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Der Mann ohne Geld - Meine Erfahrungen aus einem Jahr Konsumverweigerung

Der Mann ohne Geld - Meine Erfahrungen aus einem Jahr Konsumverweigerung

Titel: Der Mann ohne Geld - Meine Erfahrungen aus einem Jahr Konsumverweigerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Boyle
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einfach. Ist das Budget aber auf 350 Pfund begrenzt, sieht die Sache ganz anders aus. Die Herausforderung zu beweisen, dass man nicht reich sein muss, um umweltfreundlicher zu leben, war für mich eine große Motivation. Die Leute erzählen mir immer, dass es Biolebensmittel nur für die gibt, die sie sich leisten können, aber das stimmt nicht. Wenn Ihnen wichtig ist, was in Ihren Körper gelangt, dann ist es viel wichtiger, dass Ihre Lebensmittel frei von Chemikalien, Pestiziden, synthetischem Dünger und Zusätzen sind, als Hunderte von Fernsehkanälen zu haben. 2008 gelang es mir, mich zu 100 Prozent von Biolebensmitteln aus der Region zu ernähren, und das mit dem Mindestlohn, den mein Teilzeitjob mir einbrachte. Im Herbst dieses Jahres wurde diese Form der Ernährung zum Auslöser für eine erfolgreiche nationale Kampagne mit dem Namen Eat the Change , im Zuge derer Tausende von Menschen im gesamten Vereinigten Königreich sich dazu verpflichteten, eine ganze Woche lang nach denselben Regeln zu leben.
    Es gab einige grundlegende Dinge, die ich auf jeden Fall brauchen würde: einen Herd, ein Gerät, mit dem ich meinen Wohnwagen mit Abfall aus der Gegend heizen konnte, ein Licht, eine Kurbeltaschenlampe, eine Dusche und eine Energiequelle für meinen Laptop und mein Mobiltelefon – meine »Übergangsgeräte« –, damit ich kommunizieren und das Jahr dokumentieren konnte. Das Wichtigste war natürlich der Herd. Ohne ihn würde ich mich ein Jahr lang von Rohkost ernähren müssen. Die erste Idee, die mir in den Sinn kam, war eine Kombination aus Heizen und Kochen, was logischerweise eine Halbierung der Energie und des Aufwands mit sich bringen würde. Dies hätte allerdings bedeutet, dass ich mich beim Kochen meines Essens in den heißen Sommermonaten gleich mitgekocht hätte. Also ließ ich mir eine andere Lösung einfallen.
    Einige Wochen zuvor hatte ich mit Chris Adams, einem meiner großartigen Freunde, im Rahmen der Freeskilling-Abende, die unsere hiesige Freeconomy Community jede Woche abhält, einen Workshop organisiert. An diesen Abenden führt ein Mitglied der Gemeinschaft vor 15 bis 150 anderen Mitgliedern kostenlos vor, welche besondere Fähigkeit er besitzt. Bei diesem Workshop ging es zufällig um den Bau eines Raketenofens: ein sehr energieeffizientes Kochgerät aus recycelten Materialien. Chris stand kurz vor dem Aufbruch zu einer Weltreise auf dem Landweg und hatte einen entzückenden Raketenofen, den er nicht mehr brauchte. Da er wusste, dass der Ofen sicher kein Heim finden würde, wo er von besserem Nutzen wäre, bot er ihn mir freundlicherweise an. Jetzt hatte ich eine Behausung und einen Herd, beides Sachen, die andere nicht mehr haben wollten, und beides kostenlos.
Bauanleitung für einen Raketenofen
    Das brauchen Sie dazu:
    •Zwei Olivendosen (oder ähnliche Dosen) in Gastronomiegröße. Fragen Sie im Feinkosthandel danach.
    •Ein gebogenes Abzugsrohr, mindestens zehn Zentimeter Durchmesser
    •Blechschere
    •Ein paar robuste Arbeitshandschuhe
    •Isoliermaterial (wie Vermikulit oder Asche)
    Anleitung
    Schneiden Sie mit einer Blechschere vorsichtig bei einer der Dosen den kompletten Boden aus. Schneiden Sie anschließend an der Oberseite dieser Dose in der Größe Ihres Kochtopfs ein rundes Loch aus. Achten Sie darauf, dass keine scharfen Kanten stehen bleiben.
    Schneiden Sie bei der anderen Dose den kompletten Deckel weg.
    Schneiden Sie an der Vorderseite der zweiten Dose im Durchmesser Ihres Abzugsrohrs ein Loch aus.
    Machen Sie bei der oberen Dose (der Kochtopfdose) an der Unterseite einen kleinen Schnitt, damit Sie deren untere Kante umbiegen und auf die untere Dose stülpen können.
    Schieben Sie anschließend das Abzugsrohr durch das dafür vorgesehene Loch in der unteren Dose nach oben. Drumherum sollten mindestens fünf Zentimeter Raum bleiben, damit Sie die Seiten mit Ihrem Isoliermaterial füllen können. Dadurch erhält es gleichzeitig mehr Stabilität, und der Hitzeverlust wird verringert. Stellen Sie die andere Dose auf die untere, und füllen Sie wieder die Seiten um das Abzugsrohr mit dem Isoliermaterial auf.
    Stellen Sie Ihren Topf auf die obere Dose, entzünden Sie einige kleine Stücke Anzündholz am unteren Ende des gebogenen Abzugsrohrs und fangen Sie mit dem Kochen an!
    Sobald Sie das Holz am unteren Ende des Abzugsrohrs anzünden, schießt eine Flamme das Rohr hoch bis zum Topfboden, daher der Name »Raketenofen«!
    Zum Beheizen des Wohnwagens kam für mich nur ein

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