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Der Mann mit der dunklen Maske

Der Mann mit der dunklen Maske

Titel: Der Mann mit der dunklen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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annehmen“, sagte sie noch einmal, diesmal allerdings sanfter. Sie wünschte, dass sich seine Hände und seine Nähe sich nicht so gut anfühlen würden. Es behagte ihr nicht, wie sehr sie sich nach seiner Zärtlichkeit und seinen Komplimenten sehnte.
    „Ist im Museum irgendetwas passiert?“
    „Heute? Nichts, was sich zu erwähnen lohnt“, erwiderte sie.
    Er zog sich zurück, auf einmal misstrauisch. „Nichts?“
    „Wir haben alles für heute Abend vorbereitet“, erwiderte sie. War irgendetwas Erwähnenswertes geschehen? Sir John hatte sich seltsam benommen. Was hatte das zu bedeuten, und wie sollte sie es erklären? Lord Wimbly und Sir John hatten wegen der Kobra gestritten, aber das konnte sie nicht erzählen, ohne zu erwähnen, was den Streit ausgelöst hatte.
    „Du meine Güte!“
    Sie fuhren auseinander, als sie Evelyns Stimme von der Treppe hörten. Sie war ebenfalls die Eleganz in Person, mit aufgestecktem Haar, einem kleinen Diamanten um den Hals und einem kobaltblauen Kleid über aquamarinfarbenen Unterröcken. Sie war mitten auf der Treppe stehen geblieben, genau wie Brian zuvor. Strahlend klatschte sie in die Hände. „Mein Gott! Ich hoffe, sie haben für einen Fotografen gesorgt. Ihr solltet euch sehen. Ihr seid einfach unbeschreiblich.“
    „Vielen Dank, Evelyn“, sagte Brian. „Ich fürchte, die Abendgarderobe für Männer ist sehr eng geregelt, aber ihr Ladys …“ Er neigte den Kopf zu Camille. „Ich habe noch nie etwas so Überwältigendes gesehen, Miss Montgomery. Und Evelyn …“
    „Ich weiß, du hast noch nie eine so überwältigende Frau meines Alters gesehen – nicht wahr, Brian?“
    Evelyn kam die restlichen Stufen herab und wandte sich Camille zu. „Es tut mir Leid, Sie sehen ein wenig schockiert aus. Ich wollte nicht das fünfte Rad am Wagen sein, aber Brian hat darauf bestanden.“
    „Evelyn, ich glaube, heute Abend bin eher ich das fünfte Rad“, warf er ein.
    „Ach, mein Lieber! Sei nicht albern“, protestierte Evelyn. „Bitte verzeiht einfach meine Anwesenheit. Ich kenne die Herrschaften im Museum ziemlich gut, und da ich mit ihnen die brennende Sonne und den scheußlichen Sand ertragen habe, erschien es nur gerecht, dass ich auch heute zum Ball komme.“
    „Natürlich“, sagte Camille.
    Die Tür ging auf. Selbst Shelby hatte sich für den Abend umgekleidet. Seine Livree war perfekt geschnitten, sein Hut glänzte. „Lord Stirling? Die Kutsche ist bereit und steht zu Ihrer Verfügung.“
    „Ausgezeichnet. Also, meine Damen, wollen wir?“
    Das Museum erstrahlte im Lichterglanz, die elegantesten Kutschen standen aufgereiht an den Stufen. Nacheinander entstiegen ihnen die festlich gekleideten Gäste. Die Frauen mit herrlichstem Schmuck beladen, die Männer, große, kleine, schlanke und kräftige, alle ganz in Schwarz, halfen ihnen über die Stufen nach oben.
    Brian Stirling wurde umgehend erkannt, als er die Kutsche verließ, und geflüsterte Worte drangen an ihre Ohren.
    „Gütiger Gott! Es ist der Earl of Carlyle!“
    „Wagt sich der alte Junge also wieder in die Welt.“
    „Muss eine teuflische Säbelwunde gewesen sein. Er trägt immer noch die Maske.“
    „Ah, aber sie steht ihm ausgesprochen gut.“ Das kam von einem weiblichen Gast.“
    Während Brian jenen zunickte, die ihn offen begrüßten, wurde Camille selbst zum Mittelpunkt des nicht gerade diskreten Getuschels.
    „Wer im Himmel ist sie? Sie sieht fantastisch aus.“
    „Evelyn Prior, die Freundin seiner Mutter.“
    „Nicht Evelyn, du Dummkopf. Dieses überirdische Wesen in Gold.“
    „Muss ausländischer Adel sein, würde ich sagen.“
    „Vielleicht sind sie verwandt, dann hätte ich noch eine Chance.“
    „Nein! Ich habe gestern gehört, dass er wohl mit einer kleinen Bürgerlichen kommt. Einer
Angestellten
des Museums, kannst du dir das vorstellen?“
    In der Nähe des Eingangs trafen sie auf die Gruppe, die getuschelt hatte, und Camille hob das Kinn.
    „Brian! Ist es die Möglichkeit. Ich habe schon gehört, dass du kommst. Ich konnte es nicht fassen!“ rief ein gut aussehender blonder Mann, während er auf ihn zueilte und die Hände ausstreckte, um Brian zu begrüßen.
    „William, schön, dich zu sehen“, erwiderte Brian und schüttelte seine Hand. „Rupert, Lavinia, was für eine Freude.“ Er wandte sich an Camille. „Meine Liebe, das sind gute, alte Freunde. Wir waren alle zusammen in Oxford. Und Rupert und ich haben zusammen im Sudan gedient. Graf Robert Offenbach, Prince Rupert

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