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Der Mann mit der dunklen Maske

Der Mann mit der dunklen Maske

Titel: Der Mann mit der dunklen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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und seine Schwester. Lady Lavinia Estes. Darf ich Ihnen Miss Camille Montgomery vorstellen? Und ich denke, Sie alle kennen Mrs. Prior.“
    Während sich alle begrüßten, zwang Camille sich zu einem Lächeln. Die Männer starrten sie mit kaum verhohlener Neugier an, während Lady Lavinia sie offen abschätzte, die Nase ziemlich hoch in der Luft. Sie war, das musste Camille zugeben, eine außergewöhnliche Frau. Klein, blond, mit ungeheuer blauen Augen und einem hübschen Gesicht. Sie schillerte in einem weißen mit Strass und Perlen übersäten Kleid und einer Diamantkette um den schlanken Hals.
    „Also, Brian, du fängst wieder an, dich für das Museum zu interessieren“, sagte William erfreut. „Das ist wunderbar. Ich kann mir die Abteilung gar nicht vorstellen, ohne dass ein Stirling seine Hand im Spiel hat.“
    „Genau“, stimmte Rupert zu. „Ich hatte schon gefürchtet, du würdest wieder eine Uniform anziehen und nach Indien, in den Sudan oder vielleicht nach Südafrika fahren. Es ist schön, dich wieder bei uns zu sehen.“
    „Nun ja, ein großes Empire zu sein, ist gar nicht so einfach, nicht wahr?“ sagte Brian. „Aber nein, solange ich nicht ausdrücklich um etwas anderes gebeten werde, beabsichtige ich, für einige Zeit in England zu bleiben.“
    „Du Armer!“ rief Lavinia aus. „Du bist so schrecklich verwundet worden.“
    „Was ich abbekommen habe, ist nicht der Rede wert, es sieht nur einfach nicht besonders hübsch aus, Lavinia“, erwiderte Brian düster. „Ich bin mit beiden Armen und Beinen davongekommen, und dafür bin ich dankbar. Obwohl ich sagen muss, dass die meisten meiner Kameraden, trotz der wundersamen Fortschritte unserer Medizin, an Typhus und Ruhr gestorben sind. Aber das ist kaum ein Thema für den heutigen Abend. Wollen wir hineingehen?“
    Die Säle waren strahlend erleuchtet. Das Orchester saß zwischen riesigen armenischen Statuen. Tische waren an den Wänden entlang aufgestellt worden, sodass in der Mitte des großen Westsaals eine Tanzfläche entstanden war. Als sie hereinkamen, wurde gerade ein Walzer von Johannes Strauß gespielt.
    Bevor sie zu ihren Plätzen gingen, wandte sich Brian an Camille. „Darf ich bitten? Evelyn, macht es dir etwas aus?“
    „Natürlich nicht, Kinder. Tanzt nur.“
    „Warte!“ rief Camille, aber es war zu spät. Schon lag sie in seinen Armen und wurde mit Schwung über das Parkett gewirbelt. Sie dankte Gott für ihre schwingenden Röcke, so musste sie sich keine großen Gedanken darum machen, wie sie ihre Füße setzte. Er hielt sie und führte sie sicher. Und … nie war sie glücklicher gewesen, nie hatte sie sich wohler gefühlt als jetzt, wo sie in seinen Armen lag. Da war es wieder, dieses fieberhafte Gefühl, das sie letzte Nacht erfasst hatte, eine Mischung aus Zärtlichkeit und Begehren.
    „Entspann dich, meine liebe Miss Montgomery.“
    „Du hast leicht reden“, entgegnete sie und hob das Kinn. „Ich habe mich mit Ägyptologie beschäftigt. Ich bin in einem Museum aufgewachsen. Und ich muss leider gestehen, dass die hier keinen Tanzunterricht erteilen.“
    „Du hast noch nie getanzt?“
    „Natürlich habe ich das, aber nicht auf einer Tanzfläche“, murmelte sie errötend.
    „Wo denn?“
    „In unserem armseligen kleinen Heim, mit Tristan und Ralph“, gestand sie.
    „Aber du tanzt gut. Die beiden waren erstklassige Lehrer.“
    „Ich kenne nur ein paar Schritte.“
    „Du lässt dich wunderbar führen.“
    „Du bist nur höflich.“
    Er lachte leise. „Warum sollte ich plötzlich anfangen, höflich zu sein? Ich sage nichts als die Wahrheit.“
    „Ach so, die Wahrheit. Und es gefällt dir zu sehen, wie überrascht deine Freunde sind, dass du mit einer
Angestellten
des Museums tanzt?“
    Er zuckte die Schultern. Seine Augen funkelten amüsiert. „Zum Teil.“
    „Zum Teil? Und warum noch?“
    „Weil du eine umwerfende Schönheit bist, und ich schwöre dir, Miss Montgomery, dass ich mit keiner anderen Frau lieber tanzen würde.“
    „Und schon wieder bist du höflich.“
    „Ich würde niemals eine offene und ehrliche Beziehung aufs Spiel setzen, indem ich Höflichkeit über die Wahrheit stelle, Miss Montgomery“, erklärte er ihr.
    „Solche Schmeicheleien werden mir noch zu Kopf steigen.“
    „Oh nein, meine liebe Miss Montgomery. Niemals. Du bist viel zu vernünftig, als dass dich die Komplimente eines Mannes ins Schwanken bringen könnten.“
    „Vielleicht nicht seine Komplimente“, murmelte sie.
    Brian

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