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Der Mann mit der dunklen Maske

Der Mann mit der dunklen Maske

Titel: Der Mann mit der dunklen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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blieb plötzlich stehen, und sie begriff, dass ihm jemand auf die Schulter getippt hatte. Es war Hunter.
    „Verzeihen Sie mir, Lord Stirling, aber darf ich so kühn sein? Ich befürchte, der Anblick von Miss Montgomery, wie sie so graziös über die Tanzfläche schwebt, wird die Aufmerksamkeit jedes Mannes hier auf sich ziehen. Man wird sie Ihnen schon bald entreißen. Und da sie meine liebe Freundin und Kollegin ist, bitte ich um Ihre Nachsicht – und um diesen Tanz.“
    Höflich trat Brian zur Seite und verbeugte sich galant. „Natürlich, Hunter.“
    Und so wirbelte sie, die sich ihrer Fähigkeit, graziös über den Tanzboden zu schweben, keineswegs sicher war, aufs Neue davon.
    „Sie sind heute Abend überirdisch schön“, sagte Hunter zu ihr und sah sie voller Bewunderung an. „Die spröde kleine Gelehrte ist wie neu geboren.“
    „Das liegt nur an dem Kleid, Hunter. Es ändert nichts daran, was oder wer ich bin“, erklärte sie.
    „Hm, vielleicht doch“, erwiderte er. „Was meinen Sie?“
    „Ich meine, dass ich nicht besonders gut tanze und dass ich mich darauf konzentrieren muss, Ihnen nicht auf die Füße zu treten.“
    Er lachte. „Immer pragmatisch. Machen Sie sich keine Sorgen um meine Füße. Und, wie sieht der Saal aus mit all den Lichtern und der Elite der Gesellschaft?“
    „Bezaubernd. Ich hoffe, wir bekommen so viele Spenden, wie Sir John es sich wünscht.“
    „Und was ist mit Ihnen?“ fragte er gespannt.
    „Was soll mit mir sein?“
    „Liegt Ihnen auch etwas an den Spenden? Möchten Sie eine Expedition den Nil hinunter machen?“
    „Ich glaube kaum, dass man mich fragen wird.“
    „Tatsächlich? Sie hätten aber auch nicht damit gerechnet, heute hier zu sein.“
    „Nein. Aber es scheint, dass wir alle da sind. Da drüben sehe ich Alex mit Lord Wimbly sprechen, und ich glaube, dass auch er nicht auf der Gästeliste gestanden hat.“
    „Sie waren niemals ausgeschlossen.“
    „Ich war niemals eingeladen.“
    „Vielleicht war Lord Wimbly der Meinung, dass es nicht in Ihrer Möglichkeit lag, ein solches Kleid zu kaufen.“ Er sagte es mit einem freundlichen Lächeln. Dann wurde er ernst. „Verlassen Sie ihn, Camille. Ich schwöre, ich glaube nicht, dass der Mann bei Verstand ist. Ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich Sie heiraten werde.“
    „Hunter, das ist ein wenig übertrieben, meinen Sie nicht?“ Sie unterdrückte ein Lächeln.
    „Es könnte Sie retten.“
    „Hunter, ich werde niemals heiraten, um ‚gerettet‘ zu werden“, versicherte sie ihm.
    „Camille! Sie wissen, dass ich Sie immer bezaubernd gefunden habe. Und heute Abend, in diesem Kleid …“
    „Hunter …“, begann sie.
    Aber dann hörte Hunter auf zu tanzen. Jemand hatte ihm auf die Schulter getippt. Alex stand hinter ihm. Er wirkte ein bisschen unsicher, aber entschlossen.
    „Darf ich?“ fragte er.
    „Selbstverständlich“, erwiderte Hunter wehmütig.
    Und so schwebte sie mit Alex dahin. Bis sie stolperten.
    „Tut mir Leid“, sagte Alex.
    „Es lag wahrscheinlich an mir.“ Vermutlich, denn sie sah, wie Brian mit der hochmütigen Lavinia tanzte.
    „Wir gehören nicht wirklich hierher, nicht wahr?“
    „Aber natürlich tun wir das“, sagte sie abgelenkt.
    Brian tanzte nicht mehr mit Lavinia. Sie waren an den Rand der Tanzfläche getreten. Eine ältere Frau mit einem entzückenden jungen Mädchen von neunzehn oder zwanzig Jahren hatte ihn abgefangen, sie unterhielten sich angeregt.
    „Nein, das tun wir nicht.“
    „Was tun wir nicht?“
    „Hierher gehören.“
    „Wir arbeiten hier“, sagte sie.
    Er seufzte. „Kommen Sie, Camille, damit müssen Sie doch gerechnet haben. Biest hin oder her, er war einer der meistbegehrten Männer Englands, bevor er loszog, um im Dienste unserer Königin für das Reich zu kämpfen. Der großartige, starke, gut aussehende Sohn des Earl of Carlyle, jetzt selbst der Earl. Ein Mann, der eine Maske tragen kann wie ein Dämon und dadurch nur noch attraktiver wird und noch schwerer zu fassen ist. Was haben Sie erwartet, als Sie an seinem Arm hierher gekommen sind? Sie bleiben eine Bürgerliche, eine einfache Angestellte des Museums. Da draußen sind Dutzende von Müttern, die ihre Töchter dem Teufel selbst verkaufen würden, wenn sie dafür einen Earl zum Schwiegersohn bekämen. Wie ich sagte, Camille.
Wir gehören nicht hierher
!“
    „Alex, wenn Sie sich hier so unwohl fühlen, hätten Sie nicht kommen sollen.“
    „Der alte Wimbly hat auf die letzte Sekunde

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