem kleinen Tisch und goss zwei Gläser Brandy ein.
    „Allerdings“, sagte er und gab Tristan eins der Gläser.
    „Er war ein zwielichtiger Mann und bei der Polizei gut bekannt. Joseph Buttonwood. Die Polizei vermutet, dass er für irgendjemand aus der besseren Schicht die Drecksarbeit machte, weil er in letzter Zeit seine Straßenüberfälle in Mayfair aufgegeben hatte.“
    „Ich verstehe“, murmelte Brian.
    „Die Londoner Polizei hat den Fall übernommen. Wir waren noch im Stadtgebiet“, fuhr Tristan fort. „Aber das Interesse ist gering. Der Detective, der schließlich zum Tatort kam, ist ein abgestumpfter, alter Kerl. Sergeant Garth Vickford. Er denkt, es ist nur richtig, dass ein Krimineller den anderen umlegt. Damit vermeidet man ein Gerichtsverfahren, und so sparen die Krone und der Steuerzahler Geld. Ich glaube nicht, dass es große Ermittlungen geben wird.“
    „Das haben Sie alles herausgefunden?“ fragte Brian.
    Tristan zuckte mit den Schultern. „Ich weiß, wie man sich umhört.“
    Brian setzte sich in einen der großen Polstersessel vor dem Kamin. Einen Moment lang sagte er nichts. Obwohl er sich näher an einer Antwort auf seine brennendste Frage befand als jemals zuvor, war er im Moment abgelenkt.
    Hier hatte er in der letzten Nacht gesessen, mit Camille im Arm. Sofort erinnerte er sich an ihren Duft, ihre weiche Haut, ihre Augen, marmoriert und strahlend, die ihn angesehen hatten und seine Maske nicht wahrzunehmen schienen. Es war ihr offenbar egal, dass man ihn das Biest nannte, einen Mann jenseits aller Hoffnung, entstellt und verflucht …
    „Ich wage zu behaupten“, fuhr Tristan fort, „dass der Tote nur ein kleines Licht war und sein Angriff auf Ralph und mich wahrscheinlich töricht. Und darum hat wohl jemand, für den er gearbeitet hat, entschieden, dass er zum Schweigen gebracht werden musste.“
    „Ja“, sagte Brian und erhob sich. „Danke. Sie haben mir heute einen großen Dienst erwiesen. Sie schulden mir nichts mehr. Ich hatte nicht gedacht, dass ich Ihr Leben in Gefahr bringen würde.“
    „Aber Sie waren dort. Und Sie haben eine Kugel in den Arm bekommen.“
    „Das ist nur ein Kratzer. Und da ich nicht garantieren kann, dass ich immer da sein werde, wenn es Ärger gibt, wiederhole ich: Sie haben mir einen großen Dienst erwiesen. Und Sie schulden mir nichts mehr.“
    Tristan richtete sich zu seiner vollen Größe auf. „Lord Stirling, es ist allseits bekannt, dass Sie Männer in die Schlacht geführt und an ihrer Spitze gekämpft haben, nicht in den hinteren Reihen wie manch andere. Aber auch ich war Soldat Ihrer Majestät. Ich bin weder ein Feigling noch liebe ich das Leben mehr als die Ehre. Ich würde Ihnen gern weiter zu Diensten sein.“
    „Wenn Sie durch mich zu Schaden kommen“, sagte Brian ruhig, „würde Camille mich hassen und mir niemals vergeben.“
    „Wenn ich eine gerechte und ehrbare Arbeit, die mir ein Mann wie Sie anbietet, ablehne und zu meinem alten Lebensstil zurückkehre, würde Camille an mir verzweifeln“, entgegnete Tristan. „Vielleicht habe ich bisher keine besonders gute Vorstellung hingelegt, Lord Stirling. Vielleicht habe ich auch nicht wirklich verstanden, wonach Sie eigentlich suchen. Aber ich kann auf mich aufpassen. Und das werde ich. Bitten Sie mich jetzt nicht, mich zurückzuziehen. Ich bin dabei, und ich fühle mich so gut wie seit Jahren nicht mehr.“
    Brian beugte sich vor und streichelte Ajax’ großen Kopf. Dann stand er auf und wandte sich wieder Tristan zu. „In Ordnung. Aber ich bitte darum, dass Sie nichts auf eigene Faust unternehmen. Nichts geschieht ohne mein Wissen, und Sie werden auf Ihre eigene Unversehrtheit achten.“
    Tristan grinste. „Ich gehe dann mal wieder ins Bett, erschöpft, zerschlagen und krank. Nur falls meine Camie früher zurückkommt.“ Er salutierte und verließ den Raum.
    Brian setzte sich

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